Neues Schulhaus – eine Partei sagt Jein

Für dieses Projekt greift Horw tief in die Tasche

So soll die Horwer Schulanlage Allmend dereinst aussehen. (Bild: Visualisierung: zvg)

32 Millionen Franken soll der Neubau der Schulanlage Allmend in Horw kosten. Am 9. Februar entscheidet die Horwer Stimmbevölkerung über die Vorlage. Die Parteiparolen lauten von Ja bis Jein.

Autorin: Lea Schlumpf

Das Schulhaus Allmend in Horw platzt aus allen Nähten. Seit 2015 müssen einige Schulklassen gar in provisorische Bauten, eine sogenannte Palazzine, ausweichen. Nun soll Abhilfe geschafft werden. Die Gemeinde plant einen vierstöckigen, zusätzlichen Neubau, in dem 18 Klassenzimmer inklusive Gruppenraumeinheiten und sechs Fachklassenzimmer Platz finden sollen. Am 9. Februar stimmt die Gemeinde über das Projekt ab.

Der geplante Neubau soll die provisorischen Räume der Palazzine ersetzen und somit alle Schulräume der Anlage Allmend vereinen. Es ist ein Holzbau vorgesehen, der mit Fernwärme geheizt werden soll. Auf dem Dach soll eine Solaranlage entstehen, der heutige rote Sportplatz soll verschwinden. Das bestehende Gebäude ist künftig für Kindergärten, schulergänzende Tagesstrukturen und andere schulische Angebote vorgesehen. Zudem ist geplant, die provisorischen Bauten sowie einen Pavillon an der Bachstrasse mit zwei Kindergärten abzureissen.

Der Neubau sei nötig, da die 1951 erbaute Schule – eine von vier Schulanlagen in Horw – sowie die provisorischen Bauten am Ende ihrer Nutzungsdauer angekommen seien, argumentiert die Gemeinde.

Je älter das Projekt, desto teurer wurde es

Auch das Horwer Gemeindeparlament, der Einwohnerrat, setzte sich intensiv mit dem Projekt auseinander. Je länger es das tat, desto höher wurden die Kosten. Die ursprünglich geplanten Kosten von 16 Millionen Franken haben sich mittlerweile verdoppelt.

Günstiger wurde der geplante Sonderkredit nur im Juni vergangenen Jahres, als er von 34,4 Millionen Franken auf Antrag der FDP auf 32 Millionen gekürzt wurde. Laut Stefan Maissen, FDP-Einwohnerrat und Präsident der Controllingkommission «Ergänzungsbau Schulanlage Allmend», hat diese Budgetkürzung keinen Einfluss auf das Grundkonzept und kann trotzdem eine hohe Qualität beibehalten.

Das neue Gebäude soll hauptsächlich aus Holz bestehen. (Bild: Visualisierung: zvg)

Zwischen Ja und Jein

Die linke L20-Fraktion spricht von «scheinbaren Einsparungen», die die Projektqualität deutlich reduziere. Höchstens ein «Normbau» sei übrig geblieben. Durch die «unnötigen Einsparungen» würden in Zukunft im Gegenzug Mehrkosten auf Horw zukommen. Als Beispiel nennt die L20, dass noch unklar sei, ob das Gebäude den Richtlinien der Minergie-Stadt entspreche, oder dass die anfangs projektdefinierenden Fotovoltaikanlagen an den Fassaden nun nicht realisiert würden.

Abweichend zu den anderen Fraktionen gibt die L20 einer Stimmfreigabe – oder wie sie es auf ihrem Flyer, der in die Horwer Haushalte verteilt wurde, betont – ein Jein. Sie sei zwar von der Notwendigkeit neuer Schulräumlichkeiten überzeugt, von den Rahmenbedingungen aber nicht.

Die SVP-Fraktion hat laut eigenen Aussagen noch keine offiziellen Parolen gefasst. Im Einwohnerrat unterstützte sie die Vorlage. Qualitative Bildungsräumlichkeiten seien wichtig, und man sei überzeugt, dass die zur Verfügung gestellten Mittel diese sicherstellen könnten, sagt SVP-Fraktionspräsident Reto Eberhard gegenüber zentralplus. Ähnlich argumentiert die Mitte-/GLP-Fraktion. «Das ist eine gute Sache», betont Fraktionspräsident Leo Camenzind. Auch die FDP spricht sich einstimmig für den Neubau aus.

Zügelkartons sollen 2028 gepackt werden

Mit dem Neubau, der bei einem Ja 2028 bezugsbereit sein soll, ist auf dem Horwer Schulareal noch nicht fertig gebaut. In späteren Etappen sollen unter anderem eine Mehrfachturnhalle und ein neuer Sportplatz gebaut werden, da der aktuelle dem zur Debatte stehendem Neubau weichen müsste.

Hinweis: Da die FDP-Fraktion inzwischen eine Parole gefasst hat, ist dies nun nachträglich ergänzt worden.

Verwendete Quellen
  • Informationen der Gemeinde Horw
  • Telefonat Reto Eberhard, SVP-Fraktionspräsident
  • Telefonat Leo Camenzind, Mitte-/GLP-Fraktionspräsident
  • Telefonat Stefan Maissen, FDP-Präsident der Controllingkommission des Einwohnerrates «Ergänzungsbau Schulanlage Allmend»
  • Infoblatt L20 «Jein zum Schulhaus Allmend»
  • Artikel der «Luzerner Zeitung»
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