Umnutzung fürs Einkaufszentrum? Wir wissen, wie!

Zehn alternative Ideen für die Mall of Switzerland

Tiergarten oder Touristen-Hotspot? (Bildmontage: zentralplus)

In der Mall of Switzerland gibt es noch unvermietete Flächen. Wir haben ein paar Ideen entwickelt – für die wir eigentlich ein saftiges Beraterhonorar in Rechnung stellen müssten. Wie wäre es beispielsweise mit dem Stall of Switzerland, der Mall Modulable oder einer Mall of Sharkland?

Der Shoppingtempel in Ebikon, der seit acht Monaten offen steht, prüft Alternativen für die leer stehenden Flächen (siehe Box).

Damit beschreitet die Mall of Switzerland möglicherweise bald neue Wege. zentralplus hat bereits einige – nicht immer ganz ernst gemeinte – Vorschläge parat.

1. School of Switzerland

Das Schulhaus Höfli in Ebikon hat ein Schadstoffproblem: Die gemessenen Naphthalinwerte haben kürzlich für Furore gesorgt und dazu geführt, dass das Schulhaus bald abgerissen wird (zentralplus berichtete). Statt ein Provisorium zu bauen, könnten die Schüler doch in der Mall unterrichtet werden – garantiert giftfrei. Das hätte für das Einkaufszentrum zudem den Vorteil, dass die Kleinsten bereits früh mit der Konsumwelt vertraut werden.

Womöglich hätte man auch noch Platz für das Hallenbad, das in Ebikon geplant ist. Oder für eine Kinderkrippe, solche braucht es ohnehin immer mehr.

2. Mall of Sharkland

Apropos Wasser: Bekanntlich eröffnet Mitte September die neue Indoor-Surfwelle in der Mall of Switzerland. Da könnte sie sich gleich ein Vorbild an Dubai nehmen. In der dortigen Mall steht das grösste Aquarium der Welt mit zahlreichen Haiarten. Wer zwischen Jeans-Anprobieren und Kinobesuch Zeit hat, kann einen Tauchgang absolvieren – sogar im Käfig.

Warum also nicht in den Surfpool einige Haie werfen und hier Haierlebnisse oder Tauchkurse verkaufen?

So geht das in der Mall of Dubai vonstatten:

 

3. Top of Switzerland

Mit einer gigantischen Dachterrasse statt des obersten Stockwerkes würde die Mall of Switzerland bestimmt zur Attraktion. Bern hat sein Top of Europe, die Jungfrau, wir unser Top of Switzerland – mit diesem Namen könnten auch Touristen angelockt werden. Und wenn der Name allein nicht reichen sollte, bietet sich der Bau von Lucerne Miniature an: Kapellbrücke, Wasserturm, Schloss Gütsch und Pilatus im Kleinformat, klingt doch reizend? Dazu ein paar Uhrengeschäfte – in Originalgrösse notabene – und schon ist der Touristenmagnet perfekt.

Im Winter könnte man das Dachgeschoss in eine Eisbahn verwandeln. Schlittschuhlaufen mit Aussicht, das gibt es nicht mal auf dem Jungfraujoch.

4. Stall of Switzerland

Wenn wir schon bei grünen Dächern sind: Im obersten Stock könnte die Mall auch etwas Landwirtschaft hinpflanzen. Urban Farming ist ja bekanntlich ein ganz urbaner Trend. Die Migros könnte ihr Label «Aus der Region» um hauseigene Tomaten und Kräuter ergänzen. Da würden vielleicht auch mal die wachstumskritischen Linken im Einkaufszentrum vorbeischauen.

Mall lässt Alternativen prüfen

Wie gut läuft die Mall of Switzerland? Eine Frage, die seit der Eröffnung intereressiert – Fans und Kritiker des Einkaufszentrums gleichermassen. Im April vermeldete die Mall den zweimillionsten Besucher, doch immer wieder sind auch Stimmen zu hören, die mangelnden Umsatz und fehlende Kundschaft beklagen. Zuletzt war in der Sonntagspresse zu lesen, wie schlecht es der Mall geht und dass sie deswegen über die Bücher muss.

Die Verantwortlichen der Mall sahen sich daraufhin genötigt, zu reagieren. Center-Manager Jan Wengeler bestritt eine Krise und betonte, die Mall sei auf Kurs. Gleichzeitig bestätigte er, dass eine Arbeitsgruppe neue Ideen für die rund 3’000 Quadratmeter Fläche prüft, die noch nicht vermietet sind. Besonders im Attikageschoss gibt es noch Leerstellen (zentralplus berichtete).

Womöglich wäre es auch eine Idee, den hauseigenen Hof gleich mit einem Gastrokonzept zu verbinden: Ein Starkoch, der die selbst produzierten Waren in Gourmetspeisen veredelt, würde bestimmt für neugierige Kundschaft sorgen. Schliesslich bewies Spitzenkoch Nenad Mllinarevic im Parkhotel Vitznau jahrelang, dass regionale Produkte die Basis einer erfolgreichen Küche sein können. 

5. Animall of Switzerland

Apropos Tiere: Es geht auch grösser. Beliebt bei Familien, Verliebten und verkaterten Hipstern: ein Zoo. Logistisch und finanziell zugegebenermassen nicht ganz einfach zu stemmen, doch nur schon der Jö-Faktor ist nicht zu unterschätzen. Dass Tiergärten ziehen, zeigen die Zahlen in Basel und Zürich, wo letztes Jahr jeweils mehr als eine Million Besucher gezählt wurde. Zum Vergleich: Die Mall wünscht sich fünf Millionen Besucher pro Jahr.

6. Mühle of the Behörde aka Mill of Lucerne

Wenn die Besucher nicht ins Attikageschoss wollen, so vielleicht die Kantonsverwaltung. Sie will bekanntlich ein zentrales Gebäude beziehen. Zwar hat man dafür bereits den Seetalplatz als Standort erkoren, doch noch wäre Zeit, sie abzuwerben. Mit dem Kanton unter demselben Dach könnten die Mall-Verantwortlichen gleich vor Ort über die Ladenöffnungszeiten verhandeln. Und der Seetalplatz bliebe die hippe Brache, die sie ab Herbst wird.

7. All in of Switzerland

In der Mall of Switzerland gefällt es bekanntlich vielen Jugendlichen. Doch das Problem: Sie hängen dort nur rum, anstatt zu konsumieren. Wir sähen da eine Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: ein Casino. Die jungen Erwachsenen – und auch alle anderen – könnten an den Roulette- und Pokertischen Geld gewinnen, das sie anschliessend in den Läden ausgeben würden. Ein bisschen Las Vegas für Ebikon.

Könnte ein Casino der Mall den Jackpot bescheren?

Könnte ein Casino der Mall den Jackpot bescheren?

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

8. Mystery of Switzerland

Wenn die Menschen nicht freiwillig in die Mall kommen, muss man sie vielleicht darin einsperren. Das Zauberwort: Adventure Rooms. Diese Angebote, wo man in einer Gruppe mit dem Lösen von Rätseln den Schlüssel erknobeln muss, liegen zurzeit im Trend. Wieso nicht auch in der Mall nachziehen? Mit mobilen Elementen ausgestattet kann man die entsprechende Fläche nach wie vor flexibel halten. Und verwirrt ob der Konstruktion der Mall sind manche Besucher bekanntlich heute schon.

9. Mall Modulable

Ebikon und Kultur sind nicht zwei Begriffe, die man auf Anhieb miteinander in Verbindung bringen würde. Zwar bietet die Gemeinde im kleinen Rahmen einige Veranstaltungen, doch der grosse Leuchtturm fehlt bislang – während Kriens mit dem Südpol, Emmen mit dem Le Théâtre und der Kunsti sowie Luzern mit jeder Menge sonstiger Kulturstätten aufwarten kann. Die Mall könnte zum neuen Kultur-Hotspot in der Agglomeration werden.

Sie ist bestens erschlossen, bietet viel Platz und mit ihrer ausgefallenen Architektur bestimmt auch akustisch gute Bedingungen. Gleichzeitig würde ein Kulturbetrieb dem Einkaufszentrum eine positive Ausstrahlung verleihen und einen Kontrapunkt zum Konsumtempel darstellen.

10. Chill Mall

Einkaufen kann anstrengend sein. Die Auswahl manche überfordern. Und wünschen sich nicht sowieso alle, zwischendurch mal der Hektik zu entkommen? Da könnte die Mall of Switzerland wunderbar Abhilfe schaffen. Mit einer Oase der Entspannung, gar einem ganzen Stockwerk der Stille. Getreu dem Motto: Innehalten und abschalten.

Der Zeitgeist will es, dass die Branche inzwischen einen unüberblickbaren Strauss an wohlklingenden Wohlfühlprogrammen bereithält, vom autogenen Training über Ayurveda bis hin zur Karmaanalyse. Für die Aktiven hat die Mall ja bereits Power Yoga und Zumba Fitness im Angebot. Was fehlt, ist allerdings ein Kontrapunkt für Gestresste und Getriebene. Wir sind überzeugt: Nach einer achtsamen Mediation und einer Tasse entschlackendem Brennesseltee ist jedes körperliche und mentale Zwicken beseitigt – und es lässt sich tiefenentspannt weitershoppen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Libero
    Libero, 17.07.2018, 12:59 Uhr

    Die billigen Massentouristen (mit den Zahnlücken, die müde am Boden sitzen) vom Schwanenplatz könnten das Problem lösen!

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  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 14.07.2018, 16:43 Uhr

    Am Besten abreissen und in der ganzen Schweiz ein Bauverbot für neue Einkaufscenter. Es braucht sie nicht und wer Shopping als Freizeitbeschäftigung braucht, soll in die Psychiatrie oder lernen was im Leben wichtig ist

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