Neuer Look fürs Crypto-Areal

Mega-Bau: In Steinhausen entstehen 227 Wohnungen

So ungefähr soll das Crypto-Areal künftig daherkommen. (Bild: Axess Architekten AG)

Wenn alles glattläuft, wird das bestehende Crypto-Gebäude in Steinhausen nächstes Jahr abgerissen. An dessen Stelle entsteht ein nigelnagelneues Quartier der Superlative. Die Quote für preisgünstigen Wohnraum: 16,2 Prozent.

In Steinhausen werden in den nächsten Jahren hunderte Wohnungen gebaut. Konkret entsteht auf dem 31'000 Quadratmeter grossen Areal, auf dem sich viele Jahre die Crypto AG befand, ein neuer Stadtteil. Bauherrin ist die Areal Steinhausen Zug AG. Hinter dieser steht Norbert Ketterer, ein deutscher Immobilien-Mogul, der zudem zweitgrösster Aktionär beim Schweizer Baukonzern Implenia ist.

Wo also heute der massive, wenig berauschende Bürobau steht, werden künftig sieben reine Wohn- und drei Bürohäuser erstellt. Dazu kommt ein Haus mit einer Mischnutzung. Insgesamt sind 227 Wohnungen geplant, vom Studio bis zur 5,5-Zimmer-Wohnung.

16,2 Prozent günstige Wohnungen

Von der anrechenbaren Geschossfläche von 22'745 Quadratmetern sollen 3'683 Quadratmeter unter die Kategorie preisgünstiger Wohnraum fallen. Dies entspricht gemäss den beauftragten Architekten 16,2 Prozent der Wohnfläche, also ungefähr 36 Wohnungen. Verpflichtend sind gemäss Bebauungsplan 15 Prozent (zentralplus berichtete).

Markus Hotz, der verantwortliche Architekt des Projekts, erklärt auf Anfrage: «Das ist eine positive Sache. Ursprünglich waren 10 Prozent preisgünstiger Wohnraum geplant. Aufgrund einer Einsprache beschloss die Bauherrschaft, diesen Prozentsatz auf 15 anzuheben.» Tatsächlich sind es nun 16,2 Prozent. «Dies aus einem einfachen Grund: Das Haus, in welchem der preisgünstige Wohnraum entsteht, hat fünf Treppenhäuser. Ursprünglich war angedacht, zwei davon dem sozialen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Nun hat man auf drei erhöht.»

Das Crypto-Areal soll in Zukunft deutlich grüner daherkommen. (Bild: zvg Axess Architekten AG)

Die Architektinnen sind keine Unbekannten

Mit dem Projekt beauftragt sind Axess Architekten AG, Zug, Leutwyler Partner Zug mit Van de Wetering Atelier für Städtebau GmbH und Hager Partner AG. Erstere sind in Zug keine Unbekannten.

Und es ist auch nicht das erste Grossprojekt, das die Axess Architekten AG plant (zentralplus berichtete). Das Zuger Büro war mitunter für die Planung der drei Bürokomplexe der Partners Group verantwortlich, die derzeit gebaut werden. Auch der Park Tower, das höchste Gebäude im Kanton Zug, stammt aus der Feder der lokalen Architekten. Ebenso wurde die goldene Wucht des Gebäudekomplexes namens «Quadrolith» an der Baarer Neuhofstrasse von den Axess-Architekten geplant.

Neben Wohnraum entstehen auf dem ehemaligen Crypto-Gelände auch Gewerbeflächen von rund 6'000 Quadratmetern.

Fokus auf den Freiraum

Die insgesamt elf Bauten sind von Grünraum umgeben, im Westen säumt der kleine Dorfbach das Gelände. Überhaupt komme der Umgebungsgestaltung ein grosser Stellenwert zu, betont Markus Hotz. Dies gilt nicht nur für Bäume, von denen eine ganze Menge gepflanzt respektive erhalten werden soll.

«Gräser und Stauden, durchmischt mit Blütensträuchern, gliedern den Raum und sorgen für Privatheit um die Erdgeschosse und privaten Vorgärten. Auf den Freiflächen davor darf der extensive Blumenrasen auch etwas höher zur Blumenwiese wachsen», heisst es im Freiraumkonzept.

Auf die Umgebungsgestaltung legen die Projektverantwortlichen besonderes Augenmerk. (Bild: zvg Axess Architekten AG)

Arztpraxen, ein Café und Platz für den Fasnachtswagen

Die Projektverantwortlichen planen mehrere Plätze, Treffpunkte und Spielplätze ein. Architekt Markus Hotz ergänzt: «Die Bauherrschaft baut ausserdem für die Gemeinde einen Doppelkindergarten. Weiter sind zudem Lokalitäten für Vereine geplant, etwa Räume, wo man einen Fasnachtswagen unterbringen kann. Zudem wird in einem der Häuser ein Café entstehen.»

Dazu kämen Gewerbeflächen, etwa für Arztpraxen und Ähnliches. Hotz dazu: «Es handelt sich demnach nicht einfach um ein Rendite-Projekt. Die Bauherrschaft hat sich an der Bevölkerung orientiert und ist auf deren Wünsche eingegangen.»

769 Veloparkplätze geplant

Auf dem ganzen Areal sollen 317 Parkfelder entstehen. Praktisch alle Miet- respektive Eigentumsparkfelder sollen zum Aufladen von Elektrofahrzeugen ausrüstbar sein. Weiter sei es gemäss Mobilitätskonzept möglich, auf dem Gelände ein Carsharing-Angebot zu lancieren. Für Velofahrerinnen stehen 243 Kurzzeit- und 526 Langzeitparkplätze zur Verfügung. Macht insgesamt 769 Abstellplätze. Klingt zwar nach viel, doch entspricht das nur etwas mehr als dem vorgeschriebenen Minimum gemäss Bebauungsplanbestimmungen.

Neben dem Areal befindet sich bereits heute eine Bushaltestelle, an der verschiedene Linien in Richtung Baar, Zug und Cham halten.

Das Crypto-Gebäude in Steinhausen ist aktuell von Bauprofilen umzingelt. Bald geht es ihm nämlich an den Kragen. (Bild: wia)

Im 2024 dürfte es losgehen mit dem Bau

Am 31. Januar endet die Einsprachefrist. Gemäss aktueller Planung ist vorgesehen, dass die Baubewilligung im Verlauf dieses Semesters erfolgt, im zweiten Semester 2023 will die Bauherrschaft mit der Vermarktung der Räumlichkeiten beginnen. Der voraussichtliche Baubeginn ist fürs kommende Jahr angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Website Crypto Areal
  • Einsicht ins Baugesuch
  • Frühere Medienberichte, etwa der «Zuger Zeitung»
  • Telefonischer Kontakt mit Axess-Architekten
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 25.01.2023, 08:17 Uhr

    16 Prozent werden als Erfolg gefeiert? Erbärmlich. In Zürich gibt es Überbauungen mit bis zu 50 Prozent. Aber die wenigen ZugerInnen, die überhaupt noch wählen und abstimmen, bevorzugen ja meistens die Parteien, welche die Einheimischen via Mond-Mietpreise in den Aargau exportieren und ihnen dafür das Märchen von den überlebenswichtigen Dumpingsteuern erzählen.

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