Rückgang der Gästezahlen befürchtet

Zuger Clubs sind gegen kostenpflichtige Corona-Tests

Zuger Kulturbetriebe fordern, dass der Bund weiterhin für die Kosten von Corona-Tests aufkommt. (Bild: JC Gellidon/Unsplash)

Morgen Mittwoch wird der Bundesrat entscheiden, ob Corona-Tests bald schon kostenpflichtig sein werden. Zuger Kulturbetriebe halten wenig von dieser möglichen Entscheidung.

Mit Spannung blickt die Schweiz morgen Mittwoch nach Bundesbern, um die neusten Entscheidungen des Bundesrats im Hinblick auf die Corona-Pandemie mitzuverfolgen. Ein Entschluss wird dabei für besonders kontroverse Diskussionen sorgen: Die mögliche Einführung kostenpflichtiger Corona-Tests ab 1. Oktober. Der Bundesrat hatte den Kantonen diesen Vorschlag vor zwei Wochen unterbreitet und trifft morgen auf Basis der Rückmeldungen der Kantone den entsprechenden Entscheid.

Für Zuger Clubs ist bereits jetzt klar: Der Bund soll auch in Zukunft für die Kosten der Corona-Tests aufkommen. Dies zeigt eine Umfrage der «Luzerner Zeitung» bei verschiedenen Zuger Kulturbetrieben. Sämtliche befragten Betriebe befürchten, dass sie mit der Einführung von kostenpflichtigen Tests weniger Gäste verzeichnen können. Denn ein solcher Test kostet 50 Franken, die zusätzlich zu den bestehenden Ausgangs-Kosten für den Eintritt und die Konsumation hinzukommen. Für viele jüngere Leute dürfte das zu teuer sein, sodass sie den Clubs fernbleiben werden, wie die Kulturbetriebe befürchten.

Für die durch die Corona-Pandemie ohnehin schon stark gebeutelten Betriebe wäre dies ein weiterer, herber Schlag. Insbesondere, da viele nach dem Lockdown und der Sommerpause erst jetzt überhaupt wieder öffnen. So findet zum Beispiel diesen Freitag in der Chollerhalle in Zug nach einer Pause von 307 Tagen das erste Konzert statt.

Kanton Zug befürwortet Vorhaben des Bundes

Auch die IG Kultur Zug hält nichts von der Einführung kostenpflichtiger Tests. Barbara Gysel, die Präsidentin der IG Kultur Zug, meint gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Nun wird versucht, die Impfquote auf dem Buckel der Veranstalter hochzutreiben. Also ausgerechnet jener Branche, die zu den Verlierern dieser Pandemie gehören.»

Der Kanton Zug hingegen unterstützt das Vorhaben des Bundes. So wird Gesundheitsdirektor Martin Pfister in der «Luzerner Zeitung» wie folgt zitiert: «Alle hatten in der Zwischenzeit die Möglichkeit, sich kostenlos impfen zu lassen. Personen, welche bewusst auf dieses Angebot verzichten und dennoch von den Vorteilen des Zertifikats profitieren möchten, sollten deshalb die anfallenden Testkosten selbst übernehmen.»

Ähnliches Bild in Luzern

Im Kanton Luzern sieht die Ausgangslage vor dem Bundesratsentscheid am Mittwoch nicht anders aus. Kulturbetriebe sowie die IG Kultur Luzern lehnen kostenpflichtige Tests ab, da sie die Förderung einer Zweiklassengesellschaft vorantreiben würden (zentralplus berichtete). Im Gegensatz zum Kanton Zug unterstützt der Kanton Luzern das Vorhaben des Bundesrats aber nicht. Kostenpflichtige Tests sollen erst zum Jahreswechsel eingeführt werden, wie der Kanton vergangene Woche in einer Stellungnahme mitteilte (zentralplus berichtete). Die Luzerner Regierung kann sich auch vorstellen, Jugendliche von der Kostenpflicht auszunehmen.

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