Analyse zum EVZ-Spiel in Davos

Zehn Faktoren für den Finaleinzug

Leidenschaftliches Alphatier: Josh Holden war jahrelang eine grosse Stütze als Spieler.

(Bild: zvg)

Die Mannschaft von Harold Kreis braucht noch einen Sieg gegen Halbfinalgegner Davos. Was spricht dafür, dass es für den EVZ bereits am Samstag mit dem ersten Finaleinzug seit 19 Jahren klappt?

Noch ein Sieg und der EV Zug spielt erstmals seit 19 Jahren um den Meistertitel. Wir haben zehn Faktoren zusammengetragen, die entscheidend sind, damit die Zuger bereits am Samstag Abend in Davos den Finaleinzug perfekt machen:

1. Wie die Feuerwehr starten

Bisher hat jedes Mal jenes Team gewonnen, welches im ersten Drittel mehr Schüsse auf’s gegnerische Tor abgegeben hat. Die Zuger brauchen also vor allem einen starken Start, dann werden ihnen die Hockey-Götter in der Folge zur Seite stehen.

2. Weniger Angsthasen-Hockey

Die Zuger haben aus dem letzten Auswärtsspiel in Davos gelernt und werden sich nicht mehr so stark zurückdrängen lassen wie in der vierten Begegnung, als sie regelrecht dominiert wurden und letztlich folgerichtig verloren.

Wenn der EV Zug auf den HC Davos trifft, stehen die Karten erfahrungsgemäss nicht wirklich gut. Lässt sich hoffen, dass die Kolinstädter das Blatt nun wenden können.

Wenn der EV Zug auf den HC Davos trifft, stehen die Karten erfahrungsgemäss nicht wirklich gut. Lässt sich hoffen, dass die Kolinstädter das Blatt nun wenden können.

(Bild: EVZ)

3. Immonen muss das dritte Zuger Tor erzielen

In den ersten beiden Partien erzielte der Finne jeweils den dritten Treffer der Zuger – beide Male das Game-Winning-Goal. Letzten Donnerstag erzielte er wiederum das dritte Zuger Tor und lenkte seine Farben somit auf die Siegerstrasse. Dass dies seine einzigen drei Torerfolge in diesem Jahr sind, wird ihm verziehen, wenn der Center seinen Trick noch ein viertes Mal auf das Eis zaubert.

4. Das Penaltykilling ist wieder so heiss wie das Powerplay

In der Regel gewann bisher jenes Team, welches über die effizienteren Special Teams verfügte. Nach zwei weniger gelungenen Auftritten zeigten sich die Zuger im fünften Spiel wieder von ihrer besseren Seite in Überzahl und erzielten zwei Treffer. Dass sie in Unterzahl zwei Tore erhalten haben, wird Coach Kreis erzürnt haben und deshalb so schnell nicht mehr vorkommen.

5. Stephan ist der bessere Torhüter als Senn

Wie in vier der bisherigen fünf Spiele sticht der Zuger Torhüter seinen Gegenpart aus.

«Davos steht in der Serie mit dem Rücken zur Wand und spielt zuhause. Also können die Zuger nur hoffen, dass die Schiedsrichter keine Kompensationsentscheide fällen.»

6. Schlüsselspieler machen den Unterschied aus

Der EVZ verfügt nicht nur über den besseren Torhüter, sondern hat mit Diaz und McIntyre zwei Spieler in seinen Reihen, die in den Playoffs bisher immer dann ihre besten Leistungen zeigten, wenn ihr Team sie am meisten brauchte. Das wird auch am Samstag so sein.

7. Keine Kompensation der Schiedsrichter

In den letzten Partien haben die Schiedsrichter, wohl unbewusst, begonnen, auf fragwürdige Entscheide mit noch fragwürdigeren Strafen zu reagieren (z. B. die Strafe gegen Alatalo am Ende von Spiel 4, die zum Davoser Siegtreffer führte).

Dies nennt man Kompensation. Normalerweise profitiert davon jenes Team, das es nötiger hat und dessen Fans entsprechenden Druck ausüben. Davos steht in der Serie mit dem Rücken zur Wand und spielt zuhause. Also können die Zuger nur hoffen, dass die Schiedsrichter keine Kompensationsentscheide fällen.

8. Keine Ausrutscher von Johann Morant

Der Romand spielt zwar eine überraschend solide Saison, doch kam er in den letzten beiden Partien an seine Grenzen. In der vierten Partie stand er falsch und musste deshalb das Foul begehen, das fälschlicherweise zum zweiten Penalty führte (korrekt wäre eine Zwei-Minuten-Strafe gewesen).

«Mathematisch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der EVZ zehn von zehn Serien verliert, geringer, als dass sie wenigstens eine davon gewinnen.»

Am Donnerstag konnte er den enteilten Dino Wieser ebenfalls nur mit einem Halten stoppen – die anschliessende Strafe nutzten die Davoser prompt zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleichstreffer.

9. Martschini trifft wieder

Der Topscorer wartet weiterhin auf seinen ersten Playoff-Treffer. Vielleicht hängt dies nicht damit zusammen, dass er im physisch raueren Klima der Playoffs weniger Raum zur Entfaltung als in der Qualifikation hat, sondern damit, dass er den März nicht mag. In den letzten vier Jahren hat er im dritten Monat des Jahres insgesamt ein einziges Törchen zustande gebracht. Gut, befinden wir uns nun im April – vielleicht öffnen sich beim Flügel die Schleusen wieder.

10. Mathematik spricht für EVZ

Seit dem Meistertitel 1998 haben die Zuger sämtliche ihrer neun Halbfinalserien verloren. Mathematisch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie zehn von zehn Serien verlieren, geringer, als dass sie wenigstens eine davon gewinnen. Da sie es bisher nicht geschafft haben, sagt uns unser mathematisches Grundschulwissen, dass es die Zuger dieses Jahr packen.

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