Nachtragskredit für Neubau im Bösch

Hünenberg: Streit um Asylunterkunft geht in nächste Runde

So soll die neue Asylunterkunft im Bösch Hünenberg einst aussehen. (Bild: zvg)

Seit acht Jahren versucht die Gemeinde Hünenberg, im Industriegebiet Bösch eine neue Asylunterkunft zu erstellen. Zwar ist die Baubewilligung inzwischen rechtsgültig. Doch weil die Baukosten in der Zwischenzeit gestiegen sind, muss die Gemeindeversammlung nun weitere 280'000 Franken bewilligen.

Erstmals hat die Gemeindeversammlung im Dezember 2015 über den Bau einer neuen Asylunterkunft im Bösch abgestimmt. Damals wurde ein Kredit von 1,4 Millionen Franken bewilligt. Verschiedene Einsprachen, die unter anderem vom Zuger Regierungsrat gutgeheissen wurden, führten immer wieder zu Verzögerungen (zentralplus berichtete). Im September letzten Jahres hat die Gemeinde Hünenberg nun das zweite Baugesuch bewilligt und die letzten Einsprachen abgewiesen.

Neue Abstimmung im Juni nötig

Nun sind aber auch noch die Baukosten aus dem Ruder gelaufen. 280'000 Franken soll die Unterkunft mehr kosten als geplant. Laut Gemeindeordnung ist eine maximale Kostensteigerung von 10 Prozent zulässig. Da der Ausbaustandard vom Kanton vorgegeben ist, können am Projekt selber keine Abstriche vorgenommen werden. Das heisst, die Gemeindeversammlung muss am 20. Juni noch einmal über das nicht unumstrittene Projekt abstimmen.

Für die höheren Kosten führt die Gemeinde einerseits die allgemeine Baupreisteuerung, aber auch Lieferschwierigkeiten, steigende Materialpreise sowie bauliche Anpassungen wegen der Einsprachen ins Feld. Verschärft werde die aktuelle Situation durch den Ukraine-Krieg, heisst es in der Vorlage des Gemeinderates weiter.

Solaranlage soll aufs Dach

Ausserdem möchte die Gemeinde auf dem Dach des Neubaus eine Photovoltaikanlage einrichten. Man rechnet mit einer Leistung von 18'500 Kilowattstunden im Jahr. Diesen Strom könne man einerseits dem Kanton als Nutzer der Asylunterkunft verkaufen, zusätzlich würde ein Überschuss ins Netz eingespiesen. Für die Solaranlage wird ein weiterer Kredit in Höhe von 55'000 Franken beantragt.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Richard Scholl
    Richard Scholl, 25.05.2022, 18:19 Uhr

    Nein, es braucht diese Unterkunft nicht. Denn das Schengenabkommen erlaubt keine Asylbewerber die beim Eintritt in ein Schengenland nicht um Asyl bitten. Die Schweiz ist umgeben von Eintrittsländern. Oder fallen sie prompt über der Schweiz vom Himmel? Soeben haben wir der Frontex Millionen versprochen, um diesen Missbrauch mal endlich zu beenden. Es gibt kein Freizügigkeitsabkommen für Einwanderer.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon