Nach Wunsch der Luzerner

Entwicklung Babel-Quartier: Stadtrat setzt auf Freiraum

Das Dammgärtli kann bleiben. Der Luzerner Stadtrat entschied sich für die «grüne» Entwicklungs-Variante. (Bild: Screenshot Google Maps)

Im Quartier rund um die Basel- und Bernstrasse will die Stadt Wohnungen und Grünflächen schaffen. Die Auswertung der Mitwirkung zeigt: Die Luzernerinnen wünschen sich vor allem Freiraum. Der Stadtrat will diesem Wunsch nun nachkommen.

Wie soll das Babel-Quartier künftig aussehen? Um diese Frage zu beantworten, hat die Stadt Luzern für die Gebiete Grenzhof und Reussinsel bei der St.-Karli-Brücke Studien erarbeiten lassen (zentralplus berichtete). Im Herbst 2021 wurden die verschiedenen Varianten den Luzernern vorgelegt. Dabei hat sich gezeigt: die Luzernerinnen favorisieren klar die Szenarien, die statt Wohnungen mehr Grünfläche vorsehen.

Statt Wohnungen am Hang gibts einen Park

Auf dem Gebiet des ehemaligen Schulareals Grenzhof sollen nun Gebäude entstehen, die im Erdgeschoss Quartiernutzungen und im Obergeschoss Wohnungen anbieten. Weiter wird das Fussballfeld mit einer Tiefgarage unterbaut. Gemäss der Sieger-Variante realisiert der Stadtrat zwischen dem Fussballplatz und dem Waldrand ein Quartierpark. Auf der unbebauten Fläche Richtung Schulhaus Rönnimoos entstehen zudem über 100 gemeinnützige Wohnungen.

In der Mitwirkung und für die Stadt hat diese Variante das Rennen gemacht. Statt Wohnfläche wird das Areal am Hang zu einem Park. (Bild: Stadt Luzern)

Dammgärtli – und Eiche – sollen erhalten bleiben

Auch für das Gebiet nördlich und südlich der St.-Karli-Brücke hat die Stadt Luzern Verdichtungen geplant. Je nach Variante sind mehr oder weniger Wohnungen vorgesehen. Dabei haben 70 Prozent der 133 Mitwirkenden die «grünste» Variante bevorzugt. Dabei soll ein Reusspark gebaut und das Dammgärtli erhalten werden.

Die von den Luzernern favorisierte Variante sieht einen grünen Reusspark samt Erhalt des Dammgärtlis vor. (Bild: Stadt Luzern)

Zwar sei die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus der Stadt Luzern ein grosses Anliegen. Nach «Abwägung aller öffentlichen Interessen» habe sich aber auch der Stadtrat für das Freiraum-Szenario entschieden. «Für das Quartier Basel- und Bernstrasse, das eine hohe Bebauungsdichte hat, mit Freiraum unterversorgt ist und in dem viele Familien leben, sind neue Freiräume allerdings höher zu gewichten», begründet die Stadt den Entscheid. Auf dem Areal soll trotzdem ein Bau mit zwölf gemeinnützigen Wohnungen möglich sein.

Das dürfte auch die Quartierbewohnerinnen freuen. Für den Verein Babel war insbesondere der Erhalt des Dammgärtlis mitsamt der Eiche ein Anliegen (zentralplus berichtete). Wie die Stadt schreibt, setzt sie sich beim Bundesamt für Strassen für deren Erhalt ein.

Baustart frühestens 2028

Bis die Pläne jedoch umgesetzt werden, wird es noch eine ganze Weile dauern. Für die geplanten Entwicklungen sind zuerst Anpassungen der Bau- und Zonenordnung notwendig. Diese werden im Frühling 2022 beim Kanton zur Vorprüfung eingereicht und im Herbst 2022 öffentlich aufgelegt. Danach schreibt der Stadtrat das städtische Grundstück beim Grenzhof zur Abgabe im Baurecht an gemeinnützige Bauträger aus.

Für die Neugestaltung der Reussinsel wird die Stadt Luzern zuerst beim Grossen Stadtrat einen Kredit beantragen. Eine Realisierung sei jedoch erst 2028 möglich. Beim Dammgärtli verzögert sich das ganze noch mehr: Dieses wird frühestens 2032 umgestaltet. Grund dafür ist der Bau des Bypasses und die Sanierung der Baselstrasse.

Verwendete Quellen
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