Walchwil: Treff für Familien, Junge und Expats

Zuger Badi für Geniesser: Das Strandbad an der «Riviera»

Die Rigi immer im Blick: Die Badi in Walchwil ist nicht nur landschaftlich sehr lauschig gelegen – sie bietet auch viel Atmosphäre zum Relaxen.

(Bild: woz)

Walchwil ist nicht gerade gesegnet durch eine lebendige Infrastruktur – ausser einem «Spar» im Dorf ist da nicht viel zu erleben. Doch die Badi am See ist vom Feinsten. Für Sonnenanbeter, die es familiär und ruhig mögen.

Hier ist die Zuger Riviera nicht nur sprichwörtlich – sondern mit allen Sinnen zu erleben. Am Berg, im Wohngebiet an der Bushaltestelle St. Adrian, wachsen tatsächlich Palmen in den Himmel. Unten am See, in der Badi, geniesst man eine mediterrane Atmosphäre, die rund um den Zugersee ihresgleichen sucht.

Schreitet man von der Strasse die Treppen zur leicht im Untergrund versteckten Walchwiler Badi hinunter, empfängt einen zunächst eine schattige Terrasse. Kleine Kinder stellen sich an der Kasse auf die Zehenspitzen, um auf der Eiskarte mit dem Finger auf das Glacé zu tippen, welches sie gerne hätten. Papi und Mami sitzen derweil an einem der Tische und gönnen sich ein Gläschen Rosé. An einem anderen Tisch pafft ein junger Mittvierziger genüsslich an seiner Zigarre.

Der 26 Grad warme Pool

Unmittelbar neben der Terrasse planschen zahlreiche Kinder im Pool. Der ist 26 Grad warm. Das gefällt nicht nur den Kleinen. So mancher Erziehungsberechtigte taucht ebenfalls gerne im warmen Wasser des Kinder- und Nichtschwimmerpools ab – vor allem solange der See noch mit frischen 17 Grad aufwartet. «You must move your legs like scissors», sagt ein junger Daddy in Badeshorts zu seinem Filius, um ihm auf diese Weise den Beinschlag beim Brustschwimmen bildhaft zu erklären.

Ideal für Sonnenanbeter: Die Holzplattform in der Badi Walchwil.

Ideal für Sonnenanbeter: Die Holzplattform in der Badi Walchwil.

(Bild: woz)

Apropos. Was neben der lauschigen und friedfertigen Situation am Pool sofort auffällt – die Walchwiler Badi ist ein echter «Melting-Pot» der Nationen.

Das erscheint angesichts eines Ausländeranteils von gut einem Drittel in der 3700-Einwohnergemeinde nicht sonderlich überraschend. Da aber die meisten der Ausländer in Walchwil eher dem betuchten Bevölkerungsanteil zuzurechnen sind, Stichwort Ex-Pats, wirkt die Fülle an Fremden in der Badi schon eindrücklich – wäre man doch eher davon ausgegangen, dass die meisten von diesen tendenziell über einen eigenen Swimming-Pool verfügen.

«Die Badi ist wirklich ein Ort, wo sich die Kinder nach der Schule gerne mit ihren Kollegen treffen.»

Mutter mit ihrem Sohn

Vielleicht liegts daran, dass einem das private Planschen am Pool bei Hummer und Cüpli auf Dauer zu fad wird. Vielleicht liegts auch daran, dass Ex-Pats so einen kleinen, aber sehr feinen Treff wie in der Walchwiler Badi einfach schätzen gelernt haben. Mangels anderer Treffpunkte an der «Zuger Riviera».

Das Panorama auf die erhabene Rigi

«Die Badi ist wirklich ein Ort, wo sich die Kinder nach der Schule gerne mit ihren Kollegen treffen, und wo junge Mütter und Väter mit ihren Sprösslingen den Nachmittag geniessen», sagt eine Frau gegenüber zentralplus. Sie rubbelt gerade ihren sechsjährigen Sohn mit dem Frotteehandtuch ab.

Grüne Wiese und eine Geniesser-Terrasse zum Essen.

Grüne Wiese und eine Geniesser-Terrasse zum Essen.

(Bild: woz)

Sie hat sich mit ihrem Sohn auf dem riesigen Holzliegedeck neben dem Sprungturm niedergelassen – die zweitgrösste Plattform für Sonnenanbeter am Zugersee, nach derjenigen im Zuger Seeliken-Bad. Von dort hat man nicht nur den besten Blick auf die erhabene Rigi, die sich wie ein Massiv über dem Zugersee erhebt. In der Ferne schimmert selbst Arth hell – so fern «schimmern» ein Verb ist, das zur hin und wieder verschatteten Schwyzer Gemeinde passt.

Velotouristen fahren meistens vorbei

«C’est vachement joli ici», sagt ein Vater in blauer Badehose mit einem Glas Wein in der Hand zu seinem «Fils», als sie beide über das kleine Fleckchen makellos gemähten Rasens spazieren. Ok, wenn es am Wochenende richtig heiss wird, liegen die Handtücher eng auf dem Grün nebeneinander. Doch man kann auch ausweichen auf Bänke und andere Sitzmöbel. Dort spielen unter einem Baum einige Jugendliche gerade gemütlich Karten.

Doch so richtig knallvoll wird es in Walchwil eigentlich nie. Velotouristen um den Zugersee und Motorradfahrer rasen meistens an der Badi vorbei. Hinzu kommt, dass so manche einheimischen Walchwiler die Badi – die zwei Franken Eintritt für Erwachsene und einen Franken für Kinder kostet – kurioserweise eher meiden.

Er ist die Seele in der Walchwiler Badi: Badmeister Mario Zanella. Seit 2005 arbeitet er hier – auch in der Küche.

Er ist die Seele in der Walchwiler Badi: Badmeister Mario Zanella. Seit 2005 arbeitet er hier – auch in der Küche.

(Bild: woz)

«Wobei viele Senioren morgens schon zum Schwimmen kommen», relativiert Badmeister Mario Zanella. Er ist seit 2005 hier Herr der Badi – eigentlich ein Traumjob. Auch wenn er einräumt, dass es täglich lange Arbeitstage seien.

Er geniesst seinen Job und ist quasi die Seele der Badi. Und nicht nur das. Mit seinem Seebad-Team verwöhnt er im gemütlichen Restaurant auf der schattigen Terrasse direkt am Wasser seine Gäste mit feinen Speisen direkt aus der eigenen Küche. Jeden Tag gibt es ein Tagesmenü.

Für sportliche Aktive: Sprungturm, Stand-up-Paddling und Hüpftrampolin

Doch auch für Wasseraktive und Wagemutige hat die Badi Walchwil durchaus einiges zu bieten. Wer will, kann sich fast auf Augenhöhe mit der Rigi-Kulm vom Sprungturm aus drei Metern in die Fluten stürzen. Auf dem Hüpftrampolin toben Jugendliche herum und schubsen sich in hohem Bogen in den Zugersee. Ausserdem kann man Bretter fürs Stand-up-Paddling ausleihen.

Wer Glück hat, erwischt vor der Walchwiler Badi sogar noch einen Schattenparkplatz.

Wer Glück hat, erwischt vor der Walchwiler Badi sogar noch einen Schattenparkplatz.

(Bild: woz)

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