Schweiz spielt gegen Nordirland in der WM-Barrage

Zuger Fussballtrainer zur Nati: «Heute braucht es Gladiatoren!»

Darf die Schweizer Nati heute Abend gegen Nordirland jubeln? Zuger Trainer sind überzeugt: Es wird ein harter Fight.

(Bild: EQ Images)

Heute abend gehts um die Wurst. Teil eins. Die Schweizer Nati muss gegen Nordirland um die WM-Qualifikation kämpfen. Da gibt es nicht nur einen Nati-Trainer, sondern gefühlte Millionen anderer, die zu wissen glauben, wie man gewinnen kann. Für zentralplus übernehmen Zug 94-Trainer Roland Widmer und SC Cham-Coach Jörg Portmann für einmal diese Aufgabe. Ihre Botschaft ist klar.

«Die Nordiren schlagen wir Zwei zu Null», ist Beat Knoblauch, Präsident des Fussballvereins Zug 94, überzeugt. Es werde zwar einen harten Fight geben, aber die Schweizer Nati sei technisch ja viel besser als die Mannen von der grünen Insel. «Wenn die Schweiz sich nicht für die WM qualifizieren sollte, wäre das ein herber Schlag für den Schweizer Fussball», ist Knoblauch überzeugt.

Während sich der Zug 94-Präsident also sehr optimistisch gibt zur WM-Barrage im Windsor Park heute Abend in Belfast (20.45 Uhr), ist der Trainer von Zug 94, Roland Widmer, schon etwas vorsichtiger. «Ich tippe auf 0:1 – als Schweizer.»

Er hat Zug 94 wieder auf Erfolgsspur gebracht

Dabei hat der 52-Jährige, der seit März dieses Jahres Zug 94 trainiert, die Hellblauen in der Herti in der ersten Liga – der vierhöchsten Liga der Schweiz – wieder auf die Erfolgsspur gebracht: Nachdem der Verein knapp am Abstieg vorbeigeschrammt war.

Der frühere Coach des FC Baar hat sich für zentralplus für einmal exklusiv in die Rolle von Vladimir Petkovic begeben und versucht im folgenden Interview per Ferndiagnose zu erklären, wie die Nati heute Abend gegen die Nordiren bestehen kann. Klar ist für ihn – es geht ums nackte Überleben.

Trainer «Roli» Widmer (Bildmitte) hat Zug 94 wieder in der ersten Liga in die Erfolgsspur zurückgebracht.

Trainer «Roli» Widmer (Bildmitte) hat Zug 94 wieder in der ersten Liga in die Erfolgsspur zurückgebracht.

(Bild: Gabriel Jenny)

zentralplus: Herr Widmer, wie würden Sie heute Abend die Schweizer Nati aufstellen?

Roland Widmer: Ich würde nur Spieler bringen, die im Moment im Spielrhythmus sind und keine Spieler, welche auf der Bank sitzen. Ich hätte einen Renato Steffen nominiert, jedoch ist der nicht mal im Aufgebot. Heute braucht es Gladiatoren!

zentralplus: Auf was kommt es heute Abend in Belfast besonders an?

«Ich glaube, wir können uns das gar nicht vorstellen, was die Nordiren für einen Kampfwillen haben. Wir werden es sehen…»

Roland Widmer, Trainer Zug 94

Widmer: Leidenschaft, Willen, Kampf ums Überleben. Wind und Wetter. Ich glaube, wir können uns das gar nicht vorstellen, was die Nordiren für einen Kampfwillen haben. Wir werden es sehen…

zentralplus: Mit welcher Strategie kann die Schweizer Nati heute Abend gegen die Nordiren bestehen? 

Widmer: Die Schweizer müssen die Zweikämpfe annehmen und defensiv kompromisslos agieren – in jeder Aktion. Vorne haben wir Qualität genug, um Tore zu erzielen. Aber wie gesagt: Es wird 90 Minuten einen Kampf um jeden Ball geben!

zentralplus: Sollen die Schweizer auf Sieg oder Unentschieden im Hinspiel spielen? 

Widmer: Immer auf Sieg, etwas anderes gibt es nicht… Die Nati muss die «Wir sind die Schweiz-Mentalität» zeigen.

zentralplus: Sollen die Rotweissen versuchen, von Anfang an zu pressen und etwa durch einen Standard möglichst schnell ein Tor zu erzielen – wie bei der EM gegen Albanien? Oder sollen sie eher abwarten, bis die Nordiren müde werden und dann dank ihrer technischen Überlegenheit ein spätes Tor machen? 

«Sie werden gewinnen, wenn sie den Kampf annehmen.»

Roland Widmer

Widmer: Die Nordiren werden nie müde! Wir müssen einfach unser Spiel spielen, wenn wir den Ball haben, und brutal dagegen halten im Spiel Mann gegen Mann. Logisch ist es wichtig, dass wir kein Tor kriegen, sonst flippen die Nordiren noch ganz aus. Und dann wird es sehr schwierig.

zentralplus: Wird die Schweiz am Ende die Barrage gewinnen und sich für die WM qualifizieren? 

Widmer: Sie werden gewinnen, wenn sie den Kampf annehmen.

Jörg Portmann vom SC Cham tippt auf ein 1:1

Seit fünf Jahren coacht er schon den SC Cham: Jörg Portmann. Davon dirgiert er die Ennetseer schon die dritte Saison in der Promotion League – der dritthöchsten Fussball-Liga der Schweiz. Für ihn ist auch klar, dass es wohl eher ein schweres Spiel für die Schweizer Nati in Belfast werden wird.

Schon in der dritten Saison coacht Jörg Portmann den SC Cham erfolgreich in der Promotion League – der dritthöchsten Liga in der Schweiz.

Schon in der dritten Saison coacht Jörg Portmann den SC Cham erfolgreich in der Promotion League – der dritthöchsten Liga in der Schweiz.

(Bild: zvg)

«Es wird 1:1 ausgehen», ist er sich sicher. Die Schweiz werde dabei in Führung gehen, doch in einer späteren Druckphase der Nordiren würden diese durch einen «stehenden Ball» noch zum Ausgleich kommen.

«Die Mannschaft darf nicht ins Jammern kommen»

Seine Nati-Aufstellung lautet: Sommer im Tor, in der Abwehr dann Rodriguez, Akanji, Schär und Lichtsteiner. Im Mittelfeld würden für ihn Xhaka und Zakaria spielen, im Sturm Zuber, Shaquiri, Seferovic und Frei.

«Ich würde der Mannschaft empfehlen, nach vorne mit schnellem Passspiel zu agieren», rät Portmann. Nach hinten dürften die Spieler den Zweikampf nicht scheuen. Portmann: «Die Mentalität muss einfach stimmen, und die Mannschaft darf vor allem nicht ins Jammern geraten.» To be or not be – also! Hopp Schwiiz!

 

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