Autobahnumfahrung Bypass

Trotz Spielplatzzüglete: Eiche im Dammgärtli bleibt erhalten

Urs Häner von der Quartierentwicklung Babel sieht noch nicht alle Anforderung im Zusammenhang mit dem Bypass erfüllt. (Bild: ewi)

Der Dammgärtli-Spielplatz im Stadtluzerner Babel-Quartier muss dem Hilfsschacht für den Bypass weichen. Dieser wird so gebaut, dass die alte Eiche bleiben kann. Auf der Reussinsel entsteht ein Ersatzspielplatz.

Die Dammgärtli-Eiche soll dem Bau des unter der Reuss und der Baselstrasse durchführenden Tunnels für die Autobahnumfahrung Bypass nicht zum Opfer fallen. Dies haben das Bundesamt für Strassen (Astra) und die Stadt Luzern laut einer Medienmitteilung der Stadt miteinander vereinbart.

Das Astra muss an diesem Standort zwar unweigerlich einen Hilfsschacht erstellen. Denn nur so ist es möglich, den geologisch schwierigen Baugrund für den unterirdischen Bypass von oben her zu festigen. Doch wird dieser nun um 20 Meter verschoben. Entsprechend lässt sich rund um die Eiche ein 15,5 Meter breiter Schutzbereich aussparen.

Dammstrasse zum Schutz der Eiche wird verlegt

Innerhalb dieses Bereichs sollen zum Schutz des Baumes keine Bauarbeiten stattfinden. Damit dieses Vorhaben überhaupt realisierbar ist, muss allerdings die Dammstrasse Richtung Bahndamm verschoben werden. Diese Strasse soll weiter als heute geradeaus führen und erst bei der Unterführung Kreuzstutz Richtung St.Karli Brücke abknicken. Die Kosten dafür trägt das Astra.

«Es ist als Teilerfolg zu werten, dass sich das Astra noch bewegt hat, wenn auch nur um ein paar Meter.»

Urs Häner von der Quartierentwicklung Babel

Die Stadt teilt mit, dass sie auf der Reussinsel als Ersatz einen neuen Spielplatz erstellen will. Die Axa-Versicherung plane dort den Bau eines Gebäudes mit 64 Wohnungen. Entsprechend soll die daneben eingeplante Spiel- und Freizeitfläche mit Bezug der Wohnungen im Jahr 2024 fertig sein. Das Astra trägt den Bau des Spielplatzes mit, ebenso den Ersatz der Sammelstelle am Dammgärtli, für den ein neuer Standort gefunden werden muss.

Anwohner mit weiteren offenen Fragen

«Es ist als Teilerfolg zu werten, dass sich das Astra noch bewegt hat, wenn auch nur um ein paar Meter», sagt Urs Häner von der Quartierentwicklung Babel. Die Anwohnerschaft hatte aufbegehrt, als bekannt geworden war, dass das Bauvorhaben den Dammgärtlispielplatz während der Bauphase von sieben bis acht Jahren unbenutzbar machen würde (zentralplus berichtete). Brisant waren die Baupläne besonders deshalb, weil der Dammgärtlispielplatz der einzige im Quartier ist.

Die Lösung mit dem Ersatzspielplatz auf der Reussinsel erachtet er für die Kinder des Quartiers als Minimum. «Sieben bis acht Jahre sind mehr als eine halbe Kindheit», gibt er angesichts der langen Bauphase zu bedenken. «Und ob das Dammgärtli je wieder die heutige Qualität zurückgewinnt, ist fraglich.»

«Wir hätten eine Paketlösung vorgezogen, denn der Bypass bringt ja an vielen Punkten grosse Probleme mit sich.»

Urs Häner

Es bleiben aber noch Fragen offen, wie er meint. «Für uns im Quartier ist zum Beispiel ein sinnvoller Ersatzstandort im Quartier für die Altstoff-Sammelstelle noch ungeklärt.» Zudem will Urs Häner noch eine generelle Kritik losgehen. Die Betroffenen im Quartier wundere es ein wenig, wie er sagt, dass einzig zu diesem einen Problempunkt des Bypasses in der Stadt Luzern eine Vereinbarung abgeschlossen wurde.

«Wir hätten eine Paketlösung vorgezogen, denn der Bypass bringt ja an vielen Punkten grosse Probleme mit sich.»

Hinweis: Die Vereinsbezeichnung wurde korrigiert, da es sich um einen Verein für Quartierentwicklung handelt und nicht um einen Quartierverein.

Verwendete Quellen

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Philipp Brügger
    Philipp Brügger, 29.01.2023, 07:26 Uhr

    Wäre wichtig, dass man für die Sammelstelle einen guten Ersatzstandort findet. Wo sonst kann man kostenlos Sperrgut abgeben. Auch mal eine ganze alte Wohnungseinrichtung. Wirklich toll von der Stadt Luzern.

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    • Profilfoto von Urs Häner
      Urs Häner, 29.01.2023, 21:24 Uhr

      Auch mit Sinn für Ironie bleibt festzuhalten, dass jene, die den Unterschied zwischen Altstoffsammeln und Sperrgut nicht begreifen, ein grosses Ärgernis sind an der Dammstrasse, und wohl nicht nur dort!

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