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Bauarbeiten im Mattenhof Kriens: Was passiert dort?
M. Schmidig machts seit 2020 möglich.
Baustelle im Mattenhof

Trotz Einsprache: An der Pilatus Arena wird schon gebaut

Toni Bucher, Verwaltungsratspräsident der Pilatus Arena AG hofft auf eine Einigung im Knatsch um den Bau des Pilatus Towers. (Bild: zvg / jal)

Im Mattenhof in Kriens sind vor einigen Wochen die Bagger aufgefahren. Beginnen hier klammheimlich die Bauarbeiten für die Pilatus Arena? Die Antwortet lautet: Jein.

Für die Stadt Kriens ist es ein Prestigeprojekt. Im Quartier Mattenhof entstehen eine brandneue Sporthalle mit rund 4000 Sitzplätzen und zwei neue Wohnhäuser mit Platz für über 400 Miet- und Eigentumswohnungen. Kostenpunkt des Projekts: Rund 250 Millionen Franken.

Vor allem aber entsteht im Mattenhof eine neue Landmarke: Der Pilatus-Tower wird rund 110 Meter hoch und damit zum höchsten Gebäude im Kanton Luzern.

Pilatus Arena ist ein Zankapfel

Für manche ist das zu hoch. Im Rahmen der öffentlichen Auflage waren acht Einsprachen gegen das Projekt eingegangen. Mit sieben davon konnte sich die Bauherrschaft Pilatus Arena AG einigen, eine ist aber nach wie vor hängig – jene von der Luzerner Stiftung Archicultura (zentralplus berichtete).

Die Stiftung kritisiert die Höhe des Pilatus-Towers, welcher künftig den Blick auf Pilatus und Lopper beeinträchtigt. Und da der Pilatus Teil des Bundesinventars für Landschaften und Naturdenkmäler ist, hält die Stiftung an ihrer Einsprache fest.

Die Bauherrschaft befürchtet, dass sich das Projekt um bis zu zwei Jahre verzögern könnte. Der Baustart ist zumindest in weite Ferne gerückt. Seit einigen Monaten ist es darum ruhig geworden um das Projekt im Krienser Süden.

Was machen Bagger im Mattenhof?

Da ist es doch erstaunlich, dass im Mattenhof vor einigen Wochen grosse Bagger aufgefahren sind. Beginnen hier jetzt doch bereits die Arbeiten für die Pilatus Arena? Das hat sich unsere zentralplus-Community gefragt und darum diesen Themenvorschlag zum neusten Möglichmacher-Artikel gewählt.

Die Baustelle im Mattenhof Kriens. Auch das Baugerüst für die Pilatus Arena steht noch – weil die Baubewilligung nach wie vor noch nicht erteilt ist. (Bild: zvg)

Der Vorschlag kam von einer Anwohnerin. Wie sie dazu schrieb, wurde die Nachbarschaft nicht über die Bauarbeiten informiert. Die mangelnde Transparenz missfiel ihr. Und sie wunderte sich, ob die Stadt Kriens die Baubewilligung für die Pilatus Arena klammheimlich erteilt hatte.

Die Baubewilligung steht noch aus

Schön wärs, denkt sich wiederum die Bauherrschaft. Denn eine Einigung mit der Archicultura sei nicht in Sicht, wie Toni Bucher, Verwaltungsratspräsident der Pilatus Arena AG, auf Anfrage mitteilt: «Bisher konnte mit dem einzigen verbleibenden Einsprecher leider keine Einigung erzielt werden.»

Das habe verschiedenste negative Auswirkungen, fährt Bucher fort: «Die Einsprache verzögert das Projekt leider deutlich, schadet dem Sport und verursacht massive Kosten.»

«Die rechtliche Situation ist eindeutig, wir haben einen rechtskräftigen Bebauungsplan.»

Toni Bucher, Verwaltungsratspräsident Pilatus Arena AG

Gleichzeitig hofft Bucher, dass bald Bewegung in die Sache komme. Das Unternehmen rechnet nämlich damit, dass die Stadt Kriens die Baubewilligung noch vor den Sommerferien erteilen wird. Dann würde dem Baustart nichts mehr im Weg stehen – es sei denn, die Stiftung Archicultura würde auch jene Baubewilligung anfechten.

So weit will Toni Bucher aber noch nicht denken: «Wir hoffen immer noch auf eine Einigung», sagt er. «Die rechtliche Situation ist eindeutig, wir haben einen rechtskräftigen Bebauungsplan.»

Es laufen Vorarbeiten für die Pilatus Arena

Einen Bebauungsplan, ja. Aber noch immer keine Baubewilligung. Was also wird zurzeit auf dem künftigen Areal der Pilatus Arena gebaut?

Die Antwort liefert die Stadt Kriens. «Auf dem Areal werden Probebohrungen und Sondierungen zu Grundwassergegebenheiten durchgeführt», erklärt der Krienser Baudirektor Maurus Frey. Diese Arbeiten seien mit einem separaten Baugesuch bewilligt worden, welches im Herbst zur Einsicht auflag.

Im aktuellen Bauprojekt untersucht die Bauherrschaft den Untergrund des Areals. Versuchsweise werden Pfähle in den Boden gerammt. Das gibt neue Erkenntnisse für den späteren Bau des Fundaments der Pilatus Arena. «Mit den gewonnenen Informationen sollen die Auflagen und offenen Fragen bezüglich Hydrologie erfüllt und beantwortet werden», ergänzt Maurus Frey.

Es wird also noch nicht an der Pilatus Arena gebaut. Aber irgendwie doch ein wenig. Und man lerne: Pfähle sind weniger umstritten als Hochäuser.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Toni Bucher
  • Informationen der Stadt Kriens zur Pilatus Arena
  • Schriftlicher Austausch mit Maurus Frey
  • Schriftlicher Austausch mit zentralplus-Möglichmacherin
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Paul
    Paul, 21.06.2022, 12:05 Uhr

    Ei aaa! Bauen! Los! Wurde abgestummen!
    Wer ist der *die das einsprechende?
    Übernimmt der die kosten?

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  • Profilfoto von M. Schmidig
    M. Schmidig, 20.06.2022, 11:13 Uhr

    Herzlichen Dank für den informativen Beitrag zum aktuellen Stand von Mattenhof 2.
    Dem Bericht entnehme ich, dass der eigentliche Baustart noch nicht genehmigt ist und dies womöglich noch dauern kann, aber das gehofft wird, dass dies in den nächsten 2-3 Wochen über die Bühne gehen wird.
    Ich wünsche mir, dass die Bevölkerung und vor allem die Nachbarschaft bei den weiteren Schritten informiert werden.
    Transparent und ehrlich zu kommunizieren verhindert Misstrauen.
    Und das kann ja nur im Sinne des Projektes sein.

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