Zug ist verunsichert

Die Initiative zur Masseneinwanderung sorgt im Kanton Zug für viele Fragezeichen. Wie der Tagesanzeiger schreibt, will SVP-Nationalrat Heinz Brand (GR) den Familiennachzug einschränken, dabei aber hochqualifizierte Arbeitskräfte schonen. Das wiederum ärgert Branchenverbände. Für sie wäre das «ein merkwürdiges Zweiklassensystem».

Der offene Initiativtext der SVP-Initiative beunruhigt die Zuger Regierung. Sie befürchtet, dass künftig ausländische Arbeitnehmer ihre Familie nicht mehr oder nur beschränkt mitnehmen könnten. Gegenüber dem Tagesanzeiger äussert sich der Zuger Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel (FDP): «Wenn ich sehe, dass im letzten Jahr von rund 2’200 in den Kanton Zug zugezogenen EU-Angehörigen rund ein Viertel Familienangehörige waren, dann zeigt dies die Bedeutung des Familiennachzuges.»

Hingegen schlägt der SVP-Nationalrat Heinz Brand vor: «Hoch qualifizierte Arbeitnehmer aus der EU und Drittstaaten sollten sich weiterhin mit ihren Familien in der Schweiz niederlassen können.» Und er nennt ein Beispiel: «Ein Rohstoffhändler, der beispielsweise jährlich drei Millionen Franken verdient, wird auch künftig problemlos seine Familie nachkommen lassen können.»

Gegen diese Unterscheidung der Arbeitskräfte wehren sich allerdings betroffene Verbände aus der Gastronomie. Hannes Jaisli, Stellvertretender Direktor von Gastro Suisse: «Dieses drohende Zweiklassensystem ist nicht nur entwürdigend für unsere ausländischen Mitarbeitenden, sondern stellt uns vor erhebliche Rekrutierungsprobleme.» Ähnlich sieht es auch Christoph Juen, CEO von Hotelleriesuisse: «Auch Arbeitskräfte die befristet hier arbeiten, sollen das Recht auf Familiennachzug haben.»