Zug bleibt wettbewerbsfähigster Kanton der Schweiz

Wie schon 2013 führt der Kanton Zug die von der UBS jährlich erstellte Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit vor Zürich und Basel-Stadt an. Die Masseneinwanderungsinitiative und Reformen der Unternehmenssteuer könnten aber künftig diese Reihenfolge ändern.

Wie die UBS mitteilt, könne die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative das Wachstumspotenzial negativ beeinflussen.
 
Spannungen mit der EU könnten den europäischen Marktzugang einschränken, wovon vor allem jene Kantone stark betroffen wären, welche einen bedeutenden Teil ihrer Wertschöpfung in den EU-Raum exportieren, so die Ökonomen der Grossbank.

Weiter halten diese Fest, dass je nach Umsetzung der Kontingentierung, das Angebot an Arbeitskräften limitiert und verteuert werden dürfte. Die Kontigentierung dürfte laut UBS vor allem die Kantone Tessin, Genf und Waadt treffen, da deren Beschäftigungszunahme der letzten Jahre stark durch Grenzgänger und Zuwanderer getrieben war.

Die Kantone Graubünden und Wallis würden ebenfalls an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, da die Tourismusbranche ohne günstige Arbeitskräfte aus dem Ausland auskommen müsse. Mit dem Kanton Jura belegen die beiden Bergkantone schon jetzt die letzten Plätze in der Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit.

Steuerprivilegien geraten unter Druck

Vieles hange aber nach der Annahme der Initiative von deren Umsetzung ab. Dies gelte auch für die Unternehmenssteuerreform III, mit der auf Druck von EU und OECD Steuerprivilegien für Erträge im Ausland beseitigt werden sollen.

Zusätzlich zu den Herausforderungen der Masseneinwanderungsinitiative dürften die Kantone Genf (Platz 10) und Waadt (Platz 9) bei der Unternehmenssteuerreform die grössten Einbussen erleiden, erklärte UBS-Ökonom Elias Hafner gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung».

Betroffen sind weitere Kantone, wo der Anteil internationaler Holding- und Sitzgesellschaften sowie von Schweizer Firmen mit bedeutenden Auslandgeschäften hoch ist. Dazu zählen auch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Neuenburg, Zug und Schaffhausen, wie Hafner ausführte.

Bei Abschaffung der Steuerprivilegien würden Wegzüge internationaler Firmen oder Einnahmeausfälle drohen, falls die Besteuerung für inländische Erträge nach unten gleichgesetzt würde. In Zug und Schaffhausen seien die Differenzen der Steuersätze relativ gering, sagte der UBS-Ökonom.

«Wachstumsdreieck»

Gemessen an den zehn Kriterien des aktuellen Wettbewerbsindikators (KWI) der UBS, zeichne sich «ein Wachstumsdreieck zwischen Basel, Zürich und der Zentralschweiz» ab.

Für die Kantone in diesem Dreieck seien überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten von deutlich über 2 Prozent pro Jahr möglich. Sie schnitten bezüglich Faktoren wie Arbeitsmarkt, Finanzspielraum, Kostenumfeld, Innovation und Dynamik am besten ab.

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