Mehrjähriges Bauprojekt

Willisau macht mit der Fernwärme vorwärts

Willisau schliesst in den nächsten Jahren zahlreiche Haushalte ans Fernwärme-Netz. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Willisau-West soll ab 2025 mit Fernwärme versorgt werden. Dafür investiert der Wärmeverbund eine ordentliche Stange Geld.

Die Wärmeverbund Willisau AG hat sich nach einer positiven Bedarfsabklärung für die Realisierung des Projekts entschieden. In den kommenden Jahren sollen rund 80 Gebäude an ein neues Fernwärme-Netz angeschlossen werden. Die Umsetzung erfolgt in drei Etappen und startet im Jahr 2025.

In der ersten Bauphase wird die neue Heizzentrale in der Käppelimatt errichtet, und das Gebiet Schwyzermatt erschlossen. Bis Herbst 2026 soll das neue Quartier Schwyzermatt 2, das 67 Reiheneinfamilienhäuser und vier Mehrfamilienhäuser umfasst, vollständig mit Fernwärme versorgt sein. Die zweite Etappe startet 2027 und umfasst 15 Häuser in den Gebieten Schlüsselacher, Sonnrüti, Sternmatte und Sonnengrund. Ab Herbst 2028 kommt hier dann die Fernwärme zum Einsatz. Der Abschluss folgt 2029 mit der dritten Etappe, die 15 Gebäude in der Chirbelmatte sowie die Festhalle einbindet.

Alle profitieren allerdings nicht von der neuen Technik. Einige Hauseigentümer, die ebenfalls Interesse angemeldet hatten, konnte der Verbund aus wirtschaftlichen Gründen nicht berücksichtigen, heisst es in einer Medienmitteilung. «Die Machbarkeitsstudie umfasste auch die Gebiete Grundmühle, Oberdorfrain, Stockistrasse, Ribeli und Bächliweg», schreibt Verwaltungsratspräsident Ludwig Peyer. Die Grundeigentümer wurden im Rahmen der Bedarfsabklärung angeschrieben. «Einige waren interessiert, doch die Gesamtzahl war zu gering und damit der Erschliessungsaufwand zu gross, um einen wirtschaftlichen Betrieb garantieren zu können.»

Stattliches Preisschild

Das Fernwärmenetz setzt auf Holzschnitzel aus regionalen Wäldern als Energieträger. Die neue Heizzentrale bekommt zwei Holzschnitzelkesseln – einem mit 1600 Kilowatt und einem mit 900 Kilowatt Leistung. Zusätzlich ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Zentrale geplant. Insgesamt verdoppelt sich die Kapazität – und hat gemäss Geschäftsführer David Schraner noch Spielraum für zusätzliche Objekte.

Das Projekt ist auch ein finanzieller Kraftakt: Die Investitionskosten belaufen sich auf 10 bis 12 Millionen Franken, die der Wärmeverbund Willisau AG vollständig übernimmt. Geplant ist, die Kosten für Bau und Betrieb über die Fernwärmeverträge zu refinanzieren. Während der Bauzeit müssen Willisauerinnen mit Einschränkungen rechnen, da die Leitungen grösstenteils unter den Strassen verlaufen.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Wärmeverbund Willisau
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