Mieterknatsch in der Stadt Zug

So teuer wird Wohnen an der St.-Johannes-Strasse

Die Mietpreise an der St.-Johannes-Strasse steigen um fast 60 Prozent. (Bild: zvg)

Die Pensionskasse der Stadt Zug saniert ihr Haus St.-Johannes-Strasse 23. Die Mieterinnen müssen raus. Die SP befürchtet, dass die Mietpreise danach massiv steigen. Zurecht, wie sich jetzt zeigt.

Die städtische Pensionskasse hat 30 Mieterinnen, die in einem Hochhaus im Zuger Hertiquartier leben, die Wohnung gekündigt. Das sorgte für massive Kritik seitens des Mieterverbandes (zentralplus berichtete). Er stellte öffentlich in Zweifel, dass der angekündigte Umbau der Liegenschaft an der St.-Johannes-Strasse 23 überhaupt nötig ist.

Der Knatsch hat längst eine politische Dimension angenommen. Die SP hat eine Interpellation eingereicht und will vom Stadtrat unter anderem wissen, wie viel die Wohnungen nach der Sanierung kosten.

Heute sind die Mieten unschlagbar tief

Als die Wohnungen in den Sechzigerjahren gebaut wurden, lagen sie in einem mittleren Preissegment. «Sie wurden erst mit der Zeit sehr günstig, weil die Pensionskasse der Stadt Zug die Mieten nie hochgesetzt hat», schreibt der Stadtrat in seiner Antwort. In den langjährigen Mietverhältnissen seien über Jahrzehnte keine Preisaufschläge erhoben worden.

Angesichts der nun nötigen Investitionen in die Liegenschaft von mehreren Millionen Franken sei eine angemessene Erhöhung der heute zum Teil äusserst günstigen Mietzinsen unumgänglich. Die günstigste 3.5 Zimmer-Wohnung kostet heute gerade mal 931 Franken. Für Zug ist das ein unschlagbar tiefer Mietzins.

Preisanstieg um fast 60 Prozent

Nach der Sanierung wird eine 3.5 Zimmer-Wohnung im Durchschnitt neu für 2385 Franken vermietet. Über das ganze Haus gesehen ist mit einer Mietzinserhöhung von rund 58 Prozent zu rechnen. «Damit kommen die Mieten nach der Erneuerung ganz klar wiederum im mittleren Preissegment zu liegen», so der Stadtrat.

Das sei auch so vorgesehen. «Die St.-Johannes-Strasse 23 befindet sich in einer ordentlichen Wohnzone und nicht in einer Zone für preisgünstigen Wohnungsbau», schreibt der Stadtrat. Deshalb habe die Pensionskasse auch keinen «Bonus» für den preisgünstigen Wohnungsbau erhalten – beispielsweise höhere Ausnutzungsziffer.

Verwendete Quellen
  • Antwort des Stadtrates auf die Interpellation der SP
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