SBB plant Abriss auf Kirschloh-Areal

Jetzt geht es dem alten Zuger Ökihof an den Kragen

Bald wird auf dem Kirschloh-Areal Platz gemacht für eine neue Überbauung. (Bild: wia)

Im Herbst dieses Jahres wird auf dem Kirschloh-Areal in Zug gebaut. Die SBB verlegt die Gleise für den Freiverlad. Ausserdem wird ein für viele Zuger bedeutungsvolles Gebäude abgerissen. Das Unterfangen ist der erste Schritt für ein wichtiges Grossprojekt der SBB.

Wer heute von Baar mit der S-Bahn in Richtung Zug fährt, kann ihn kaum übersehen: den riesigen weissen «Ökihof»-Schriftzug, der den ehemaligen Güterschuppen der SBB ziert.

Die Ära des ersten Ökihof- und ehemaligen Brockistandortes hat bereits im vergangenen Dezember ein Ende genommen. Bald sollen auch die letzten Spuren davon beseitigt werden, wie ein aktuelles Baugesuch der SBB zeigt.

Konkret sollten die Gleise für Freiverlad und Unterhalt in den nördlichen Teil des Areals verlegt und dort konzentriert werden, erklärt SBB-Mediensprecher Felix Bossel auf Anfrage. «Das heisst, die heute bestehenden zwei Gleise werden um ein drittes Gleis für Bau- und Unterhaltszüge der SBB ergänzt und insgesamt nach Westen näher an die Hauptgleise verschoben.»

Zwei Gebäude kommen weg, eine Schutzwand entsteht

Im südlichen Teil sollen die Gleisanlagen und die beiden bestehenden Gebäude, also der alte Ökihof und das ehemalige Betriebsmittellager, zurückgebaut werden. «Gegenüber dem östlich gelegenen Rad- und Fussweg wird der Freiverlad mit einer 2,5 Meter hohen Schutzwand abgegrenzt», heisst es weiter.

Die baulichen Anpassungen erfolgen, damit später eine Überbauung auf dem Kirschloh-Areal realisiert werden kann (zentralplus berichtete).

Im nördlichsten Teil des Areals befindet sich ein leicht belasteter Standort, der rückgebaut werden muss. (Bild: wia)

Die Bauarbeiten kosten rund 6,5 Millionen Franken

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich gemäss SBB auf rund 6,5 Millionen Franken und sollen ab Ende Oktober 2023 bis Ende Mai 2024 ausgeführt werden. Finanziert werden die Arbeiten durch die Leistungsvereinbarung für den Neubau und einen Beitrag von SBB Immobilien AG für die Rückbau- und Anpassungsarbeiten.

Das Areal liegt mitten in der Stadt Zug, unweit davon leben und arbeiten Menschen. Mit welchen Emissionen müssen diese aufgrund dieser Anpassungen rechnen? Dazu Bossel: «Der Freiverlad ist grundsätzlich für die Nutzung am Tag vorgesehen.»

«Alle Arbeiten werden nach Möglichkeit am Tag ausgeführt.»

Felix Bossel, SBB-Mediensprecher

Die Nutzung durch Bau- und Unterhaltszüge der SBB könne jedoch auch in der Nacht erfolgen, da aus betrieblichen Gründen und zur Gewährleistung der Sicherheit der Mitarbeitenden Bau- und Unterhaltsarbeiten teilweise nachts ausgeführt würden, wenn weniger Züge verkehrten.

Eine Untersuchung im Rahmen der Planung habe jedoch ergeben, dass sich die Situation nach Abschluss der Arbeiten nicht wesentlich verändern würde.

Leicht belasteter Standort

Der Baustellenverkehr soll hauptsächlich über die Äussere Güterstrasse abgewickelt werden. «Der Gleiseinbau erfolgt bahnseitig über die bestehenden Gleise. Alle Arbeiten werden nach Möglichkeit am Tag ausgeführt», so Bossel weiter.

Ganz im Norden des Geländes wurde bei den Voruntersuchungen ein leicht belasteter Standort festgestellt, also ein Ort, an dem Schadstoffe aus früheren Zeiten vorhanden sind. «Es handelt sich um das Gebäude des ehemaligen Betriebsmittellagers. Dieses wird fachgerecht rückgebaut, und die Belastungen werden fachgerecht entsorgt», sagt der SBB-Sprecher weiter.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit den SBB
  • Einsicht ins Baugesuch im Zuger Stadthaus
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