Wohnpolitische Strategie

Zuger Mieter fürchten noch mehr Luxussanierungen

Aussicht vom Park Tower auf die Stadt Zug und den Zugersee. Hier gibt es kaum freie Wohnungen. (Bild: mst)

Auch der Zuger Mieterinnen- und Mieterverband ist von der wohnpolitischen Strategie 2030 enttäuscht. Es würden Luxussanierungen drohen.


Mit grosser «Sorge und Unverständnis» reagiert der Mieterinnen- und Mieterverband Zug auf die neue «Wohnpolitische Strategie 2030» der Regierung. Damit will der Kanton Zug mehr Wohnraum schaffen. Kern der Strategie sind Gesetzesänderungen, die es erlauben, schneller und mehr zu bauen. Auch mehr Darlehen für Baugenossenschaften sind Teil des Pakets (zentralplus berichtete).

Weil keine «griffigen und sozial verträglichen» Begleitmassnahmen vorgesehen sind, würden die Anreize aber nicht zu mehr bezahlbaren Wohnungen führen, schreibt nun der Mieterinnenverband. Investoren hätten nur neue Möglichkeiten, mit Luxussanierungen und teuren Neubauten noch höhere Profite anzustreben. «Es droht damit eine weitere Verschärfung der Wohnungsnot.» Auch linke Parteien halten die Strategie für zu schwach (zentralplus berichtete).

Weiter fürchtet der Verband «Siedlungen von minderer Qualität» auf Grund der angekündigten Abstriche beim Planungs- und Baurecht. «Der MV Zug ruft den Regierungsrat auf, den Mieterinnen und Mietern keine Verschlechterungen bei der allgemeinen Wohnqualität zuzumuten und solche daher zu unterbinden.» 3000 Mitglieder zählt der regionale Verein.

Seine Idee gegen die Wohnungsnot in Zug: Ein Vorkaufsrecht für die Gemeinden, eine kantonsweite Mehrwertabgabe bei Aufzonungen sowie verpflichtende Mindestanteile für preisgünstige und gemeinnützige Wohnungen. Die Ansätze seien «bewährt». Auch die Unterstützung von öffentlichem und gemeinnützigem Wohnungsbau solle der Kanton «erheblich» ausweiten.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung des Mieterinnen- und Mieterverband Zug
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