Institut Montana plant grosse Sanierungsarbeiten

In Zukunft soll auf dem Zugerberg mehr Ordnung herrschen

Das Institut Montana mit seinen diversen Gebäuden ist schon heute wie eine kleine Stadt auf dem Zugerberg. (Bild: zvg)

Das Institut Montana hat grosse Pläne. Die etwas verzettelten Schul- und Internatsräume sollen in den kommenden rund 15 Jahren renoviert respektive saniert werden. Der Grosse Gemeinderat Zug (GGR) behandelte den dafür benötigten Bebauungsplan am Dienstag in erster Lesung.

Die Gebäude der Internatsschule Institut Montana in Zug sind marode und bedürfen einer gründlichen Modernisierung. Ausserdem soll die Schulanlage ausgebaut werden. Soweit so gut, aber was geht das die Zuger Bevölkerung, respektive den Grossen Gemeinderat, an, der das Anliegen am Dienstagabend in erster Lesung behandelt hat? Die Antwort darauf: einiges. Denn die Anlage steht in Zonen, die eines Bebauungsplans bedürfen. Aufgrund der Baupläne müssen der Zonenplan und die Bauordnung angepasst werden.

Schon lange existieren Sanierungspläne (zentralplus berichtete). Nun werden Nägel mit Köpfen gemacht. Konkret geplant sind neue, zeitgemässe Unterrichtsräume sowie modernisierte Beherbergungsangebote. Wer heute auf dem Zugerberg flaniert, merkt schnell: Die Verteilung der Internats-Infrastruktur wirkt aktuell etwas willkürlich beziehungsweise konzeptlos. Auch das soll sich ändern.

Neben der Aufwertung der Internatsschule soll mitunter die Bergstation der Zugerbergbahn umgestaltet werden. Die nicht-bahntechnischen Bereiche werden mittel- bis langfristig durch Neubauten ersetzt, hübsch und zugleich funktional, so die Devise. Der Gastronomiebereich soll den heutigen Bedürfnissen entsprechend besser ausgestattet werden.

Auf dem Zugerberg wird viele Jahre gebaut

Bereits jetzt wird die sogenannte Trinkhalle renoviert (zentralplus berichtete). Die Veränderungen im Bereich der Internatsschule sollen später etappiert erfolgen. Zuerst wird der Teilbereich Felsenegg aufgewertet. Störende Gebäude werden entfernt, die Platanenallee soll ebenfalls aufgewertet werden.

In einer zweiten Phase wird das Hauptgebäude – das grosse Haus Schönfels – renoviert. Dort drängt die Zeit. Aufgrund von brandschutztechnischen Auflagen müssen die Arbeiten 2028 abgeschlossen sein.

Last but not least – wie man im internationalen Internat sagen würde – werden Rück- und Neubauten im Teilgebiet Schönfels umgesetzt. Auch soll die Umgebung angepasst werden. Im Zuge der Veränderungen entstehen neue Wanderwege. Ebenfalls werden 72 unterirdische Parkfelder gebaut. Das entspricht der heutigen Zahl.

Eine Übersicht der geplanten baulichen Entwicklung auf dem Zugerberg. (Bild: Röck Baggenstos Architekten AG, Baar)

Wenig Gegenwind im Rat

Die Bau- und Planungskommission stimmte dem Bebauungsplan Zugerberg vergangenen Sommer mit 10 zu 0 Stimmen zu. Am Dienstagabend befand auch der Grosse Gemeinderat in erster Lesung darüber.

«Der Bebauungsplan weist die Stossrichtung für die künftige Entwicklung auf dem Zugerberg, dies insbesondere mit der geplanten Aufwertung des gesamten Gebietes», sagte die Zuger Bauchefin Eliane Birchmeier an der Sitzung des Grossen Gemeinderates zum Thema. «Das Montana ist für Zug von grosser Bedeutung. Die Hälfte der knapp 400 Schüler lebt im Kanton Zug. Ein Viertel in der Stadt.»

Grossen Widerstand gegen die Vorlage regt sich im Gemeinderat nicht. Der Grundtenor war vielmehr positiv. Viel eher ging's bei der Debatte um Details. Betont wurde von mehreren politischen Seiten etwa die Wichtigkeit der Einhaltung der Waldabstände. Tatsächlich unterliegt der Wald um das Gelände den kantonalen Naturschutzbestimmungen.

Eines der Grundstücke, die dem Institut Montana gehören. Gut erkenntlich ist, dass hier verschiedenste Zonen zusammenkommen. (Bild: ZugMap)

Bauen ohne rechtskräftigen Bebauungsplan? Naja

Schelte gab's vonseiten der Mitte, die es nicht goutierte, dass mit der Erweiterung der Trinkhalle bereits begonnen worden war, obwohl noch kein rechtskräftiger Bebauungsplan vorhanden ist: «Das ist uns gewaltig sauer aufgestossen», so Gemeinderat Theo Iten-Müller. Ausserdem forderte die Partei, dass bei der Bergstation ein richtiges, bewirtetes Restaurant Einzug halten werde und dieses nicht zu einem Kiosk verfalle. Auch dies ein Anliegen, das von mehreren Parteien geteilt wird.

Die SP wunderte sich zudem, ob es die 72 Parkplätze tatsächlich braucht. Worauf Bildungschefin Vroni Straub-Müller betonte, dass diese insbesondere von den Angestellten des Instituts genutzt würden, die teils im Schichtbetrieb arbeiteten.

Im Grossen scheinen die Parteien jedoch zufrieden. Das Geschäft wurde still und freundlich abgenickt. Voraussichtlich im Frühjahr 2023 wird das überarbeitete Geschäft dem GGR zur zweiten Lesung unterbreitet. Läuft alles rund, kann der Regierungsrat den Bebauungsplan im Herbst kommenden Jahres genehmigen.

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