Schlussbericht zur Entgleisung in Horw

Zentralbahn-Wagen hatte eine Schraube locker

Nach dem Stillstand des Zuges im Bahnhof Horw: Die beiden vorderen Wagen entgleisten.

(Bild: SUST)

Der Bahnhof Luzern war fünf Tage wegen eines Bahnunfalls lahmgelegt. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Im Juni 2016 entgleiste auch in Horw ein Zug: Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle hat nun ihren Schlussbericht zur Unfalluntersuchung freigegeben.

Am 5. Juni 2016 entgleisten um 18:14 Uhr bei der Durchfahrt in Horw die vorderen zwei Wagen eines Reisezuges der Zentralbahn. Es gab erheblichen Sachschaden an Fahrzeugen und der Infrastruktur. Verletzt wurde niemand.
 
Laut der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST), die am Montag ihren Bericht veröffentlicht hat, ist der Grund für die Entgleisung eine nicht korrekt angezogene Schraube an der Halterung für das Bremszahnrad.
 
«Bei der Instandhaltung des Reisezugwagens Panorama As 103 wurde ein individueller Montagefehler nicht erkannt», schreibt die SUST im Schlussbericht. Das sei der «menschliche Aspekt» des Unfalls.
 
Die Instandhaltung des Reisezugwagens Panorama As 103 war laut Bericht «geplant». Der regelmässige Unterhalt des Reisezugwagens Panorama As 103 sei zwei Tage nach dem Unfalltag vorgesehen gewesen.

Bremszahnrad senkte sich

Und so passierte der Unfall: Der Zug entgleiste, weil sich das Bremszahnrad im hinteren Laufdrehgestell des ersten Reisezugwagens Panorama As 103 soweit absenkte, bis es bei einer Gleisdurchschneidung anstiess und das Laufdrehgestell aus den Schienen hebelte.

Das Bremszahnrad habe sich gesenkt, weil die Schrauben der Halterung nicht angezogen waren und sich durch die Vibrationen während der Fahrten nach und nach gelockert und vollständig herausgedreht hatten.
 
Mit dem Bericht seien keine Sicherheitsempfehlungen ausgesprochen worden, heisst es im Bericht. Das Bahnunternehmen hat aber nach dem Unfall eigene Massnahmen getroffen. So hat die Zentralbahn die Zahnradbefestigungen der restlichen Flotte «unmittelbar nach Bekanntwerden der Ereignisursache» überprüft.
 
Gewisse interne Kontrollen seien vorgezogen worden. Das Gleis zwischen Luzern und Engelberg wurde ausserdem auf weitere Schäden untersucht.
 
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