Dem Bau des Stadthotels im Tribschen steht nichts mehr im Weg. Die Stadt hat erfolgreich zwischen den Parteien vermittelt.
Der Verein Konzertzentrum Schüür lässt seine Einsprache gegen das Bauprojekt eines Stadthotels im Tribschenquartier fallen. Das Hotel entsteht in unmittelbarer Nähe zur Schüür. Die Verantwortlichen der Schüür hatten Angst, dass das vorgesehene Hotel dem Konzerthaus dereinst Probleme machen könnte wegen Lärmemissionen. Sie sahen ihren Betrieb in Gefahr.
Die Stadt Luzern hat diese Angst nun mittels zweier Verträge beschwichtigen können. Dank der unterzeichneten Dokumente kann nicht nur das Hotel gebaut werden, sondern die Schüür kann auch darauf vertrauen, weitermachen zu können wie gewohnt. Das machen die Stadt und das Konzerthaus in einer gemeinsamen Medienmitteilung am Freitag publik.
Stadt ist Vermittlerin
Zum einen hat die Stadt eine Absichtserklärung mit dem Konzerthaus abgeschlossen. Die Stadt versicherte der Schüür darin, einen Dienstbarkeitsvertrag mit der Bauherrschaft des Hotels abzuschliessen. Dieser solle sicherstellen, dass das Hotel dereinst die Schüür dulde. Die Stadt verpflichtete sich, bei allfälligen Problemen als Mediatorin aufzutreten.
Die Stadt als Grundeigentümerin und Subventionsgeberin gab dem Verein hinter dem Konzerthaus ihr Wort, die langjährige Zusammenarbeit fortsetzen zu wollen. Der Verein gab der Stadt im Gegenzug das Versprechen, seine Einsprache gegen das Baugesuch betreffend des Hotels zurückzuziehen, wenn das Hotel das Konzerthaus als Nachbar akzeptiert.
Schüür ist nicht grundsätzlich gegen das Hotel
Die Absichtserklärung kam im September dieses Jahres zustande. Jetzt ist auch der Dienstbarkeitsvertrag Tatsache. Die Verantwortlichen des Stadthotels haben sich bereit erklärt, allfällige Lärmemissionen der Schüür zu akzeptieren. Zudem regelt das Schriftstück, wie im Falle eines Konflikts zwischen den Nachbarn verfahren wird.
Björn Berendonk, der Präsident des Vereins hinter der Schüür, zeigt sich erfreut über die Entwicklung. Gleichzeitig betont er: «Es war nie die Absicht, den Bau eines Hotels zu verhindern.» Vielmehr hätten sie den Bestand der Schüür sichern und die Koexistenz mit dem Hotel auf ein solides Fundament stellen wollen, so Berendonk.
Der Stadtpräsident ist optimistisch
Auch die Stadt begrüsst die Entwicklung. Das Konzerthaus sei in den vergangenen 30 Jahren zu einem bedeutenden Teil des städtischen Kulturlebens geworden, welches dieses auch aktiv mitgestalte. Ebenso sei es aber wichtig, dass sich das Tribschenquartier weiterentwickeln könne.
«Ich bin überzeugt, dass wir auf der nun bestehenden Basis in der Zukunft gute Lösungen für alle finden werden», schreibt Stadtpräsident Beat Züsli. Ihm liege es am Herzen, dass bei allfälligen Konflikten zwischen dem Hotel und der Schüür künftig zuallererst das Gespräch gesucht würde.
Drei Sterne, 30 Millionen Franken
Das Hotel ist an der Tribschenstrasse 7 und 9 vorgesehen. Heute stehen dort Überbauungen, die abgerissen werden. Geplant sei ein Dreisternehotel mit 150 Zimmern für Einzeltouristen, Paare, Familien, Geschäftsreisende und Vereine für rund 30 Millionen Franken, wie aus dem Baugesuch gemäss der «Luzerner Zeitung» hervorgeht.
Hinter dem Projekt stehen die Baumaterialfirma HG Commerciale und die Zentralschweizerischen Baumeisterverbände ZBV. Betrieben werden soll das Hotel dereinst von der Tavolago AG. Pläne für das Hotel wurden bereits 2021 veröffentlicht (zentralplus berichtete).
- Gemeinsame Medienmitteilung der Stadt und der Schüür
- Artikel der «Luzerner Zeitung»