Fabian Peter macht vorwärts

Energiekrise: Hier will Luzern Windräder bauen

So könnte eines der drei Windräder auf dem Ruswilerberg aussehen. (Bild: CKW)

Der Kanton Luzern will in Sachen Stromversorgung weniger abhängig sein vom Ausland. Deshalb treibt er den Ausbau der Windenergie voran. Hier erfährst du, welche Gebiete er für geeignet hält.

Lichter aus! Um eine Strommangellage zu vermeiden, verzichten viele Luzerner Gemeinden dieses Jahr auf die Weihnachtsbeleuchtung. Sogar der grosse Tannenbaum am Schweizerhofquai wird heuer nicht erstrahlen (zentralplus berichtete).

Mit ein Grund für die Stromknappheit sind die internationalen Turbulenzen um den Krieg in der Ukraine. «Besonders in der aktuellen energiepolitischen Lage zeigt sich, wie abhängig die Schweiz von Importen aus fossilen Energiequellen aus dem nahen Ausland ist. Wir sehen heute deutlich, dass Klima- und Energiepolitik auch Sicherheitspolitik bedeutet», wird der Luzerner Regierungsrat Fabian Peter in einer Mitteilung zitiert.

22 Gebiete sind für die Nutzung von Windenergie geeignet

«Eine Energieversorgung, die auf verschiedenen regionalen erneuerbaren Energiequellen gründet, ist deshalb besonders wichtig», findet der Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements. Und vor allem im Winter habe die Windenergie Potenzial, um die Lücken in der Stromproduktion zu schliessen.

Um den Ausbau der Windenergie voranzutreiben, macht der Kanton Luzern jetzt auf Tempo. Früher als geplant, passt er den Richtplan an – und schafft so die planungsrechtlichen Grundlagen für den Bau von Windenergieanlagen. Die folgenden 22 neuen Gebiete sind aus seiner Sicht grundsätzlich dafür geeignet.

Die roten Punkte zeigen, wo Windräder geplant oder schon gebaut sind – die markierten Flächen wären dafür geeignet.
Die roten Punkte zeigen, wo Windräder geplant oder schon gebaut sind – die markierten Flächen wären dafür geeignet. (Bild: Windenergie Richtplantext)

Windenergie soll ein Viertel der Stromversorgung in Luzern abdecken

Der Entwurf des Kantons liegt ab dem 29. November für 60 Tage öffentlich auf. Der Fahrplan ist ehrgeizig. Bis Ende nächsten Jahres soll der Richtplan überarbeitet, im Kantonsrat behandelt und vom Bund genehmigt sein.

Bis 2050 sollen im Kanton Luzern 250 Gigawattstunden pro Jahr mit Windenergie produziert werden. Dies entspricht je nach Grösse 30 bis 60 Windenergieanlagen – und ungefähr einem Viertel des Stromverbrauchs aller Haushalte im Kanton Luzern.

Für die konkrete Umsetzung eines Windenergieprojektes reicht es nicht, dass das Gebiet im Richtplan als geeignet bezeichnet wird. Zusätzlich muss die Nutzungsplanung angepasst werden. Das heisst: Das letzte Wort, ob ein Windrad gebaut wird oder nicht, hat die Stimmbevölkerung.

Im Rahmen des ordentlichen Bauverfahrens ist es zudem möglich, dass Anwohnerinnen Einsprachen machen. Mitte-Nationalrätin Priska Wismer-Felder, die auf dem Stierenberg drei Windräder realisieren will, kann davon ein Lied singen. Seit über sieben Jahren läuft das Projekt, ob es je realisiert wird, ist momentan fraglich (zentralplus berichtete).

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2 Kommentare
  • Profilfoto von vizo
    vizo, 17.11.2022, 08:49 Uhr

    Windenergie ist am günstigsten, braucht am wenigsten Platz, hat den kleinsten Ressourcenverbrauch, ist schnell installiert, wird auch nachts und im Winter produziert und wird von der Mehrheit akzeptiert und gewünscht.
    Warum gibt es nicht viel mehr davon?

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  • Profilfoto von Nick
    Nick, 16.11.2022, 18:42 Uhr

    Die Windräder, die in den nächsten Jahren eventuell errichtet werden, müssen noch vor 2050 bereits wieder ersetzt werden. Niemand weiss, wie diese Energie und Rohstoffe verschlingenden Ungetüme entsorgt werden sollen. Sicher ist allein, dass die Dutzende Tonnen schweren Betonsockel (CO2!) für immer im Boden bleiben werden, als nutzlose Zeugen ebenso nutzloser Flatterstromproduktion.

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