Ausstellung in der Kunstplattform Akku

Wolken am Himmel und Wind in den Bäumen

Blick in die Ausstellung. (Bild: zvg/Akku)

Wetterphänomene sind nicht nur physische Zustände der Natur. Sie beeinflussen unsere Empfindungen, Wahrnehmungen und Gefühle. Dieses Thema greift die Ausstellung «Bewegung im Gewölk» in der Kunstplattform Akku in Emmenbrücke auf.

Neben aktuellen Positionen von Marie-Theres Amici (*1943) und Thierry Perriard (*1978) bilden ältere Werke von Kunstschaffenden aus dem Raum Luzern unterschiedliche Witterungssituationen, die sich in Landschaftsmalereien widerspiegeln, ab.

Den Titel «Bewegung im Gewölk» hat die Luzerner Künstlerin der Ausstellung gegeben und sich dabei nicht nur auf den in der Natur beobachtbaren Wechsel von Wolkenkonstellationen und Wettersituationen bezogen, sondern auch auf die vielfältigen Wirkungen auf die Wahrnehmung, die das Wetter auslöst.

Zwischen Abbild und Abstraktion der Wirklichkeit

In ihren grossformatigen Malereien hält Marie-Theres Amici Eindrücke unterschiedlicher Witterungen, die sie in der freien Natur beobachtet, fest. Mit einem expressiven Pinselstrich und einer breiten Farbpalette erschafft sie ungegenständliche Form- und Farbkonstellationen.

Diese weichen von einer abbildgetreuen Darstellung von Landschaften ab, lassen jedoch trotzdem Sonnenlicht, Himmelfarben und durch den Wind bewegte Wolken und Wiesen erkennen. In Thierry Perriards Werken, die durch kräftige Farben auf dunklen Hintergründen geprägt sind, werden Motive deutlicher erkennbar als auf jenen von Marie-Theres Amici, wobei auch er zu Abstraktion tendiert.

Er malt zum Beispiel Waldsituationen, in denen das zwischen den Bäumen durchdringende Sonnenlicht unterschiedliche Licht- und Schattenwirkungen auf die grüne Pflanzendecke wirft.

Neben der Ölmalerei, die im Atelier entsteht, zeichnen und skizzieren beide Kunstschaffende draussen unter freiem Himmel. Marie-Theres Amicis linearen Bleistiftzeichnungen von Fels- und Gesteinsformationen werden in der Ausstellung Thierry Perriards flächige, an sich bewegende Wolken erinnernde Grafitzeichnungen gegenübergestellt.

Landschaftsmalerei als zeitloses Motiv

Die Werke von Marie-Theres Amici und Thierry Perriard, die den einen Teil der Ausstellung ausmachen, werden ergänzt durch Werke aus Emmer Sammlungen. Arbeiten von Adolf Herbst (1909–1983), Hans Emmenegger (1866–1940), Alfred Sidler (1905–1993), Ernst Schurtenberger (1931–2006) und Werner Hartmann (1903–1981), die die Darstellung von Landschaften und damit verbundenen Wettersituationen zeigen, sind ausgestellt.

Auch hier kommt zum Ausdruck, wie unterschiedlich die «Bewegung im Gewölk» wahrgenommen und dargestellt werden kann. Während Hans Emmenegger Landschaften und Wolkenkonstellationen nahe am Abbild darstellt, bedient sich Alfred Sidler einer zunehmend abstrakten Malweise. Adolf Herbsts lebendige und farbige Malerei eines Waldes begegnet Ernst Schurtenbergers bedrohlichen Wolkenkonstellationen und Werner Hartmanns Darstellungen tropischer Pflanzenwelten.

Unterschiedliche Wetterphänomene und vielfältige Ausdrucksweisen

Die Ausstellung zeigt eine Vielzahl unterschiedlicher Landschaftsmalereien, die das Thema Wetter aufgreifen. Durch die Kombination von Werken verschiedener Künstler haben abstrakte Malereien in der Ausstellung genauso Platz wie realitätsnahe Abbilder der Wirklichkeit.

«Bewegung im Gewölk» zeigt nicht nur, in welcher Vielfalt Wetterphänomene auftreten, sondern auch, wie unterschiedlich das Wetter und die Natur wahrgenommen werden. Ausserdem lässt sie Besuchende in die Sammlung der Gemeinde Emmen und der Kunststiftung Emmen blicken, die im Besitz beeindruckender Werke von Kunstschaffenden aus Emmen und Luzern sind.

Die Ausstellung in der Kunstplattform Akku dauert bis zum 2. August 2020. Für jene, die gerne in den Himmel schauen und die Wolken beobachten, ist die Ausstellung eine spannende Abwechslung. Und für alle anderen, die die Faszination der verschiedenen Wetterphänomene noch nicht entdeckt haben, sowieso.

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