16 Bäume gefällt, 21 werden gepflanzt

Das Gesicht der Zuger Industriestrasse verändert sich

Adieu: An der Industriestrasse wurden Bäume im grossen Stil abgeholzt. (Bild: wia)

Diese Woche wurden an der Industriestrasse in Zug 16 Bäume gefällt. Obwohl diese teils ziemlich jung waren, sei dies nötig gewesen, heisst es seitens der Stadt.

An der Industriestrasse in Zug flaniert man nicht. Die kleine Schwester der Baarerstrasse ist für viele, etwa die Mitarbeiter der V-Zug, Arbeitsort, sie ist Schulweg, oder aber vermeintlicher Schleichweg, um schneller von A nach B zu gelangen. Derzeit verkommt die Abkürzung jedoch zum Umweg. Denn im südlichen Teil der Industriestrasse wird derzeit zünftig gebaut. Die Bauarbeiten haben im April vergangenen Jahres begonnen und dauern bis im kommenden Herbst.

Veränderungen gibt es einige: Der komplette Strassenbau wird ersetzt, die Gestaltung des Strassenraums wird angepasst. Die Stadt nimmt eine Lärmsanierung vor, dies sowohl durch die Einführung von Tempo 30 als auch mit dem Einsatz eines lärmmindernden Belags. Einzelne Leitungen werden ersetzt, zudem werden zwei Bushaltestellen neu hindernisfrei. Gemäss Stadt soll durch die Neugestaltung unter anderem die Verkehrssicherheit für Schulkinder verbessert werden.

Innert eines halben Tages wurden 16 Bäume gefällt

Nicht alle Bäume, welche die Industriestrasse säumen, überleben die umfassende Sanierung. Am Mittwoch fällten Stadtangestellte in Windeseile insgesamt 16 Berg- und Spitzahorn-Bäume, welche im Zeitraum zwischen 1977 und 2016 gepflanzt worden waren. Der Strassenabschnitt zwischen Lüssiweg und Göblistrasse kommt seither ziemlich nackt und etwas trostlos daher.

Bis vor wenigen Tagen standen links einige teils grosse Ahornbäume. (Bild: wia)

Doch grundlos machten die Forstangestellten den Bäumen nicht den Garaus. Der Stadtingenieur Jascha Hager erklärt: «Die Bäume auf der Gehwegseite Ost im Abschnitt Lüssiweg bis Göblistrasse mussten am Mittwoch gefällt werden, da ihr Lebenszyklus zu Ende geht.» Dies habe eine Beurteilung durch einen externen Baumexperten ergeben.

Mehr Platz für Wurzeln

«Einige Bäume sind bereits jetzt schon am Absterben. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer kann somit nicht mehr gewährleistet werden.» Im Rahmen der Sanierung der Strasse wurden die 16 Bäume deshalb gefällt. Diese sollen durch 21 neue Bäume ersetzt werden.

Die neuen Bäume erhielten grosse Baumgruben, welche ein gutes Wachstum für die nächsten Jahrzehnte ermöglichen sollen. Wie bisher zählt die Stadt auch in Zukunft auf Spitzahorn. Diese Baumart sei gut an das Stadtklima angepasst.

Nicht nur der Pflanzenbestand, sondern auch die Strasse wird sich künftig auf dem besagten Streckenabschnitt verändern. «Das Projekt sieht eine Reduktion der Fahrbahnbreite auf 6,30 Meter vor.» Die Fläche komme stattdessen beidseitig den Trottoirs zugute, erklärt der Stadtingenieur weiter.

Die gefällten Bäume werden später ersetzt, zudem sollen die Baumgruben vergrössert werden. (Bild: wia)

Anwohner brauchen voraussichtlich bis August Geduld

Die aktuelle, vierte Bauphase der Sanierung der Industriestrasse wird voraussichtlich bis im Juli 2025 andauern. Während dieser Phase wird unter anderem die Bushaltestelle Göbli umgebaut. Ausserdem entstehen neue Verkehrsinseln und – der Ahorn dankts – neue Baumgruben. In dieser Zeit werden unter anderem die Busse 604 und 614 umgeleitet. Während der Sommerferien bleibt zudem die Mattenstrasse gesperrt. Ebendort ist zeitweise auch der Veloweg gesperrt.

Die fünfte Bauphase, die von Juli bis August 2025 dauert, betrifft primär den Knoten Industriestrasse und Lüssiweg. In dieser Zeit werden neue Leitungen verlegt. Ausserdem dürfen sich Anwohner freuen: Dann erfolgt der Einbau des lärmmindernden Belags. Eine wichtige Voraussetzung, damit dieser eingebaut werden kann: Ausreichend hohe Temperaturen und eine trockene Witterung.

«Bei Regen oder Temperaturen unter 15°C kühlt der Belag zu schnell ab, was eine ausreichende Verdichtung verhindert und zu einer verminderten Lebensdauer führen würde», schreibt die Stadt auf der Webseite zur Sanierung. Deshalb sei der Einbau in den warmen Sommermonaten geplant. In dieser Phase werden gemäss Stadt Teilsperren mit grossräumiger Umleitung nötig sein.

Verwendete Quellen
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