Enttäuscht von Plänen des Bundesrates

Zuger Ständerat weibelt für eine Pandemieversicherung für Firmen

Sieht in einer Pandemieversicherung für Unternehmen eine Möglichkeit, künftige Krisen besser zu überstehen: Der Zuger FDP-Ständerat Matthias Michel.

Der Bund und die Wirtschaft wollen nichts von einer Pandemieversicherung für Unternehmen wissen und verfolgen eine entsprechende Idee nicht weiter. Das stösst beim Zuger FDP-Ständerat Matthias Michel auf Unverständnis. Denn eine solche Versicherung könne auch bei anderen negativen Szenarien zu Einsatz kommen.

Sollen die Unternehmen in der Schweiz pauschal einen Versicherungsbeitrag zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen im Falle einer nächsten Pandemie. Experten rechnen damit, dass eine solche bereits in 30 bis 40 Jahren wieder eintreten könnte.

Die Idee einer Pandemieversicherung stammt vom Schweizerischen Versicherungsverband SVV. Mit dem Anliegen gelangte er bereits im letzten Jahr an den Bundesrat. Dieser sowie die Wirtschaft wollen davon aber nichts wissen. Wie der «Blick» berichtet, befürchten Teile der Wirtschaft, dass sich der Bundesrat künftig einfacher dazu verleiten liesse, weitgehende Einschränkungen der Wirtschaft anzuordnen. Ausserdem komme eine Solidarversicherung einer neuen Steuer gleich und es werde die Versicherungsbranche subventioniert. Die Idee wird darum nicht weiterverfolgt.

Zuger Ständerat ortet einige Vorteile

Dies führt beim Zuger FDP-Ständerat Matthias Michel für Unverständnis. «Ich dachte erst an einen Aprilscherz», lässt er sich vom «Blick» zitieren. Der Bund habe bei seinem Negativbescheid vorschnell gehandelt. Auch, wenn es betreffend eines Obligatoriums noch offene Frage gäbe.«Aber diese sollte die Politik klären – und nicht die Verwaltung», so Michel. Die entsprechende Arbeitsgruppe hatte jedenfalls empfohlen, das Anliegen weiterzuverfolgen.

Für den Bundespolitiker gibt es gute Gründe für eine Pandemieversicherung: «All die Fragen, deren Klärung uns Wochen und teils Monate gekostet hat, könnten wir erstens mit einer Versicherung von vornherein klären», sagt er gegenüber dem «Blick». Zweitens scheine es ihm angemessen, wenn nicht der Steuerzahler sämtliche Risiken trägt. Sondern auch die Unternehmen ihren Teil beitragen würden.

Michel betont weiter, dass eine solche Versicherung zum Beispiel auch bei einem grossen Stromausfall oder einem Cyber-Angriff zum Tragen kommen könnte. «Mir scheint, dass Wirtschaft und Staat hier gemeinsam in die Vorsorge investieren müssen. Beide müssen widerstandsfähiger in Krisen werden.» Denn die Schweiz sei extrem stark im Versicherungsbereich, insbesondere in den Rückversicherungen. «Wer, wenn nicht wir, sollte eine Lösung zimmern, die international zum Vorbild taugt?», fragt Michel rhetorisch.

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