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Der Zuger Baudirektor Florian Weber hat ein – wie er selbst zugibt – unschönes neues Gebäude in Cham präsentiert. Auch Sicherheitsdirektorin Laura Dittli freut sich sehr darüber. Was hat es mit diesem auf sich?
Die Baudirektion des Kantons Zug lud am vergangenen Dienstag zur Eröffnung der Trümmerpiste Schönau in Cham ein. Eine Trümmerpiste – was ist das überhaupt? Viele Informationen dazu findet man auf die Schnelle nicht, und auch der Einladung ist nicht mehr zu entnehmen. Relevant muss diese Piste jedoch sein, wenn sich mit Florian Weber (FDP) und Laura Dittli (Mitte) gleich zwei Regierungsräte an die Eröffnung bemühen.
«Normalerweise präsentiere ich schöne Gebäude», verkündet der Baudirektor an der Medienkonferenz zur Eröffnung. Heute sei das anders. Das Gebäude, oder eher der «Gebäudehaufen», soll aber auch nicht schön sein.
Bei der Trümmerpiste handle es sich in erster Linie um einen Trainingsplatz für den Zivilschutz, erläutert Claudio Wiederkehr, Ausbildungschef der kantonalen Zivilschutzorganisation. Auch die Feuerwehr und die Polizei führen in Cham künftig Übungen durch. Diese Trainings sollen dazu dienen, die Bevölkerung im Ernstfall gut zu beschützen respektive Menschen zu retten.
Trümmersandwiche und halbfertige Häuser
Auf der Piste befinden sich diverse Betonkonstrukte. Gewisse Bauten sehen ziemlich gewöhnlich aus, wenn auch noch nicht ganz fertig gebaut. Andere hingegen stehen schräg. Weiter gibt es Häuser, deren Etagen nur etwa einen Meter auseinanderliegen. Diese simulieren Gebäude, die eingestürzt sind. Sogenannte «Trümmersandwiche», wie Claudio Wiederkehr sie bezeichnet.
Das Bauprojekt wurde vom Hochbauamt des Kantons in Zusammenarbeit mit der Gebäudeversicherung, dem Bevölkerungsschutz und der Armee umgesetzt. Auf der Trümmerpiste soll künftig realistisch und regelmässig geübt werden.
Mit Rauch befüllt oder durch Wasser geflutet
Das Gelände könne multifunktional genutzt werden, teilt Wiederkehr beim Rundgang mit. Die Anlage sei so gebaut, dass jegliches Notfallszenario inszeniert werden könne. So können beispielsweise Teile der Gebäude durch eine Maschine mit Rauch gefüllt werden. Darin können dann Bergungen bei einem Feuer geübt oder Atemschutzübungen durchgeführt werden. Weiter können die Gebäude geflutet werden, um den Umgang mit einer Hochwassersituation zu üben.
Besonders spannend ist das schräge Haus. Es sei um 17 Grad abfallend, erläutert Wiederkehr. Das Stehen und Herumlaufen im Haus fühlt sich sehr ungewöhnlich an. Wenn man die Treppe im Haus hochgeht, muss man aufpassen, nicht nach vorne zu fallen. Aussergewöhnlich sei auch der Bau des Hauses gewesen, teilt Wiederkehr mit. Eine externe Firma half, das Gebäude schief zu stellen.
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In den 1980er Jahren wurde die erste Trümmerpiste in Cham gebaut. Ziel damals war es, die Kader des Zivilschutzes und die Zivilschutzangehörigen im Bereich der Trümmerrettung auszubilden. Der Kanton hat sie heuer erneuert, um den heutigen Ansprüchen an die Ausbildung und die Sicherheitsrichtlinien zu entsprechen.
- Medienkonferenz und Rundgang Trümmerpiste Schönau
- Mitteilung Kanton Zug
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