Wohnen & Bauen
Sonderbares Inserat sorgt für Stirnrunzeln

Firma will mit mehr Airbnbs in Luzern Wohnungsnot lindern

Ein Mehrfamilienhaus auf Airbnb als Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot? Gemäss einem Inserat durchaus möglich. (Bild: ewi)

Eine Zürcher Immobilienfirma bewirbt ein ausgeschriebenes Luzerner Mehrfamilienhaus damit, dass man mit diesem die Wohnungsnot bekämpfen kann. Kurios: Ausgerechnet für Airbnb soll es sich auch eignen.

«Bekämpfen Sie die Wohnungsnot in den Grossstädten dank diesem spannenden Renditeobjekt im Zentrum von Luzern.» Das «grosszügig sanierte Objekt» biete 13 Wohnungen in unterschiedlichen Grössen. So umschreibt die Firma Immosky AG mit Sitz im zürcherischen Dübendorf ein Wohn- und Geschäftshaus in Luzern.

Im selben Inserat, das bis vor Kurzem auf «immoscout24.ch» aufgeschaltet war und derzeit noch auf der firmeneigenen Homepage steht, ist die Rede auch davon, dass dieses Gebäude für Airbnb oder Businesswohnungen geeignet sei. Immosky will also die Wohnungsnot in Luzern lindern, indem der potenzielle Käufer diese Wohnungen möglicherweise auf Airbnb stellt und diese somit quasi aus dem Mietmarkt nimmt, wie es bei Airbnb-Angeboten immer wieder der Fall ist.

So bewarb Immosky das Gebäude im Zentrum Luzerns bis am vergangenen Mittwoch.

Wohnungsnot ein Mitgrund für das Ja zur Airbnb-Initiative

Dass der weltweit tätige Vermittler von Ferienwohnungen Airbnb in Luzern nicht mehr sonderlich beliebt ist, zeigte die Abstimmung vor einem Monat. Damals sagten die Stadtluzerner deutlich und überraschend Ja zu einer Initiative, welche unter anderem die SP lanciert hatte (zentralplus berichtete). In Zukunft gelten in der Stadt deutlich strengere Richtlinien zur Vermietung von Airbnb-Wohnungen.

Ein Hauptgrund für die Zustimmung zur Initiative war die Wohnungsnot. Die Befürworter argumentierten, Airbnb trage zum Wohnungsmangel in Luzern bei, indem normale Wohnungen dem Markt entzogen und auf Airbnb für Touristen angeboten werden (zentralplus berichtete).

Firma schreibt Inserat um

Dass nun ausgerechnet ein Mehrfamilienhaus damit beworben wird, dass man damit die Wohnungsnot lindern kann, es sich aber auch als Airbnb-Unterkunft eignen würde, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Ist sich dessen auch die Immobilienvermittlungsfirma Immosky bewusst? Auf Anfrage will sie sich nicht dazu äussern.

Die Firma schreibt aber, nachdem zentralplus sie kontaktiert hatte, das Inserat um. Von Airbnb ist seit Mittwochabend nirgends mehr die Rede. Das Gebäude eignet sich aber laut der Beschreibung nach wie vor zur Nutzung als Businessapartments für «zusätzliche Mieterträge».

Verwendete Quellen
  • Inserat auf «immosky.ch»
  • Anfrage an Immosky (unbeantwortet)
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.


Wohnen & Bauen
Apple Store IconGoogle Play Store Icon