Skepsis um geplanten Skulpturenpark

Luzerner Dreilindenpark: Quartier darf leise hoffen

Der Park rund ums ehemalige Konservatorium ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Offen bleibt, ob der geplante Skulpturenpark etwas daran ändert. (Bild: Emanuel Ammon)

Im Park des Konservatoriums Luzern soll ein Skulpturenpark entstehen. Zwar sind die allermeisten Details noch ungeklärt. Dennoch macht sich der Quartierverein leise Hoffnungen, dass seine Forderungen berücksichtigt werden.

«Ein Skulpturenpark im Dreilindenpark! Das tönt nach einer ganz gewaltigen Sache.» So bewertet der Quartierverein Wesemlin-Dreilinden in einem offenen Brief an die Stadt Luzern die Pläne für den Park beim Konservatorium.

Schon seit längerem ist bekannt, dass die Kunsthandelsfirma Finartis AG die neue Mieterin der Gebäude im Dreilindenpark ist. Früher war die Luzerner Musikhochschule dort eingemietet (zentralplus berichtete). Ebenso bekannt ist, dass die Finartis einen Skulpturenpark im Konsipark errichten will. Doch alle weiteren Details zu den Plänen für die Anlage sind bislang unklar.

Manuela Jost verspricht Antworten

Seit dem letzten Austausch des Vereins mit der Stadt und der Finartis sind knapp zwei Jahre vergangen. Damals habe der Eigentümer der Firma, Robert Landau, gar noch versprochen, es solle bald ein konkretes Konzept für den Skulpturenpark vorliegen.

Doch seit dem Austausch habe der Quartierverein weder von Robert Landau noch von der Stadt Luzern etwas gehört. In einem offenen Brief an Baudirektorin Manuela Jost forderte der Verein Anfang April darum mehr Transparenz (zentralplus berichtete).

Die Vize-Präsidentin des Quartiervereins, Gurli Korner-Suter, stellt auf Anfrage klar: «Wir sind nicht per se gegen den Skulpturenpark. Wir wollen einfach wissen, was dort läuft.» Stadträtin Manuela Jost versprach in ihrer Antwort auf den offenen Brief, an der Generalversammlung (GV) des Quartiervereins über das Projekt zu informieren.

Baudirektorin Manuela Jost, hier in der Zimmeregg-Badi, gab an der GV des Quartiervereins Auskunft zum Skulpturenpark. (Bild: Jan Rucki)

Doch was Jost präsentierte, sei nicht wirklich bahnbrechend gewesen, so Gurli Korner-Suter. Das Problem: Momentan sind zwei Einsprachen gegen die für den Skulpturenpark notwendige Umzonung des Grundstücks beim Kantonsgericht hängig (zentralplus berichtete). Robert Landau hat die Planung des Skulpturenparks sistiert, solange die Einsprachen nicht erledigt sind. Darum gibt es nach wie vor kein Konzept, welches darlegt, wie der Park künftig aussehen soll. Die Abteilung für Immobilien der Stadt Luzern bestätigt diese Information auf Anfrage.

Öffentlicher Zugang bleibt bestehen

Obwohl Manuela Jost keine neuen Informationen präsentieren konnte, so zeigt sich Gurli Korner nach der GV einigermassen zuversichtlich. Die grösste Befürchtung des Vereins war nämlich, dass mit dem Skulpturenpark die Benutzung des Dreilindenparks als öffentliche Grünfläche eingeschränkt würde. Der neue Park hat nur eine Fläche von rund 2’500 Quadratmetern, im Vergleich zur Gesamtfläche des Dreilindenparks ist das ein kleiner Anteil. Heute ist der Park ein beliebtes Naherholungsgebiet über die Quartiersgrenzen hinaus.

Diese Befürchtung konnte Jost zumindest fürs Erste entkräften: «Sie sicherte zu, dass die öffentliche Benutzung des Parks auch in Zukunft nicht eingeschränkt wird», sagt Korner-Suter und ergänzt: «Es seien sechs bis zehn Skulpturen geplant. Diese werden nicht umzäunt. Auch das ist eine wichtige Forderung von uns.»

Zudem habe Manuela Jost zugesichert, dass das Erdgeschoss der Dreilinden-Villa weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Auch das sei unsicher gewesen, weil die Finartis ihren Hauptsitz in das Gebäude verlegen wird. Der öffentliche Zugang zum Gebäude war darum ungewiss, nun scheint er gesichert. «Das ist aus unserer Sicht eine positive Nachricht», betont Korner-Suter.

Warten auf das Konzept der Finartis

Der Quartierverein ist nach Josts Ausführungen also optimistisch. Dennoch bestehen auch nach der GV viele Fragezeichen. «Wir wissen zum Beispiel nicht, wie viele Skulpturen es tatsächlich gibt und wo diese dann stehen. In welchem Ausmass der Skulpturenpark die verschiedenen Nutzungen des Parks beeinflusst, ist weiterhin unklar», so Korner-Suter.

Jetzt heisst es für alle Beteiligten vorerst weiterhin: geduldig bleiben. Gurli Korner-Suter ergänzt: «Die Versprechen der Stadt sind gut. Jetzt müssen wir abwarten, bis die Finartis ein konkretes Konzept entwirft.» Solange man im Park weiterhin Frisbee spielen, Yoga machen oder mit dem Hund Gassi gehen kann, sei der Quartierverein zufrieden.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Gurli Korner
  • Offener Brief des Quartiervereins
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