Zuger Affäre: Es war mehr als «Fremdküssen»

Jemand habe ihr K.O.-Tropfen ins Getränk getan, anschliessend sei sie vergewaltigt worden, sagte Jolanda Spiess-Hegglin, Kantonsrätin der Alternative-die Grünen. Der SVP-Kantonsrat Markus Hürlimann, der unter Tatverdacht steht, entgegnete: An der Landammannfeier im Dezember 2014 sei es gar nie zu Sex gekommen. Eine Beschwerde gegen die Berichterstattung des «Blicks» bringt ein wenig Licht in die Sache – auch wenn der Vergewaltigungsvorwurf nach wie vor im Raum steht.

In der Beschwerde heisse es: «Die Beschwerdeführerin weiss aufgrund der DNA-Analysen, dass es zu einem Kontakt im Intimbereich mit Markus Hürlimann gekommen ist.» Sie habe diesen intimen, sexuellen Kontakt aber nie gesucht oder gewollt, berichtete der Blick.

Unklar, ob es zu einer Straftat kam

«Die DNA-Spuren wurden unter anderem im Slip gefunden und stimmen mit jener von Markus Hürlimann überein», bestätigt Marcel Schlatter, Sprecher der Zuger Strafvollzugsbehörde gegenüber «20 Minuten». Also sei es zu irgendeiner Art von sexuellem Kontakt gekommen. Unklar ist noch immer, ob es bei dem Akt zu einer Straftat kam. Selbst wenn irgendwo DNA-Spuren gefunden worden seien, heisse dies noch nicht, dass eine Schändung vorliege, wie es Spiess-Hegglin behaupte, so Hürlimanns Anwalt Markus Dormann. Die Zuger Staatsantwaltschaft ermittelt weiter in der Sache.

Markus Hürlimann benutzte den Ausdruck «Fremdküssen» für die Annäherung im Zuger Restaurant Schiff. Zudem zeigte er Jolanda Spiess-Hegglin wegen Verleumdung und übler Nachrede an. Jolanda Spiess-Hegglin behauptet, Hürlimann habe ihr den Geschlechtsverkehr in einem Telefonat bestätigt.