Altes Kantonsspital und Freiruum

Das passiert mit den Zuger CS-Immobilien

Eine Anlagegruppe der Credit Suisse will das alte Kantonsspital-Areal bebauen. So sieht das Siegerprojekt aus. (Bild: Kanton Zug)

Zwei wichtige Areale in der Stadt Zug gehören der Credit Suisse Funds AG. Was heisst das nun im Hinblick auf die Übernahme der Bank durch die UBS?

Im Süden der Stadt Zug, auf dem Areal des alten Kantonsspitals, soll in einigen Jahren ein neuer Stadtteil entstehen. Das Siegerprojekt, das vor rund einem Jahr auserkoren wurde, schlägt gemäss Kanton ein «durchgrüntes, lebendiges Stadtquartier am See vor und nimmt die einmalige Gelegenheit wahr, Stadtleben und Naheerholung an einem Ort zu vereinen».

Handwerk, Spa, Boutiquehotel, Kultur und Gewerbe sollen dort Hand in Hand gehen. Gemäss Bebauungsplan sollen ausserdem 50 Prozent der entstehenden Wohnflächen preisgünstig vermietet werden. Es handelt sich um günstigen Wohnraum, der dringend benötigt wird (zentralplus berichtete).

Nur: Investor des Unterfangens ist die CSA RES Commercial, eine Anlagegruppe der Credit-Suisse-Anlagestiftung. Sie wird das Areal, das dem Kanton Zug gehört, im Baurecht übernehmen – zu einem jährlichen Baurechtszins von 830'000 Franken.

So soll es auf dem Dach der Überbauung auf dem Areal des alten Kantonsspitals dereinst aussehen. (Bild: zvg)

Nun wird jedoch die Credit Suisse von ihrer Konkurrentin UBS übernommen. Hat das Auswirkungen auf das geplante Grossprojekt auf dem alten Kantonsspital?

Null Problem für altes Kantonsspital, sagt Tännler

Der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler sagt auf Anfrage dezidiert: «Das ist null Problem!» Und weiter: «Zwar trägt die CSA RES Commercial das CS im Namen. Es handelt sich jedoch um eine von der Bank rechtlich völlig unabhängige Anlagestiftung. Sie ist also auch keine Tochtergesellschaft der Credit Suisse.» Tännler präzisiert: «Die Anlagestiftung ist von der ganzen Problematik um die CS nicht betroffen und daher vom Risiko befreit.»

«Die Immobiliengefässe sind unabhängige rechtliche Einheiten.»

Zitat der Credit Suisse Asset Management AG

Die Staatswirtschaftskommission (Stawiko) hat sich bereits im vergangenen Jahr mit dem Thema befasst. Im zugehörigen Bericht heisst es: «Für die Stawiko stellt sich die Frage nach der Absicherung des Kantons bei Zahlungsunfähigkeit der Baurechtsnehmerin.»

Sollte die Baurechtsnehmerin zahlungsunfähig werden, habe der Kanton über bereits vereinbarte Konventionalstrafen sowie durch die Begründung eines Grundpfandrechts im Umfang von drei Jahresbaurechtszinsen zu seinen Gunsten die Möglichkeit, sich schadlos zu halten, heisst es weiter. «Der Gesamtbetrag der Konventionalstrafen hat die Baurechtsnehmerin zur Sicherstellung bereits an den Kanton Zug überwiesen.»

Vorerst sind keine Veränderungen im Freiruum zu erwarten

In Zug gibt es noch ein zweites Areal, bei dem sich ähnliche Fragen stellen. Konkret soll sich das LG-Areal nahe beim Bahnhof in den kommenden Jahren zum pulsierenden «Trendquartier» entwickeln.

Die Verantwortung für die Umsetzung des städtebaulichen Gesamtkonzeptes für das LG-Areal liegt bei fünf Grundeigentümern. Der Alfred Müller AG, Park Lane Zug AG, der SBB, Thoba Immobilien sowie der Credit Suisse Funds AG. Mit dem Freiruum besitzt Letztere die wohl prominenteste und beliebteste Liegenschaft auf dem Gelände.

Der Freiruum in Zug gehört der Credit Suisse Funds AG. (Bild: zvg)

Bei der Credit Suisse Asset Management AG heisst es dazu auf Anfrage: «Der Zusammenschluss unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen und wird voraussichtlich bis Ende 2023 vollzogen sein. Bis dahin wird die Credit Suisse ihre Geschäftstätigkeit wie gewohnt fortsetzen und dabei eng mit der UBS zusammenarbeiten.» Und weiter: «Die Einzelheiten der Transaktion werden derzeit noch ausgearbeitet, wir möchten aber betonen, dass wir keinerlei Unterbrechung der Kundendienstleistungen erwarten.»

Die Credit Suisse Asset Management AG schreibt zudem: «Die Immobiliengefässe sind unabhängige rechtliche Einheiten, wobei die Vermögenswerte der Fonds bei Depotstellen hinterlegt und somit zusätzlich gesichert sind.» Oder, wie es der Mediensprecher Andreas Kern formuliert: «Bitte beachten Sie, dass die Immobilienfonds von Credit Suisse Asset Management unabhängig und durch ihre eigenen Investoren finanziert werden.»

Kern sagt weiter: «Credit Suisse Asset Management ist entschlossen, alle offenen und bestehenden Projekte voranzutreiben und das Kapital unserer Kunden in ihrem besten Interesse zu investieren. Dazu gehört auch das L&G-Areal.»

Verwendete Quellen
  • Telefongespräch mit Heinz Tännler
  • Schriftlicher Austausch mit Credit Suisse/Credit Suisse Asset Management AG
  • Austausch mit der Kommunikationsabteilung des LG-Areals
  • Website LG-Areal
  • Stawiko-Bericht zur Baurechtsübernahme an der Artherstrasse
  • Zugmap.ch
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