Der Hauptsitz der CKW prägt Reussbühl wie kaum ein anderer Bau. In einigen Jahren gibt die Firma ihren Standort auf und auf dem 27'000 Quadratmeter grossen Areal entsteht ein neues Quartier. Wir zeigen, wie es aussehen wird.
Ein attraktives, lebendiges und unverwechselbares Quartiert: Das will die CKW in Reussbühl schaffen. Neun interdisziplinäre Planerteams haben im letzten Jahr daran getüftelt, wie es aussehen soll. Am Ende lagen fünf Vorschläge auf dem Tisch – und jetzt stellt die CKW das Siegerprojekt vor.
Teil der Aufgabe war es, eine neue Nutzung für die als erhaltenswert eingestufte Shedhalle der CKW – früher eine Seidenspinnerei – zu entwerfen. Diesen Industriebau von 1918 kennst du bestimmt vom vorbeifahren. Er stammt aus den Anfängen der Seidenspinnerei und ist nahezu original erhalten, wie es im kantonalen Denkmalverzeichnis heisst.
Die ortsbildprägende Shedhalle soll mindestens zur Hälfte erhalten bleiben, wie die CKW jetzt in einer Mitteilung schreibt. Auf dem übrigen Areal wird vor allem Wohnraum geschaffen.
Eine weitere Herausforderung für das Projekt war es, die aktuelle Anforderungen an das Stadtklima zu berücksichtigen – beispielsweise hinsichtlich der Hitzeentwicklung. Die Stadt Luzern hat sich nämlich vorgenommen, künftig so zu bauen, dass sich die Quartiere möglichst wenig aufheizen (zentralplus berichtete).
Quartier mit reicher Vergangenheit und attraktiver Zukunft
Die Jury aus CKW, der Stadt Luzern und weiteren Expertinnen hat sich einstimmig für den Projektvorschlag des Teams Salewski Nater Kretz Architekten Zürich mit Office of Living Things LLC und Büro Dudler, Raum- und Verkehrsplanung entschieden.
«Das Siegerprojekt überzeugt in der Umdeutung und Weiterentwicklung der historischen Landschaft», heisst es zur Begründung. Das Areal sei früher von Auen und wassernutzender Industrie geprägt gewesen. Die Gestaltung nach dem sogenannten «Schwammstadt»-Prinzip nehme diese historischen Bezüge geschickt auf.
Dank der Bauweise wird das anfallende Regenwasser in Städten lokal aufgenommen und gespeichert, statt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten. «Dadurch werden Überflutungen bei Starkregenereignissen vermieden, das Stadtklima verbessert und die Gesundheit von Stadtbäumen gefördert», heisst es in der Medienmitteilung weiter.
In den nächsten Monaten wird das Projekt nun weiterentwickelt und bildet dann die Grundlage für den Bebauungsplan «Reussbühl West».
Öffentliche Ausstellung ab dem 21. Juni 2022
Die Entwürfe aller Planerteams werden vom 21. Juni 2022 bis 4. Juli 2022 öffentlich ausgestellt. Interessierte können die Ausstellung jeweils werktags zwischen 7.30 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 17.00 Uhr (freitags nur bis 16.00 Uhr) bei CKW in Rathausen besichtigen (Adresse: Rathausen 1, 6032 Emmen). Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, Besucherinnen können sich direkt beim Empfang anmelden.
- Detaillierter Schlussbericht zum Studienauftrag