Erweiterung von Luzerner Schulanlage

In dieses Schulhaus sollen 44 Millionen investiert werden

Das Schulhaus, wie es heute von der Kreuzung Volta-/Moosmattstrasse her aussieht. (Bild: Stadt Luzern)

Die Sanierung und Erweiterung der Luzerner Schulanlage Moosmatt kostet knapp 44 Millionen Franken. Der Stadtrat beantragt jetzt einen entsprechenden Kredit. Es entsteht ein dreistöckiger Neubau aus Holz.

Aufgrund der grossen Wohnbautätigkeit im Einzugsgebiet der Schulanlage Moosmatt rechnet die Stadt Luzern in den nächsten Jahren mit einem beträchtlichen Anstieg der Schülerzahlen. Die Schulraumplanung zeige, dass in zehn Jahren rund doppelt so viele Kinder wie heute im Schulhaus Moosmatt unterrichtet und betreut werden müssen.

Deshalb will die Stadt die Schulanlage sanieren und erweitern. Der Grosse Stadtrat bewilligte im Jahr 2020 bereits einen Sonderkredit für die Durchführung eines Wettbewerbs und die Planung eines Bauprojektes. Ein Zürcher Architektur- sowie ein Zürcher Landschaftsarchitekturbüro erhielten den Zuschlag (zentralplus berichtete).

In der am Montag veröffentlichten Medienmitteilung gab der Stadtrat bekannt, wie viel die Kosten für die Sanierung und Erweiterung des Schulhauses betragen: Rund 43,5 Millionen Franken beantragt der Stadtrat beim Grossen Stadtrat für das Projekt.

Garderobenanbau wird abgerissen und Pausenplatz vergrössert

Künftig sollen im zweiten und dritten Obergeschoss des Schulhauses Moosmatt Klassenzimmer und Räume sowie Korridore Platz finden, welche die Schüler als gemeinsame Lernzonen nutzen können. Das erste Obergeschoss wird neu die Betreuung beherbergen. Sie wird mit dem Obergeschoss des Turnhallengebäudes und somit mit der neuen Aula verbunden. Diese kann dadurch bei Bedarf ebenfalls für die Mittagsbetreuung genutzt werden.

So soll der Schulhausplatz aussehen. Links im Bild der geplante Neubau, rechts das bestehende Schulhaus. (Bild: Visualisierung: nightnurse.ch)

Auch die Turnhalle wird saniert. Da die Garderoben neu im Untergeschoss des Schulhauses sind, kann der Garderobenanbau aus den 1960er-Jahren abgerissen und somit der Pausenplatz vergrössert werden. Auf der südlichen Dachfläche des Schulhauses und auf einem Teil des Turnhallendachs werden Fotovoltaikmodule montiert.

Es entsteht ein dreistöckiger Neubau aus Holz

Im südlichen Bereich der Schulanlage wird ein dreistöckiger Neubau realisiert. Er wird mit Ausnahme der Treppenhäuser und des Untergeschosses in Holzbauweise erstellt. Die gesamte Dachfläche wird begrünt und hauptsächlich mit einer Solarthermieanlage und im Randbereich mit Fotovoltaikmodulen belegt.

Im Erdgeschoss des Neubaus werden fünf Kindergärten untergebracht, wovon jeder einen separaten Eingang erhält. Im ersten Obergeschoss gibts Raum für acht Schulklassen. Die Fachräume, die Bibliothek und eine gemeinsam nutzbare Terrasse werden im zweiten Obergeschoss realisiert. Diese Räume sind flexibel in der Nutzung: Sie können, falls die Schülerzahlen weiter ansteigen, zu Klassenzimmern umgenutzt werden.

So sieht der geplante Erweiterungsneubau aus. (Bild: Visualisierung: Blätter Dafflon Architekten)

Die gesamte Aussenraumgestaltung des Schulhauses Moosmatt erfolgt nach den Grundsätzen des Labels Grünstadt Schweiz. Grünstadt Schweiz ist eine Auszeichnung für Städte und Gemeinden, die sich für einen innovativen und nachhaltigen Umgang mit ihren Grün- und Freiräumen und für mehr Biodiversität einsetzen. Der Baumbestand mit den Kastanienbäumen und Linden bleibt denn auch grösstenteils erhalten und wird mit neuen Bäumen ergänzt.

Um die Lärmbelastung für die Nachbarn gering zu halten, wird der Aussenraum dreigeteilt. Der Asphaltbelag wird durch einen wasserdurchlässigen, ganzjährig nutzbaren Allwetterplatz ersetzt. Im östlichen Bereich der Anlage wird ein Quartierspielplatz realisiert, der mit über 2000 Quadratmetern doppelt so gross sein wird wie der heutige. Angrenzend an den Spielplatz gibts zudem eine Rasenspielfläche.

Eröffnung erfolgt voraussichtlich im Sommer 2028

Die Erweiterung der Schulanlage erfordert auch zusätzliche 131 Stellenprozente für die Hauswartung und Reinigung. Die Kosten dafür sind im Sonderkredit von 43,51 Millionen Franken eingerechnet. Die Volksabstimmung findet voraussichtlich am 22. Oktober 2023 statt. Läuft alles planmässig, kann das Schulhaus Moosmatt ab Herbst 2024 saniert und erweitert werden.

Vorgesehen ist, in einer ersten Etappe den Neubau zu realisieren und im Sommer 2026 in Betrieb zu nehmen. Später soll das Schulhaus saniert und umgebaut werden. Die Kinder werden während dieser Zeit im Neubau, im bereits erstellten Modulbau und auf der Schulanlage Hubelmatt unterrichtet.

Ziel des Stadtrats ist, die Bauarbeiten im Sommer 2028 abzuschliessen. Zuvor muss das Bauprojekt aber eine Volksabstimmung überstehen: Der Grosse Stadtrat wird die Vorlage voraussichtlich am 15. Juni 2023 behandeln, die Volksabstimmung dürfte am 22. Oktober stattfinden.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Stadt Luzern
  • Informationen über das Label Grünstadt Schweiz
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