Mehr als 1000 Franken pro Nacht beim Schwingfest

Zuger lassen sich mit dem ESAF ihre Wohnung vergolden

Bei diesem Angebot aus Oberägeri zahlt man fast 1'500 Franken pro Nacht.

(Bild: ewy)

Die Zusammenarbeit von Zug Tourismus und Airbnb funktioniert gut. Der Online-Anbieter von Privatunterkünften wird unter anderem dazu benutzt, um teure Zimmer während des Eidgenössischen Schwingfestes zu vermarkten. Krasse Preisunterschiede gibt es aber auch sonst.

In Zug gibt es rund 300 Unterkünfte, die über die Internetplattform Airbnb gebucht werden können. Dabei gibt es riesige Preisunterschiede, die während des Eidgenössischen Schwinger- und Älplerfestes (ESAF) noch grösser sind. Das günstigste Objekt an diesem Wochenende ist in Menzingen.

Für eine Person kostet es pro Nacht nur 35 Franken. Maximal drei Personen können dort weilen, wobei ein Aufschlag von 15 Franken pro weitere Person hinzukommt. Immerhin gibt es dafür WLAN und einen kostenlosen Parkplatz.

Über 1’000 Franken pro Nacht

Der Preis dieser Unterkunft erstaunt umso mehr, als dass bei den meisten Angeboten die Preise am ESAF-Wochenende stark in die Höhe springen. So gibt es mehrere Angebote, die an den entsprechenden Tagen fast doppelt so teuer sind.

«Das ESAF trägt dazu bei, dass Zug einem breiteren Publikum bekannt wird.»

Patrizia Hofstetter, Geschäftsleiterin von Zug Tourismus

Ausserdem gibt es etliche Unterkünfte, die nur rund eine Woche um das ESAF Ende August angeboten werden. Die Preise übersteigen dort teils die 1’000-Franken-Grenze pro Nacht deutlich. Stolze 800 Franken werden für ein einzelnes Zimmer für maximal zwei Personen in der Nähe des Festgeländes verbucht. Es scheint, als ob viele Zuger eine Profitchance im ESAF sehen.

«Wir freuen uns sehr auf das ESAF», sagt die Geschäftsleiterin von Zug Tourismus Patrizia Hofstetter. «Das Fest trägt dazu bei, dass die Region Zug einem breiteren Publikum bekannt wird», sagt sie. Das Schwingfest biete Zug Tourismus eine einzigartige Plattform, das Angebot der Region vorzustellen.

1'200 Franken pro Nacht bezahlt man für diese Wohnung mit zwei Schlafzimmmern während des ESAF-Wochenendes.
1’200 Franken pro Nacht bezahlt man für diese Wohnung mit zwei Schlafzimmmern während des ESAF-Wochenendes.

(Bild: Screenshot)

Das ESAF werde das Tourimusjahr positiv beeinflussen. «Einerseits durch die Logiernächte während des Festes, andererseits aber auch durch zusätzliche Besucher, die vor oder nach dem Fest die Region besuchen werden», sagt Hofstetter.

Über 7’500 Übernachtungen

Das Übernachtungsmodell wird immer populärer, dies zeigen auch Zahlen von Zug Tourismus. Seit 2017 arbeiten Zug Tourismus und Airbnb zusammen. So gehen beispielsweise die Beherbergungsabgaben jeder über die Plattform gebuchten Übernachtung direkt an das Zuger Unternehmen (zentralplus berichtete).

Im Vergleich zu den 7’631 Logiernächten, die im zweiten Halbjahr in Zug über die Internetplattform gebucht wurden, gab es 2018 einen leichten Anstieg. Hofstetter sieht den Grund dafür in erster Linie in der Medienpräsenz von Airbnb, die das internationale Unternehmen bekannter gemacht habe.

Für 360 Franken im Park Tower schlafen

Der Schwerpunkt der Airbnb-Apartments findet sich in der Stadt Zug. Es gibt auch eine Unterkunft im Park Tower, für 360 Franken pro Nacht kann eine Person dort ein Apartment mieten, für 70 Franken pro Person können bis zu drei weitere Personen dort verweilen.

In der Zuger Altstadt findet man für 75 Franken pro Nacht eine Bleibe. Geboten wird einem ein Schlafzimmer für maximal zwei Personen mit Zugang zu einer Küche und einem Bad. Die Gastgeberin serviere laut Bewertungen ausserdem Tee und Kaffee und sei äusserst sympathisch.

Im Kanton Zug gibt es fast 300 «Airbnb» Unterkünfte.
Im Kanton Zug gibt es fast 300 «Airbnb» Unterkünfte.

(Bild: ewy)

Das teuerste Objekt im Kanton steht in Oberägeri und kostet stolze 1450 Franken pro Nacht. Immerhin können in dieser Unterkunft bis zu zehn Gäste ohne Aufpreis nächtigen. Damit ist es die einzige Unterkunft im Kanton, in der so viele Leute schlafen können. Ausserdem verfügt es über einen Pool, fünf Badezimmer, einen Angestellten, der rund um die Uhr dort ist, und das Frühstück ist auch inbegriffen.

«Reisende suchen authentische Unterkünfte»

Das Reiseverhalten habe sich in den letzten Jahren geändert, sagt Hofstetter. Entsprechend habe sich auch das Angebot angepasst. Der heutige Reisende suche unter anderem authentische Unterkünfte mit spezifischen Standorten. Diesem Bedürfnis würden die Unterkünfte auf Airbnb Rechnung tragen.

«Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Kanton Zug insgesamt über 300’000 Logiernächte pro Jahr verzeichnet», sagt Hofstetter. Airbnb mache mit etwa 20’000 Logiernächten nur ein Bruchteil aus. Das sind weniger als sieben Prozent aller Übernachtungen in Zug.

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