Die Leerstandsquote in Zug ist auf einem Tiefststand. (Bild: mst)
Die Mieten steigen, freie Wohnungen werden immer knapper – die Wohnungsnot in Zug wird immer grösser. Dies zeigt auch eine Studie der Zuger Kantonalbank.
Zug ist attraktiv – soweit die gute Nachricht. Wie die Zuger Kantonalbank in einer Mitteilung schreibt, ist die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner 2023 um 1,1 Prozent gestiegen – massgeblich getrieben durch die starke Zuwanderung aus dem Ausland (zentralplus berichtete).
Die Schattenseite: freie Wohnungen werden immer knapper. So sei die Leerstandsquote gemäss der neuesten Studie «Immobilienmarkt» jüngst erneut gesunken auf einen landesweiten Tiefstwert von 0,4 Prozent. Der schweizweite Durchschnitt liegt bei 1,1 Prozent.
In dieser Gemeinde ist Eigentum am teuersten
«Die Nachfrage nach Wohneigentum übersteigt das Angebot im Kanton Zug bei Weitem», schreibt die Zuger Kantonalbank. Zahlungskräftige Kaufinteressenten und die fallenden Hypothekarzinsen würden die Preise weiter in die Höhe treiben. Im Schnitt bleibe eine Eigentumswohnung nur 47 Tagen lang inseriert. Die mittlere Insertionsdauer für Mietwohnungen lag im Sommer 2024 bei knapp 10 Tagen, was halb so viel ist wie der landesweite Wert von 20 Tagen.
Wie es in der Mitteilung heisst, stiegen in der Region Berg die Eigenheimpreise zwischen dem zweiten Quartal 2023 und dem zweiten Quartal 2024 besonders stark. Dort weisen die Gemeinden Oberägeri und Unterägeri Steigerungsraten von jeweils mehr als 10 Prozent auf. Auch die Region Ennetsee verzeichnete mit 4,8 Prozent eine ausgeprägte Verteuerung. Der Aufwärtstrend dürfte sich fortsetzen, schreibt die Zuger Kantonalbank.
Trotz Bauboom steigen die Mieten weiter
Aber auch die Mietpreise steigen und steigen. Eine 3- bis 3,5-Zimmer-Wohnung wird für rund 2400 Franken pro Monat inseriert. Für sehr hochwertige Wohnungen dieser Grösse liessen sich deutlich höhere Angebotsmieten von rund 4500 Franken pro Monat beobachten, an sehr gesuchten Lagen noch weitaus mehr, schreibt die Bank.
Immerhin: Es werde fleissig gebaut. Mitte 2024 seien rund 540 neue Mietwohnungen kantonsweit baubewilligt gewesen und für mehr als 700 Wohnungen seien Baugesuche gestellt worden. Die im langjährigen Vergleich deutlich zunehmende Wohnbautätigkeit werde auf dem Wohnungsmarkt in Zug jedoch frühestens ab Mitte 2025 spürbar sein. Deshalb dürften die Mieten auch im kommenden Jahr weiter steigen.
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