Zuger Schulen kämpfen gegen Plagiate

Bei Abschlussarbeiten wird immer wieder geschummelt – doch die Zuger Schulen haben ihre Mittel dagegen. Die Arbeiten werden unter anderem mit Computerprogrammen geprüft. Nicht zuletzt werden Schummler auch bei der Präsentation ihrer Arbeit entlarvt.

Selbstständig eine wissenschaftliche Arbeit verfassen: Das wird von Maturanden, Berufsschülern oder den Studenten der Pädagogischen Hochschule Zug verlangt. Um eine solche mehrseitige Arbeit zu verfassen, braucht es viel Fleiss und Biss – man muss und soll sich in ein Thema vertiefen. Diesen Effort wollen immer weniger Schüler auf sich nehmen – stattdessen werden ganze Passagen aus bestehenden Arbeiten kopiert, ohne die Quelle anzugeben. Das ist jedoch nicht nur verpönt, sondern auch verboten. Wer erwischt wird, wird bestraft.

Kein Kavaliersdelikt

Beim Gewerblich-industriellen Bildungszentrum Zug (GIBZ) kennt man die Plagiat-Problematik bestens. Aktuell haben alle, die eine Lehre mit oder ohne Berufsmatura abschliessen, ihre Abschlussarbeiten eingereicht. Die Berufsmaturanden schreiben eine interdisziplinäre Projektarbeit, die Lehrlinge eine Vertiefungsarbeit. Rund 600 Werke werden nun geprüft.

Nach Angaben von GIBZ-Rektor Beat Wenger werden pro Jahr eins bis fünf Plagiatfälle aufgedeckt. «Wir schauen ganz genau hin – denn es handelt sich hier nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um einen Verstoss gegen die Bildungsverordnung, den wir drastisch bestrafen», sagt er gegenüber der «Zentralschweiz am Sonntag». Die Schüler müssen auch eine Erklärung unterschreiben, dass sie die Arbeit alleine verfasst haben.

Wer trotzdem abschreibt muss mit einem Notenabzug rechnen. Bei krassen Fällen, wenn die grössten Teile der Arbeit nicht selbst verfasst wurden, wird die Note 1 vergeben oder die Arbeit gar für ungültig erklärt. Dies kann insbesondere für Lehrlinge drastische Folgen haben: Der Lehrabschluss verzögert sich um ein Jahr oder sie werden vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen und müssen den Betrieb wechseln.

Computerprogramme im Einsatz

Um dem Abschreiben auf die Schliche zu kommen, setzt das GIBZ auch auf Computerprogramme, die Arbeiten nach Plagiaten durchsucht und auffällige Passagen farbig anzeigt. Zudem hat die Schule ein Archiv mit den bisher verfassten Arbeiten angelegt.

Zudem müssen die Schüler ihre Arbeiten im Rahmen eines Kolloquiums verteidigen. Dort fallen Schüler, die ihre Arbeit nicht selbst verfasst haben, ohnehin meist auf. Nicht zuletzt soll auch die Begleitung der Schüler während dem Verfassen der Arbeit bereits sicher stellen, dass nicht geschummelt wird.  

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