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Nach der missglückten Abstimmung für ein neues Luzerner Theater, müssen die Schauspieler den Altbau weiter nutzen. Das kostet städtisches Geld. Wie viel genau, kann erst erahnt werden.
Fünf Millionen Franken für kurzfristige Sanierungen im Luzerner Theater hat der Stadtrat vor der Abstimmung beim Grossen Stadtrat beantragt. Nun, kurz bevor das Parlament den Entscheid fällen muss, bekräftigt die Stadt in einer Mitteilung die Notwendigkeit, das 186-jährige Haus zu erneuern.
Stadtpräsident Beat Züsli (SP) sagt: «Oberste Priorität hat der Weiterbetrieb des Luzerner Theaters und der Erhalt der heutigen erfolgreichen Performance.» Denn bei der Abstimmung vergangenen Sonntag haben die Stadtluzerner einen Planungskredit für einen Erweiterungsbau auf dem Theaterplatz abgelehnt (zentralplus berichtete).
Weitere Sanierungen im Luzerner Theater werden nötig
Doch selbst wenn das Parlament das Geld spricht, kann maximal die Elektrik, Bühnensteuerung und Kanalisation erneuert werden. Dies reiche, um den Betrieb bis 2028 zu sichern, schreibt die Stadt.
Da die Erweiterung abgelehnt wurde, sei «absehbar», dass das Luzerner Theaters darüber hinaus am jetzigen Standort betrieben werden muss. Dies wird mit Kosten verbunden sein.
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«Wenn die theaterpolitischen Zukunftsperspektiven vorliegen, ist deshalb mit weiteren Kreditanträgen zu rechnen», kündigt die Stadt an. Das heisst: Es ist damit zu rechnen, dass weitere Teile des Hauses mit Sanierungen instandgesetzt werden müssen.
Beat Züsli hatte die Kosten für eine komplette Sanierung des Hauses zuletzt auf bis zu 80 Millionen Franken beziffert. Wobei es wegen neuer Sicherheitsauflagen trotz dessen Abstriche im Programm gäbe.
Diese Gründe führten wohl zum Aus des neuen Luzerner Theaters
Auch das überaus deutliche Ergebnis, 58 Prozent votierten dagegen, beschäftigt die Stadtregierung. Beat Züsli sagt: «Wir sind sehr überrascht, dass ein vom Stadtrat, dem Grossen Stadtrat und auch vom Kanton Luzern getragenes Projekt bei der Stimmbevölkerung eine so starke Ablehnung findet.» Im Stadtparlament war das Projekt ohne Gegenstimme angenommen worden.
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Aufgrund einer ersten Beurteilung hätten wohl folgende Gründe zur Ablehnung geführt, so die Stadt:
- Viele empfanden den Bau als zu gross und zu präsent, mit zu grossen Auswirkungen auf den öffentlichen Raum.
- Die Qualität der Architektur war in der Bevölkerung und teilweise auch in Fachkreisen umstritten.
- Es waren Unsicherheiten über die Höhe der Investitions- und späteren Betriebskosten spürbar, sowie die Annahme, dass die Kulturförderung in den übrigen Sparten und Bereichen darunter leiden könnte.
- Das Betriebskonzept, welches dem Raumprogramm zugrunde lag, war wohl für viele zu ambitioniert.
Ein Nein zur Kultur sieht der Stadtpräsident Beat Züsli darin nicht: «Viele Stimmberechtigte dürften dem Luzerner Theater und dem Kulturstandort grundsätzlich weiterhin positiv gegenüberstehen». Ob das stimmt, werden Befragungen zeigen.
Stadt Luzern will Abstimmungsdebakel analysieren
Denn um die Zukunft des Theaters zu ermitteln, plant die Stadt nun eine «umfassende Nachbefragung der Stimmberechtigten» inklusive der Evaluation von Alternativen. Anschliessend soll es eine «kultur- und theaterpolitische sowie städtebauliche Standortbestimmung» geben, gemeinsam mit den bisherigen Beteiligten und Interessierten.
Das Projekt «überall» der Ilg Santer Architekten wird dagegen abgebrochen. Der Stadtrat dankt den Zürcher Architekten und dem Büro für Bauökonomie für die Arbeit, sowie der Arthur-Waser-Stiftung, die den Architekturwettbewerb ermöglicht hatte, und weiteren Beteiligten.
- Medienmitteilung der Stadt Luzern
- zentralplus-Medienarchiv zur Sanierung Luzerner Theater
- Website der Stadt Luzern zum neuen Luzerner Theater