Michael Elsener geht mit Video viral

Zuger Comedian wird für sein Nicht-Outing gefeiert

«Ceci n'est pas un Outing»: Michael Elsener. (Bild: Screenshot Video «Elsener erklärt's»)

Warum muss man sich so oft erklären, wie man lebt, wie oder wen man liebt? Um das geht's im neuen Video des Zuger Comedians Michael Elsener. Ohne sich dabei outen zu wollen – denn ein Comingout braucht es nicht, betont der 35-Jährige.

Vorneweg: «Das hier ist kein Outing. Denn ich bin, wie ich bin: Ich bin normal.» Das sagt Michael Elsener in seinem jüngsten Video «Elsener erklärt's», das er am Sonntag gepostet hat.

Medienberichte über Outings von Sportlerinnen und Sportlern seien wichtig, findet er. Dass junge Menschen spüren: Sie sind nicht alleine. In den Medienberichten werde dann jedoch getitelt: Er ist schwul, sie ist lesbisch, jemand anderes bisexuell. «Ist es denn so wichtig? Und müssen Menschen in zig Artikeln auf ihre sexuelle Orientierung reduziert werden?», so Elsener.

Elsener übt auch Kritik an Journalisten. «Warum sagen mir so viele Journalistinnen und Journalisten seit Jahren immer wieder, ich müsse mich in den Medien outen?» Jetzt, wo der Abstimmungskampf für die «Ehe für alle» in vollem Gange ist, sei er noch häufiger gefragt worden, «ob er denn nicht etwas Persönliches, Intimes» von sich erzählen wolle. Vielleicht hätte er das auch – aber dazu braucht es Vertrauen und Respekt. Und noch viel wichtiger: Jede Person soll selber bestimmen können, wie sehr sie die sexuelle Orientierung zum Thema machen will – oder eben nicht, so Elsener.

Darüber sprechen ist wichtig – damit es kein Thema mehr ist

«Ich fand lange: Es ist nicht meine Aufgabe, in den Medien darüber zu sprechen, wen ich liebe», so seine Worte. Aber: «Ich habe gemerkt: Es ist eben doch ein Thema. Und ich glaube, ich muss mal darüber reden – damit es irgendwann mal kein Thema mehr ist. Für mich und die über 500'000 Menschen in der Schweiz, die einen Menschen lieben, der oder die dasselbe Geschlecht hat wie sie.»

Elseners Worte sind klar: «Man kann nicht steuern, wen man liebt.» Und: «Egal wer du bist. Egal welche Geschlechtsidentität du hast, was du dir wünschst für dich, leb das. Mir ist es wichtig, dass du weisst: Das hier ist kein Coming-out. Weil es braucht keines. Ich bin wie ich bin. Ich bin normal – und du bist es auch.»

Für sein Video und seine Worte erhält Michael Elsener in den sozialen Medien viel Zuspruch, Likes und Herzen. «Hätte grad am liebsten ein wenig geweint vor Freude», heisst es da. «Das Video gehört zum Bildungsstoff, auf den Punkt gebracht!» Oder: «Es ist einfach KEIN Thema! Liebe ist das Einzige was zählt!» Dazu das Emoji der Regenbogenfahne.

Hier kannst du das ganze Video sehen:

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hansmartin
    Hansmartin, 17.08.2021, 11:46 Uhr

    «Kein Thema» als Thema. Das macht dieses Thema nicht verständlicher und va. nicht eher respektiert und akzeptiert. Folglich ist es besser, das Thema offensiv zu fördern, statt «Kein Thema» zu fordern. Dauert länger, ist aufwändiger, dafür wirksamer.

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