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Die Pensionskasse Stadt Luzern muss vier Wohnhäuser in Emmenbrücke sanieren. Im Zuge dessen kommt es zu Kündigungen und Mietzinsanpassungen.
Mieter von 102 Wohnungen in Emmenbrücke erhalten demnächst eine Kündigung für ihr Mietverhältnis. Grund dafür ist die geplante Sanierung der Wohnhäuser an der Adligenstrasse 3/5 und 9/11. Diese Liegenschaften gehören der Pensionskasse Stadt Luzern.
Die Emmenbrücklerinnen müssen ihre Wohnungen verlassen, da diese nicht mehr den heutigen Anforderungen und den neuen Vorschriften entsprechen, wie die Pensionskasse in einer Mitteilung schreibt. Es hapert an allen Ecken: Die Isolation von Aussenwänden, die Heizungs- und Energieversorgung sowie die Küchen, Bäder und Böden bedürfen einer umfassenden Sanierung.
Wohnungen sind während der Sanierung nicht bewohnbar
Die Pensionskasse hat verschiedene Optionen für die Sanierung der 45 Jahre alten Häuser geprüft. Sie kommt zum Schluss, dass eine Sanierung im bewohnten Zustand nicht zumutbar wäre. Dies aufgrund der hohen Schmutz- und Lärmbelastungen, die bei den Bauarbeiten entstehen.
Beispielsweise müssen – um die Erdbebensicherheit der Gebäude zu gewährleisten –, in jedem Stockwerk an mehreren Stellen Teile des Bodens und der Wände herausgebrochen und Stahlplatten eingebaut werden. Damit die Sanierung stattfinden kann, kündigt die Vermieterin alle Mietverhältnisse zwei bis drei Jahre vor dem geplanten Baubeginn.
Pensionskasse hält Übergangslösung für Mieter bereit
Die Mieterschaft landet jedoch nicht auf der Strasse, wie Yolanda Wespi Tizianel, Geschäftsführerin der Pensionskasse Stadt Luzern, auf Anfrage versichert: «Gleichzeitig mit der Kündigung erhalten die Betroffenen bis zum Baubeginn einen befristeten Mietvertrag.» Diesen können die Mieter mit Monatsfrist künden, sollten sie eine Nachfolgelösung finden.
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Das Ziel der Pensionskasse sei es jedoch, dass die derzeitigen Mieterinnen nach abgeschlossener Sanierung wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Sie hat deswegen ein Massnahmenpaket zusammengestellt. Vor Ort gibt es ein Beratungsbüro. Dieses klärt offene Fragen und unterstützt bei einer allfälligen Wohnungssuche.
Aufschlag der Mietzinsen zwischen 300 und 600 Franken
Zudem will die Eigentümerin die Mieter beim zwangsmässigen Umzug entlasten. Sie beteiligt sich deswegen mit 400 bis 600 Franken an den Umzugskosten. Während der Übergangszeit sind temporäre Wohnlösungen innerhalb der Liegenschaften der Stadtluzerner Pensionskasse möglich. Generell geht Wespi Tizianel während der Übergangsphase bis zum Baubeginn nicht von hohen Leerständen in den Wohnungen der vier Gebäude aus.
«Gewisse zahlen zurzeit lediglich 1100 Franken für ihre 4,5-Zimmer-Wohnung»
Yolanda Wespi Tizianel, Geschäftsführerin Pensionskasse Stadt Luzern
Derzeitige Mieter haben bei einem allfälligen Wiedereinzug in ihre Wohnungen Vorrang. Ziehen sie wieder in dieselbe Wohnung ein wie zuvor, garantiert die Pensionskasse ihren bisherigen Mietzins zuzüglich des gesetzlich vorgesehenen Beitrags an die Sanierungskosten. Dieser beträgt monatlich zwischen 300 und 600 Franken.
Es ist möglich, dass Mieter neue Mieten nicht mehr vermögen
In den betroffenen Liegenschaften vermietet die Pensionskasse 2-Zimmer-, 3,5-Zimmer- und 4,5-Zimmer-Wohnungen. Zurzeit liegen die Mieten gemäss Wespi Tizianel zwischen 700 und 1400 Franken im Monat. Die geplanten Anpassungen der Mietzinsen bedeuten also anteilsmässig einen hohen Kostenanstieg für die Mieterschaft.
Die Geschäftsführerin ist sich dessen bewusst: «Es kann sein, dass der Mietzins für einige Mieter durch die Erhöhung an oder über die Obergrenze hinaussteigt.» Das könnte für einige Mieterinnen ein Denkanstoss sein, um sich zu fragen, wie die individuellen zukünftigen Wohnbedürfnisse aussehen und ob ein zusätzliches Zimmer wirklich benötigt werde.
Baubeginn des 28-Millionen-Projekts ist im März 2027
Sie verweist aber auch darauf, dass viele langfristige Mieter in den vier betroffenen Wohnhäusern leben. Deren Mieten sind dementsprechend tief: «Gewisse zahlen zurzeit lediglich 1100 Franken für ihre 4,5-Zimmer-Wohnung.» Diese tiefen Mieten bleiben erhalten – es gebe keinen zusätzlichen Aufschlag neben dem Beitrag an die Sanierungskosten.
Die Sanierungen erfolgen in zwei Etappen. Die erste beginnt ab März 2027 und die zweite ein Jahr darauf ab März 2028. Voraussichtlich rechnet die Pensionskasse mit einer Bauzeit von jeweils zehn Monaten. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf rund 28 Millionen Franken, so die Geschäftsführerin.
- Telefonat mit Yolanda Wespi Tizianel, Geschäftsführerin der Pensionskasse Stadt Luzern
- Medienmitteilung der Pensionskasse Stadt Luzern