Für SVP-Aeschi ein «Rohrkrepierer»

Zuger sind nicht auf Überbrückungsrenten angewiesen

SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi kämpfte im Parlament vergeblich gegen die neue Rente und fühlt sich jetzt bestätigt. (Bild: zvg)

Viel war zuletzt von älteren Arbeitslosen die Rede, doch jetzt zeigt sich: Das neue Angebot einer Überbrückungsrente wird kaum nachgefragt. Im Kanton Zug gab es seit Juli kein einziges bewilligtes Gesuch. SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi kritisiert, dem Volk sei Sand in die Augen gestreut worden.

Wer über 60 Jahre alt und ausgesteuert ist, kann seit Juli eine Überbrückungsrente beantragen. Damit wollte das Parlament dem Problem der älteren Arbeitslosen begegnen und der Begrenzungsinitiative der SVP etwas entgegensetzen.

Im Kanton Zug hat bisher keine einzige Person eine solche Rente beantragt, berichtet die «Sonntagszeitung». Damit steht Zug nicht alleine da: In Glarus ist die Nachfrage ebenfalls gleich 0, in Basel-Stadt gab es vier, in Bern zwölf bewilligte Renten. Von den schweizweit rund 460 Anträgen seien 108 bewilligt worden.

Das ist deutlich weniger als der Bund vorausgesagt hatte. Im Rahmen der Parlamentsdebatte rechnete man mit jährlich 3400 Arbeitslosen, die eine Überbrückungsrente brauchen.

Aeschi kritisiert Bürokratie-Lösung

Bei den kantonalen Ausgleichskassen macht man die gute Wirtschaftslage und die entsprechend tiefe Arbeitslosenquote dafür verantwortlich. Bei der Stadt Zürich heisst es, die Kriterien seien zu streng.

Für den Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi hingegen ist die neue Sozialversicherung ein Rohrkrepierer. Statt den Leuten zu helfen, sei die Bürokratie gefördert worden, sagt der Fraktionschef gegenüber der «Sonntagszeitung». Er kritisiert, dass dem Volk Sand in die Augen gestreut worden sei, als es darum ging, die negativen Auswirkungen der Zuwanderung zu bekämpfen.

Die SVP stellte sich bereits bei der Ausarbeitung gegen die Überbrückungsrente. Denn diese wurde relativ schnell vor der Abstimmung über die Begrenzungsinitiative auf die Beine gestellt. Zumindest was den Urnengang betrifft, erreichte sie ihr Ziel: Das Anliegen der SVP wurde im September 2020 mit 61,7 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt.

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