Städtische Finanzen bleiben im Lot

Zuger Hundehalter dürfen sich freuen

Nach dem guten Abschluss im vergangenen Jahr rechnet die Stadt Zug auch für 2020 mit einem insgesamt erfreulichen Budget. (Bild: jal)

Die Stadt Zug schliesst 2019 voraussichtlich um rund 70 Millionen Franken besser ab als erwartet. Auch die Planung für die kommenden Jahre sieht positiv aus. Dank der guten Wirtschaftslage prognostiziert der Stadtrat für 2020 einen Gewinn von 300'000 Franken. Gute Nachrichten gibt es für alle Hundehalter.

Nach dem guten Abschluss im vergangenen Jahr rechnet die Stadt Zug auch für 2020 mit einem insgesamt erfreulichen Budget. Dank der guten Wirtschaftslage prognostiziert der Stadtrat einen leichten Überschuss von 300'000 Franken, wie er am Dienstag vor den Medien sagte.

Dabei könne die Stadt Zug auf verlässliche Steuereinnahmen bauen. Gegenüber dem Budget 2019 resultieren bei den natürlichen Personen Mehreinnahmen von rund 10,5 Millionen Franken – und das, obwohl die Stadt den Steuerfuss um vier Steuereinheiten senkt und damit einen Steuersatz von 54 Prozent hat. Insgesamt rechnet die Stadt mit total 133,7 Millionen Franken an Steuererträgen von der Bevölkerung.

Vorsichtiger budgetiert der Stadtrat bei den Unternehmen, bei welchen der erwartete Steuerertrag um drei Millionen auf rund 80 Millionen Franken erhöht wird. Insgesamt rechnet der Stadtrat mit Steuererträgen inklusive Sondersteuern von 223,9 Millionen Franken. Das entspricht einem Plus von sieben Prozent gegenüber 2019.

Freudige Nachricht für Bello und Kira

Was besonders Hundehalter freuen dürfte: Alle Vierbeiner sind ab 2020 steuerbefreit. Das, weil im Zusammenhang mit den Hundesteuern bereits diverse Hundearten – beispielsweise Wach- oder Blindenhunde – von den Steuern befreit sind und die Abwicklung der Fakturierung und das Inkasso der Hundesteuern mit einem sehr grossen Aufwand verbunden seien.

Damit entfallen jährlich rund 80'000 Franken. Dieser Verzicht sei verträglich, sagte André Wicki, Stadtrat und Vorsteher des Finanzdepartements, am Dienstag vor den Medien.

Schülerzahl klettert auf Rekordwert

Den erwarteten Erträgen stehen 2020 Aufwände von total 299 Millionen Franken. gegenüber. Mehraufwendungen verzeichnet vor allem das Bildungsdepartement. Die Stadtschulen bekämen nun das Bevölkerungswachstum zu spüren: Mit einer Zunahme von 100 Schülerinnen und Schülern auf 2020/21 und um 200 innert drei Jahren erreicht die Schülerzahl mit rund 2'500 einen neuen Rekord.

Diese Entwicklung gelte es neben Schulhausneubauten auch personell zu bewältigen, weshalb die Ausgaben im Bildungsdepartements um vier Prozent auf 76,2 Millionen Franken steigen. Wegen des steigenden Bedürfnisses verzeichnet zudem die schulergänzende Kinderbetreuung einen markanten Ausbau.

Schon traditionsgemäss hoch sind die städtischen Zahlungen in den Finanzausgleich: In den innerkantonalen Ausgleich hat die Stadt Zug im Jahr 2020 56 Millionen Franken und in den Nationalen Finanzausgleich 18 Millionen Franken zu entrichten – zusammen 74 Millionen Franken. Das entspricht ziemlich genau einem Drittel der gesamten städtischen Steuereinnahmen. Oder anders gesagt: Jeder vierte Franken, den die Stadt Zug einnimmt, fliesst in den Finanzausgleich.

Investitionen in Schulhäuser und Strassen

Für Nettoinvestitionen ins Verwaltungsvermögen sind nächstes Jahr 36,3 Millionen Franken geplant; 2019 waren es 42,7 Millionen Franken. Hier fallen einerseits 5 Millionen Franken für das neue Schulhaus Riedmatt und die Schulhauserneuerung in Oberwil an.

11,6 Millionen Franken will die Stadt Zug für die Sanierung verschiedener Strassen und Brücken ausgegeben, dies vor allem entlang der Bahnlinie nach Walchwil. Das Jahr 2020 eignet sich dafür ganz besonders gut, weil die SBB entlang östlichen Zugersees auf Doppelspur ausbaut. So sollen die Brücken Hofstrasse und Mänibach sowie die Unterführung Räbmatt erneuert werden; bei der Gotthardstrasse ist eine neue Personenunterführung geplant.

2019: 70 Millionen Franken besser als erwartet

Die insgesamt positiven Rahmenbedingungen werden den Stadtrat indessen nicht dazu verleiten, unachtsam Geld auszugeben, wie Stadtrat André Wicki betonte: «Das politische und wirtschaftliche Umfeld ist unsicher und der wirtschaftspolitische Druck auf die Schweiz bleibt hoch. Die städtischen Finanzen müssen trotz des erfreulichen Budgets weiterhin mit Sorgfalt und Augenmass gesteuert werden.» 

Allerdings gibt es erfreuliche Nachrichten: Das laufende Jahr 2019 wird um rund 70 Millionen Franken besser als budgetiert. Dieser Gewinn sei hauptsächlich auf einmalig hohe Sondersteuern zurückzuführen –Erbschafts-, Schenkungs- und Grundstückgewinnsteuern. Sprich: 2019 sind vermögende Zuger verstorben, haben Geld verschenkt oder Häuser verschrieben.

André Wicki verneinte, dass die Stadt zu ungenau budgetiert habe. «Diese Beträge lassen sich kaum planen, darauf hat der Stadtrat keinen Einfluss», sagte er. Der Gewinn aus dem Rechnungsjahr 2019 soll gemäss Stadtrat mehrheitlich für die Vorfinanzierung für den geplanten Schulraum eingesetzt werden.

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