«Bruno Manser» wird erstmals gezeigt

Zuger Filmtage warten mit einer besonderen Vorpremiere auf

Die wahre Geschichte des Umweltaktivisten Bruno Manser kommt auf die Leinwand – an einer Vorpremiere der Zuger Filmtage. (Bild: zvg Zuger Filmtage)

Regisseur Niklaus Hilber hat weder Kosten noch Mühen gescheut, um die Biografie des Schweizer Umweltaktivisten Bruno Manser auf die Leinwand zu bringen. Der Film wird denn auch mit Spannung erwartet. Erstmals zu sehen ist er in Zug.

Es ist ein Stück Schweizer Geschichte. Und dieses ist aktueller denn je. Auf der Suche nach einer Erfahrung jenseits der modernen Zivilisation reist der Basler Bruno Manser 1984 in den Dschungel von Borneo und findet seine Erfüllung beim nomadischen Stamm der Penan. Es ist eine Begegnung, die sein Leben für immer verändert.

Manser setzt sich fortan für das von der Abholzung massiv bedrohte Volk ein: Sein Mut sowie sein unermüdlicher Einsatz und Wille zur Veränderung machen Manser zu einem der berühmtesten Umweltaktivisten seiner Zeit – und kosten ihn schliesslich sein Leben.

Gedreht wurde der Film von Regisseur Niklaus Hilber in Basel, Budapest, New York und Borneo. Die Zuschauer dürfen sich auf spektakuläre Landschaftsbilder freuen – und auf «Special Effects, die man so in der Schweizer Kinogeschichte noch nie gesehen hat» (Filmkritik SRF).

Festivalleiterin: Thema ist aktueller denn je

Gezeigt wird der Film am 31. Oktober im Rahmen einer Vorpremiere an den Zuger Filmtagen. «Das ist sicher eines der Highlights in unserem Programm», sagt Festivalleiterin Eveline Stalder. «Zehn Jahre lang hat Regisseur Niklaus Hilber an diesem Projekt gearbeitet, nun kommt der Film endlich ins Kino. Und das in einer Zeit, in welcher der Klimaschutz und die Abholzung des Regenwaldes die Menschen mehr beschäftigen als je zuvor.»

Der Schauspieler Sven Schelker («Der Kreis») hat für seine Rolle als Bruno Manser mehrere Wochen im Dschungel gelebt und die Sprache der Penan gelernt. An den Zuger Filmtagen wird er bei einem Workshop am 2. November von den Dreharbeiten erzählen und Fragen von angehenden Filmschaffenden sowie Zuschauern beantworten.

Fokus auf Schweizer Filme und Nachwuchsförderung

Die Zuger Filmtage beginnen am 29. Oktober und laufen fünf Tage. Anders als in den Vorjahren werden im Kino Seehof heuer ausschliesslich einheimische Filmproduktionen gezeigt. «Wir setzen konsequent auf Schweizer Filme, weil diese neben ausländischen Produktionen leider zu oft untergehen», sagt Stalder. «Dabei sind sie sehr sehenswert. Ausserdem ist der Kontakt mit den Filmschaffenden spannend, die dem Publikum nach der Vorführung jeweils für Fragen zur Verfügung stehen.» Besonders empfehlenswert ist aus Sicht der Festivalleiterin der Dokumentarfilm «Golden Age», der am Eröffnungsabend auf dem Programm steht. Dieser gibt Einblick in das Leben superreicher Senioren.

Vor dem Hauptfilm werden jeweils Kurzfilme von jungen Filmemacherinnen und Filmemachern gezeigt. Der Beste wird am letzten Abend mit der «Goldenen Kirsche» ausgezeichnet. «Als das Festival vor fünf Jahren das erste Mal stattfand, stand die Nachwuchsförderung im Fokus. Inzwischen hat sich das Programm weiterentwickelt, doch es ist nach wie vor einer unserer Schwerpunkte, die Werke von jungen Talenten zu zeigen», sagt die Festivalleiterin. In ihrem Team ist niemand älter als 27 Jahre.

Vor den Hauptfilmen sind jeweils Werke von jungen Talenten zu sehen. (Bild: zvg Zuger Filmtage)

Ausstellung zeigt die Zukunft des Films

Ergänzt wird das Programm dieses Jahr erstmals durch eine «Virtual Reality-Ausstellung» im Club Kino im Topas, die jeweils ab 18 Uhr gratis zugänglich ist. «Es handelt sich um ein Gastprogramm von Marion Nyffenegger, welche die Ausstellung für das Gässli Film Festival Basel konzipiert hat», erklärt Stalder.

Die Zuschauer können sich in einer Lounge VR-Brillen aufsetzen und sich einen der Filme anschauen, die für diese Technologie entwickelt wurden. Sie erhalten so einen Einblick in eine mögliche Zukunft des Filmemachens. «Es ist ein neuer Weg, den das Medium Film geht und ich finde es spannend zu sehen, wie damit Geschichten erzählt werden», meint Stalder.

Festivalsleiterin Eveline Stalder. (Bild: zvg)
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon