P'achakuna findet über 3000 Unterstützer

Zuger Spielemacher übertrumpfen Spendenziel ums Neunfache

Marc Dür (l.) und Samuel Luterbacher sind mit ihren Brettspielen erfolgreich. (Bild: zvg)

Davon können die meisten nur träumen: Man versucht, für ein Projekt 20'000 Franken zu sammeln, und endet mit dem X-fachen davon. Genau das passiert aktuell zwei Zuger Brettspielmachern. Es ist nicht das erste Mal, dass ihnen das Glück hold ist.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Marc Dür und Samuel Luterbacher ein Händchen fürs Spielen haben. Nicht nur deshalb, weil die beiden Freunde seit ihrer Jugend sehr viel Zeit mit Brett- und Kartenspielen verbracht haben. Sondern auch, weil die Spiele, die sie mit ihrer Firma Treecer selber entwickeln und produzieren, weltweit auf Anklang stossen.

Ein aktuelles Beispiel zeigt dies eindrücklich: Das Brettspiel P'achakuna – was soviel wie Textilien bedeutet – ist derzeit auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter zu finden.

Bei P'achakuna handelt es sich um ein Spiel für zwei Personen. Die Spieler sind als Stoffhändler in den Anden unterwegs – mit dem Lama natürlich. Das Ziel: die nötigen Stofffärbemittel zu erhandeln. Mitbegründer Samuel Luterbacher erklärt: «Das Spiel ist zwar leicht zu erlernen, doch erfordert es strategisches Denken. Da sich eine Person nur in den Bergen und die andere nur im Tal bewegen kann, sind die Ausgangslagen der Spieler unterschiedlich.»

So soll es letztlich aussehen, das Spiel der Zuger. (Bild: (Bild: zvg Treecer))

Das «Baby» zweier Studenten

Der Prototyp des Brettspiels stammt von Moreno Vogel und Stefan Kraft, zwei Spieldesign-Studenten der Zürcher Hochschule der Künste. «Wir haben die beiden an einer Spielemesse in Basel kennengelernt, wo sie ihr Projekt vorgestellt hatten. Da wir die Idee kreativ und intelligent fanden, haben wir beschlossen, gemeinsame Sache zu machen», sagt Luterbacher.

Zurück zum Crowdfunding: Ziel der Spielemacher war es, mindestens 20'000 Franken für die Realisation zu sammeln. Rund eine Woche vor Ende des Projekts hat das Team bereits rund 175'000 Franken von über 3000 Unterstützern aus aller Welt zusammen.

«Doch dass wir einen derart hohen Betrag generieren konnten, ist aussergewöhnlich.»

Samuel Luterbacher, Spielemacher

«Es kommt zwar bei Spiel-Projekten auf Kickstarter oft vor, dass sie das Ziel übertrumpfen. Doch dass wir bisher einen derart hohen Betrag generieren konnten, ist aussergewöhnlich», sagt Luterbacher.

Dass ein Projekt von Treecer auf Kickstarter durch die Decke geht, passiert nicht das erste Mal. Auch die Finanzierung von Darwin's Choice, einem Brettspiel, das die Firma 2018 lanciert hat, war mehr als erfolgreich (zentralplus berichtete).

«Bei Darwin's Choice und den Erweiterungen, die wir später entwickelten, konnten wir Erfahrung sammeln und haben sehr viel gelernt, was sich jetzt auszahlt», erklärt der Unternehmer.

Spiele werden online geprüft

Bevor ein neues Brettspiel erscheine, brauche es beispielsweise Prototypen. Diese werden an Leute gesandt, welche die Spiele testen und Online-Reviews darüber machen. Es ist eine Massnahme, welche die Chancen auf Erfolg erhöht. Tatsächlich findet man auf Youtube verschiedene Bewertungen zum besagten Spiel.

Die grosse Zahl an Klicks und Kommentaren beweisen: Die Spiele-Community ist gross, die Menschen sind neugierig, ein Markt ist durchaus vorhanden.

Wie bereits bei vorhergehenden Projekten legen die Spielemacher auch hier Wert auf Nachhaltigkeit. «Für P'achakuna haben wir eine Zusammenarbeit gestartet mit dem Hilfswerk Suyana, das sich für Projekte in Peru und Bolivien einsetzt», sagt Luterbacher. Bei jedem Spiel werde ein Stoffsäcklein integriert, das im Rahmen eines bolivianischen Hilfsprojektes genäht worden seien. «Das Projekt soll Menschen von der Strasse zu einem sicheren Einkommen und einer Schulbildung verhelfen.»

P'achakuna wird im Sommer kommenden Jahres erscheinen. Der Preis für das Brettspiel liegt voraussichtlich bei 42 Franken kosten.

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