90 Prozent fossile Brennstoffe

Darum wird in der Stadt Luzern mit Gas und Öl geheizt

In der Stadt Luzern wird mit Öl oder Gas geheizt – das soll bald vorbei sein. (Bild: Symbolbild Pixabay)

Die Stadt Luzern gibt sich gern umweltfreundlich. Doch ausgerechnet hier werden 90 Prozent der Wohnungen mit Gas oder Öl geheizt. Wie kommt das?

2021 wurden im Kanton Luzern 34'780 Gebäude mit Wohnnutzung mit fossilen Energieträgern – also Heizöl und Gas – beheizt. Dies entspricht knapp der Hälfte aller Wohngebäude, wie Lustat mitteilt. Wer die Zahlen genauer anschaut, merkt: Es gibt einen grossen Stadt-Land-Graben.

In der Stadt Luzern liegt der Anteil an Gas- und Ölheizungen bei fast 90 Prozent. Auch in Kriens und Emmen sind Gas- und Ölheizungen überdurchschnittlich oft verbreitet. Woher kommt das?

Verbünde in der Stadt Luzern hatten auf Gas und Öl gesetzt

In ländlichen Gebieten seien die Voraussetzungen anders, erklärt Cyrill Studer von der Umweltberatung Luzern im «Regionaljournal Zentralschweiz». Ein Wärmenetz lohne sich weniger wegen der grossen Distanzen. Es seien individuellere Lösungen gefragt. Wärmepumpen, aber vor allem auch Holzheizungen – etwa im Entlebuch – würden Sinn machen. Das spiegelt sich in der Statistik wider. Die meisten Wärmepumpen sind in ländlichen Gemeinden wie Mauensee, Oberkirch oder Hildisrieden installiert.

Je neuer die Gebäude, desto häufiger werden Wärmepumpen als Energieträger für die Heizung benutzt. So werden Wohngebäude, welche von 2001 bis 2021 erbaut wurden, mit Abstand am häufigsten mit Wärmepumpen geheizt (63 Prozent).

Städtische Klimastrategie bringt Verbot

Allerdings wurden ausgerechnet in der Stadt Luzern in den Jahren 2019 und 2020 beim Ersatz einer Heizung in 60 Prozent der Fälle erneut eine Öl- oder Gasheizung installiert (zentralplus berichtete). Dank der Annahme der städtischen Klimastrategie Ende September soll sich das bald ändern. In bestimmten Zonen soll es künftig verboten sein, eine Heizung mit einer Öl- oder Gasheizung zu ersetzen (zentralplus berichtete).

Von insgesamt knapp 6'000 Öl- und Gasheizungen in der Stadt Luzern sind wohl rund 4'250 vom
Verbot betroffen. Bis 2030 könnten so bereits 1'700 fossile Heizungen aus der Stadt verschwinden.

Verwendete Quellen
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Ritchie
    Ritchie, 07.10.2022, 11:54 Uhr

    Die Teppichetage der EWL und der Stadtverwaltung zeichnen hier hauptverantwortlich. Der dürftige Leistungsausweis bezeugt die Fehlbesetzung einerseits und andererseits, dass über Jahrzehnte hüben und drüben unfähiges Personal beschäftigt wurde. Dabei könnte man die Stadt Luzern schon mindestens ein halbes Jahrhundert lang mit dem See beheizen.

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