Hier sollen tausende Pendler täglich ankommen. (Bild: VVL)
Rund um Rothenburg Station entsteht ein neues Arbeitsquartier. Das Projekt soll tausende Jobs schaffen, den Strassenverkehr aber nicht zusätzlich belasten.
Beim Bahnhof Rothenburg Station soll ein modernes Arbeitsquartier entstehen. Wie der Kanton Luzern gemeinsam mit LuzernPlus, der Wirtschaftsförderung Luzern, den Gemeinden Rothenburg und Emmen sowie dem Bundesamt für Strassen (Astra) und dem Verkehrsverbund Luzern (VVL) mitteilt, wurde nun ein neues Konzept fertiggestellt.
Es sieht rund 10'000 Arbeitsplätze vor. Ziel sei ein kompaktes Arbeitsquartier, das dank guter Erschliessung mit dem ÖV ohne zusätzlichen motorisierten Verkehr funktioniere. Der Ort ist ein kantonaler Entwicklungsschwerpunkt (ESP).
Das «Gesamtkonzept Siedlung und Verkehr» wurde zwischen März 2023 und April 2025 unter Einbezug privater Grundeigentümer entwickelt. Claudio Andenmatten, Projektleiter Raumplanung LuzernPlus, sagt auf Anfrage, die Resonanz sei positiv: Viele Eigentümer hätten sich aktiv eingebracht.
Ein neues Zentrum entsteht
Im Masterplan steht nun folgendes: Direkt am Bahnhof soll ein kleines Zentrum mit Aufenthaltsplätzen sowie zum Beispiel Läden und Gastronomiebetrieben im Erdgeschoss entstehen. Welche spezifischen Nutzungen sich im Zentrum ansiedeln, werde aber noch definiert, schreibt Andenmatten.
Wohnraum wird im neuen Quartier eine untergeordnete Rolle spielen. Vorrang hat laut Mitteilung die Gestaltung attraktiver Grünräume: Bäume, kleine Parks sowie neue Fuss- und Veloverbindungen sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen.
Bestehende Aussenparkplätze und Restflächen sollen besser genutzt werden. Wohnnutzungen im unmittelbaren Bahnhofsumfeld werden zwar geprüft, sollen jedoch die Hauptnutzung Arbeiten nicht verdrängen und keinen zusätzlichen Verkehr erzeugen.
ÖV soll gestärkt werden
Ein Schwerpunkt des Projekts liegt dagegen auf dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Das Gebiet sei vor allem für Zugpendler aus dem Norden attraktiv, schreibt Andenmatten.
Weiter sind Flächen für Fachmärkte vorgesehen, sowie ein sogenannter «KMU-Cluster», wo zum Beispiel Betriebe aus Handwerk, Technik und Dienstleistungen angesiedelt werden sollen. Auch diese genauen Ausrichtungen werden im nächsten Planungsschritt konkretisiert.
Im Sommer 2025 startet die Ausarbeitung des «Regelwerk ESP Rothenburg». Es gibt die Stossrichtungen und das Zielbild des Gebiets vor und soll 2027 vorliegen. Die genauen Bauvorgaben erfolgen anschliessend über die Bau- und Zonenordnungen. Die öffentliche Auflage der Ortsplanungsrevision Rothenburg findet voraussichtlich im Frühjahr 2027 statt. Im Folgejahr könnte der Regierungsrat sie genehmigen, danach sei die schrittweise Umsetzung möglich, schreibt Andenmatten.
Zur Finanzierung liegen derzeit noch keine genauen Angaben vor. Die Kostenverteilung wird projektbezogen festgelegt.
seit 2022 im Journalismus, davor Politikwissenschaftler, Weltenbummler und Steinbildhauer. Bei zentralplus vom Praktikanten, zum Volontär bis zum Ressortchef alles durchlaufen. Heute Co-Redaktionsleiter mit einem Hang zu guten Texten.