Selbst Bekannte von Silvia Thalmann-Gut verlassen Zug

Wegen hoher Wohnkosten verlassen Zuger aus dem Mittelstand ihren Heimatkanton. Gemäss Regierungsrätin Silvia Thalmann-Gut (Mitte) sollen diese trotzdem im Kanton Platz haben – oder zumindest knapp ennet der Grenze.

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Rund 3100 Schweizer haben in den letzten zehn Jahren den Kanton Zug verlassen. Wegen der hohen Wohnkosten werden sie oft gegen ihren Willen Exil-Zuger, wie drei Betroffene dem «Blick» erzählen. Beispielsweise nach der Trennung vom Partner oder einer Mietzinserhöhung würden die Wohnungskosten rund die Hälfte des Lohns fressen. Zu viel für den Zuger Mittelstand.

Damit konfrontiert, sagt Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut (Mitte) in einem Interview mit der Zeitung, dass der Kanton Zug die Entwicklung der Gesamtbevölkerung beobachte. Diese ist stetig gewachsen, was dafür spreche, dass Zug ein attraktiver und beliebter Kanton zum Wohnen sei. Zum Problem mit den explodierenden Wohnkosten verweist die Mitte-Regierungsrätin auf das Zuger Wohnraumförderungsgesetz und die kürzlich präsentierte Strategie 2030.

In letzterer kündigt der Regierungsrat eine Reihe von Lockerungen bei den Bauvorschriften an: Häuser aufstocken soll leichter gehen, der Bau von Hochhäusern ebenso (zentralplus berichtete). Zudem will der Kanton Bewilligungen schneller vergeben. Mietzinsdeckel oder ähnliches lehnt die Zuger Regierung ab, da sie nicht in den Markt eingreifen will.

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Trotzdem soll es auch für Supermarktkassiererinnen einen Platz im Kanton haben, betont Thalmann-Gut gegenüber der Zeitung. Gewisse preisgünstige Wohnungen würden vom Markt genommen, wofür man sich bewerben muss. Für diese brauche es aber viel Geduld. «Unter Umständen muss man zudem bereit sein, in die Peripherie zu ziehen, oder gar in einen anderen Kanton.» Selbst in ihrem Bekanntenkreis gebe es viele Personen, die aus dem Kanton Zug weggezogen seien.