Trotz Restrisiko

Am Luzerner Gütsch fahren bald wieder die Bagger auf

12'000 Tonnen Gestein bedrohen Teile des Bruchquartiers und den Hauptzugang für Züge zum Bahnhof Luzern. (Bild: Stadt Luzern)

Die Hauptarbeiten zur Felssturzsicherung am Gütsch nähern sich ihrem Ende. Jetzt ist klar, was das für die betroffene Luzerner Stadtbevölkerung und die Bauherren beim Schlössli Schönegg heisst.

Am Gütsch herrscht Felssturzgefahr. 12’000 Tonnen Gestein könnten im schlimmsten Fall auf mehrere Häuser im Bruchquartier und die SBB-Bahnlinie niederdonnern. Die Stadt Luzern ist sich dieses Risikos seit letztem Sommer bewusst – und ergriff Sofortmassnahmen, um den Fels zu sichern (zentralplus berichtete).

Seither arbeiten drei Baugruppen in verschiedenen Bereichen des Hangs. Ende März sollen die Hauptarbeiten ein Ende finden. Doch was bedeutet das? Simon Wicki vom Stadtluzerner Tiefbauamt erklärt auf Anfrage: «Die Restgefährdung ist ab diesem Zeitpunkt so gering, dass die Nutzungsbeschränkungen in den Gebäuden der direkt Betroffenen aufgehoben werden können.»

Bauarbeiten am Schlössli Schönegg werden wieder aufgenommen

Entdeckt würde die Naturgefahr im Rahmen von Bauarbeiten beim Schlössli Schönegg. Daraufhin mussten die privaten Baumaschinen ruhen. Aufgrund der geringen Restgefährdung können die Bauarbeiten beim Schlössli ab Ende Monat unter Auflagen ihren Lauf nehmen, schreibt Wicki.

Wie der aufmerksame Leser bemerkt, bleibt nach der Fertigstellung ein Restrisiko bestehen. Warum die Stadt dieses Restrisiko eingeht, erklärt dir ein Experte im Interview (zentralplus berichtete).

Permanente Überwachung des Felsen bleibt bis auf Weiteres bestehen

Wicki sei jedoch auch in Anbetracht des verbleibenden Risikos zuversichtlich, dass die Sicherheit gewährleistet ist. Dank der Erkenntnisse aus den laufenden Sicherungsmassnahmen sei die Situation am Fels mittlerweile besser bekannt, als noch im vergangenen Sommer.

Zudem bleibe die permanente Überwachung des Felsen weiterhin aufrechterhalten. So will die Stadtverwaltung gewährleisten, dass auch der Hang hinter dem Schlössli Schönegg keine Gefahr für das Bruchquartier und die SBB-Linien darstellt.

Weitere Arbeiten – ergänzende Spritzbetonwände, die Erweiterung der Steinschlagnetze sowie die Begrünung des Hangs – sind für Herbst geplant. Entsprechend bleibt der Gütschweg bis zum Abschluss der weiteren Arbeiten im Herbst gesperrt.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Simon Wicki, Tiefbauamt Stadt Luzern
  • Medienarchiv zentralplus
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