Mitarbeiter klagen

Viele Abgänge: Unruhe in Luzerner Dienststelle

Ein Projekt, für das die Dienststelle Immobilien verantwortlich ist: das neue Verwaltungsgebäudes des Kantons Luzern am Seetalplatz in Emmen. (Bild: Visualisierung: zvg)

In der Dienststelle Immobilien des Kantons Luzern herrscht Unzufriedenheit. Seit 2022 soll es zu 24 Abgängen gekommen sein.

In der kantonalen Dienststelle Immobilien brodelt es: Mehrere Mitarbeiter berichten von einer angespannten Stimmung und machen den Leiter, Kantonsbaumeister René Schmid, dafür verantwortlich. Seit 2022 soll es zu 24 Abgängen gekommen sein. Manche hätten ein Burn-out oder würden unter psychischen Problemen leiden. Das berichten die anonym bleibenden Mitarbeitenden gegenüber der «Luzerner Zeitung».

Seit dem 1. November 2019 wird die Dienststelle von René Schmid geleitet. Laut Medienbericht erhielt die Geschäftsleitung bei einer internen Personalbefragung 2022 lediglich die Schulnote 3. Wie ein Angestellter sagt, seien mittlerweile alle Abteilungsleiter ausgetauscht worden, es seien alles «Gefolgsleute von Schmid». Die Stellen seien nicht ausgeschrieben worden.

Ein weitere angestellte Person bemängelt, dass die Dienststelle den rechtlichen Rahmen «zu stark dehnt». Beispielsweise beim Beschaffen von Containern zur Entlastung der Haftplatzsituation in der Justizvollzugsanstalt Wauwilermoos. Der Auftrag sei für knapp 1,2 Millionen Franken freihändig vergeben worden, ohne öffentliche Ausschreibung, wie es das Beschaffungsrecht eigentlich vorsieht.

Kanton bestätigt angespanntere Stimmung

Das Finanzdepartement, dem die Dienststelle Immobilien unterstellt ist, räumt ein: Die Stimmung in dieser Dienststelle sei derzeit «aus verschiedenen Gründen angespannter». Zum einen, weil die Projekte komplexer und damit der Druck auf die Mitarbeitenden gestiegen sei. «Andererseits, weil die Veränderungen in der Führung Unsicherheit und damit auch Kündigungen ausgelöst hatten.»

Die Departementsleitung sei im stetigen Austausch mit der Dienststelle. Die Fluktuation in den letzten fünf Jahren habe im Schnitt 7,2 Prozent betragen. Das entspräche in einer Verwaltung einer «mittleren Fluktuation».

Bezüglich Containern für die JVA Wauwillermoos begründet das Finanzdepartement, dass das Beschaffungsrecht in Ausnahmesituationen vorsehe, Beschaffungen ohne öffentliche Ausschreibungen zu tätigen. Das sei aufgrund der Dringlichkeit und Notlage gegeben gewesen, die Regierung habe das Vorgehen beschlossen.

Stellen beim Kanton würden in der Regel ausgeschrieben werden, es bestünde aber keine Pflicht dazu.

Die «Luzerner Zeitung» schreibt weiter, dass für den Leiter der Dienststelle ein Coaching veranlasst worden sei. Dabei soll es auch um die zwischenmenschliche Ebene gehen.

Verwendete Quellen
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