Initiative hat bislang nichts bewirkt

Zahl der günstigen Wohnungen in Luzern ist (zu) tief

Unterschriftenboxen für «zahlbares Wohnen für alle».

(Bild: jwy)

Die 2012 von der Stimmbevölkerung angenommene Initiative «Für zahlbaren Wohnraum» verlangt, dass bis 2037 mindestens 16 Prozent des Wohnungsbestands der Stadt Luzern nach den Kriterien der Gemeinnützigkeit vermietet werden. Bisher ist hat sich nichts sichtbares verändert. Eine Charta soll das nun ändern.

Der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand in der Stadt Luzern konnte in den letzten Jahren mit rund 13,5 Prozent gehalten, jedoch nicht erhöht werden. «Wichtigster Grund hierfür ist, dass die Baurechtsabgaben der Stadt an gemeinnützige Bauträger bei den Arealen an der oberen Bernstrasse, Industriestrasse, Eichwaldstrasse und auf der Hochhüsliweid noch in Ausführung sind und erst in den kommenden Jahren in der Statistik erscheinen werden», heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt.

Die Stadt Luzern und das G-Net – Netzwerk gemeinnütziger Wohnbauträger Luzern haben jetzt eine Charta erarbeitet. Sie hält die Grundsätze für die partnerschaftliche Zusammenarbeit fest mit dem Ziel, ein vielfältiges Wohnungsangebot zu schaffen.

Gemeinnützige Wohnungen auf sechs weiteren städtischen Arealen

Bis 2023 haben sich die Stadt und die gemeinnützigen Wohnbauträger sieben Ziele gesetzt. Ein zentraler Punkt ist, dass die strategische Arealentwicklung fortgeführt wird. So will die Stadt in den nächsten Jahren weitere Areale an gemeinnützigen Wohnbauträger abgeben. Dazu gehören Littau West, Vorderruopigen, Staffelntäli, Kleinmatt-/Bireggstrasse, Längweiher/Udelboden und Grenzhof. Zudem werden die gemeinnützigen Bauträger auf ihren eigenen Arealen attraktiven Wohnraum realisieren – so etwa beim Himmelrich 3 in der Neustadt oder in Reussbühl Ost.

Bewilligungsverfahren werden beschleunigt

Künftig wird bei Geschäften, die den gemeinnützigen Wohnungsbau betreffen, eine Expertin oder ein Experte des G-Net in die Stadtbaukommission einbezogen. Weitere Massnahmen zur Wohnungsförderung sind die Beschleunigung des Baubewilligungsverfahrens, sowie die Erarbeitung einer Strategie für das «Wohnen im Alter». Ziele dieser Strategie sind unter anderem, die Schnittstelle zwischen der Alters- und Wohnraumpolitik zu klären und das Angebot an vielfältigen altersgerechten Wohnmöglichkeiten zusammen mit dem G-Net und weiteren Akteuren auszubauen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Melchior Hoffmann
    Melchior Hoffmann, 16.09.2021, 17:37 Uhr

    Leider weiss man inzwischen ja, dass die Initiative sowieso wenig bis gar nichts gebracht hat – und auch nicht wirklich bringen wird. Meinetwegen wird es eines Tages prozentual mehr gemeinnützige Wohnungen geben, aber auch Baugenossenschaften «können ja nicht zaubern», wie sie inzwischen fast schon ein bisschen wehleidig verlauten lassen, auch wenn sie sich damals sehr gerne lächelnd hinter die Initiative gestellt haben. «Seht her, wir sind Teil der Lösung!» haben sie uns verstehen lassen – und zu den falschen Erwartungen, die geschürt wurden, freundlich geschwiegen.

    Vielleicht war es aber auch keine böse Absicht, sondern es ist einfach so, dass es dem Grossteil der Leute gar nicht mehr verständlich ist, wie wenig Geld den untersten 20% oder 30% zur Verfügung steht. Ich wünschte mir, dass man bei künftigen gemeinnützigen Neubauprojekten in erster Linie anständigen, möglichst günstigen Wohnraum bauen wird, gerne mit knapp bemessenen Grundrissen, und bitte ganz ohne weiteren Siedlungsfirlefanz wie Gemeinschaftsräumen und Joker-Zimmern und so weiter. Auch auf klingende Architekten-Namen kann verzichtet werden. Merken die Planenden denn überhaupt nicht mehr, wie viel prestigeträchtigen Lifestyle-Käse sie offenbar für unabdingbar halten, der für Menschen mit kleinem Budget aber absolut unwichtig ist? Oder meinetwegen auch einfach für Menschen mit einem anderen Gschmäckle. Man möchte eine hübsche kleine Wohnung, ganz bescheiden, nicht Teil einer Art Szene werden!

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  • Profilfoto von B Suter
    B Suter, 16.09.2021, 17:14 Uhr

    Vielleicht müsste man wieder beginnen 7 stöckig zu bauen (wie grösstenteils in der Neustadt) oder 8 stöckiger Blockrand. Dann würde es schneller gehen. Die Neustadt ist auch sehr beliebt als Wohnlage, wieso nicht diese Dichte anderswo?

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