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Beim historischen Hotel Sonnenberg auf dem Seelisberg ist ein Neubau geplant. Die Idee stösst auf Anklang. Die geplante Umsetzung hingegen weniger.
Es war einst als Heimat der Yogis bekannt: das Hotel Sonnenberg auf dem Seelisberg. Im November wurde bekannt, dass die Immobilien-Entwicklungsfirma Halter eine Revitalisierung der Anlage plant. Um die beiden Hotels Sonnenberg und Kulm herum sollen neue Gebäude entstehen, in denen 120 neuen Wohnungen Platz finden. Zudem sind gastronomische Angebote geplant (zentralplus berichtete).
Das Projekt erfährt nun Gegenwind vom Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV). Wie der Verband in einer Mitteilung schreibt, sei eine Revitalisierung der Anlage wünschenswert, das gegenwärtige Projekt jedoch «wenig überzeugend». Konkret stösst sich der LSVV nebst der «Allerweltsarchitektur» unter anderem auch an den «unangemessen hohen Neubauten» und deren Positionierung im Landschaftsraum, die «inakzeptabel» sei.
Der Verband ist ausserdem der Meinung, dass ein Projekt dieser Grössenordnung und an einem solchen Standort einer «breiten öffentlichen Auseinandersetzung» und einem «qualifizierten Verfahren mehrerer interdisziplinären Planungsteams» bedarf. «Ein Kurzverfahren als Direktauftrag, wie dies angestrebt wird, führt in die Sackgasse», ist der LSVV überzeugt. «Um zu vermeiden, dass die angestrebte und durchaus wünschenswerte Revitalisierung zu einem langwierigen Prozess verkommt, ist ein planerischer Neustart erforderlich.»
Immobilien-Unternehmen kontert Kritik
Für das Unternehmen Halter ist die Mitteilung des LSVV eine «irrelevante, unzeitige Verlautbarung einer privaten Schutzorganisation», wie das Unternehmen in einer Stellungnahme schreibt. Sie sei eine «Blaupause», wie private Verbände Entwicklungsprojekten «fundamental und populistisch» entgegentreten.
Beim Entwicklungsprojekt Sonnenberg seien von Beginn an der Gemeinderat von Seelisberg und die wichtigsten kantonalen Behörden sowie die lokale Bevölkerung involviert gewesen. In enger Abstimmung mit den kantonalen Behörden sei gemeinsam entschieden worden, rechtzeitig mit Vorliegen des Projektvorschlags eine Voranfrage bei der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) im Rahmen einer provisorischen Vorprüfung zu stellen. «Die Zielsetzung dabei ist, frühzeitig grundsätzliche Planungssicherheit und Hinweise für die weitere Bearbeitung zu erhalten», so die Halter AG.
Die Kritik des LSVV sei gemäss Halter AG ein Versuch, die derzeit stattfindende Einschätzung der ENHK zu beeinflussen. Denn diese Einschätzung sei faktisch eine letztinstanzliche Beurteilung, die klärt, ob der aktuelle Projektvorschlag umsetzbar ist oder nicht.
- Medienmitteilung LSVV
- Stellungnahme Halter AG