Luzern: Hochwasserschutz-Projekt Reuss kommt vors Gericht
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Für rund 200 Millionen Franken plant der Kanton Luzern, den Hochwasserschutz an der Reuss zu verbessern. Wegen der vorgesehenen Kiesentnahmen reichen Umweltverbände jedoch Beschwerde ein.
Erst Ende Juni hat die Luzerner Regierung grünes Licht für das 200 Millionen Franken Projekt Hochwasserschutz Reuss gegeben. Nun muss sie beim Projekt aber einen Marschhalt einlegen. Die Umweltverbände Aqua Viva, WWF Luzern und WWF Schweiz legen Beschwerde ein.
Kiesentnahmen schädigen Flusssystem massiv
Ein Dorn im Auge sind vor allem die vorgesehenen Kiesentnahmen. Der Kanton plant, durchschnittlich 8000 Kubikmeter Kies pro Jahr zu entnehmen, «das sind hunderte von Lastwagen von Kies», schreiben die Verbände in einer Medienmitteilung. Dies habe «fatale Folgen» für das Flusssystem: Der Lebensraum und die Lebensgrundlage für viele Tiere und Pflanzen werde dabei massiv geschädigt. So beispielsweise auch die der gefährdeten Äsche.
Weiter seien die geplanten Aufweitungen im Gewässer nicht lange und breit genug. «Aufweitungen im Gewässer benötigen eine bestimmte Länge und Breite, damit eine Eigendynamik funktionieren kann und so zum Beispiel Kiesinseln oder unterschiedliche Strömungsmuster entstehen und sich immer wieder erneuern können», so die Umweltverbände.
Sie pochen deshalb darauf, dass der Kanton einen Alternativvorschlag berücksichtigt, der auf Kiesentnahmen verzichtet. «Die Alternativen bringen einen grossen Gewinn und Mehrwert über die Kantonsgrenze hinaus und passen das Projekt den gesetzlichen Vorgaben an. Deshalb zählen wir auf das Kantonsgericht, dass es unserer Beschwerde stattgibt», so Tamara Diethelm von WWF Luzern.
- Medienmitteilung von Aqua Viva, WWF Luzern und WWF Schweiz