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Schon lange liegt die Überbauung beim «Alten Bahnhöfli» in Oberägeri auf Eis. Jetzt kommt Bewegung in die Sache. Noch diesen Winter sollen die Bauarbeiten beginnen.
Über fünf Jahre ist es her, dass die Oberägerer Stimmbevölkerung dem Verkauf des «Alten Bahnhöfli» zugestimmt hat. Gekauft hat das Gebäude aus dem Jahr 1894 die Firma SCT Steel Construction Technology AG, eine Stahlfirma mit Sitz in Unterägeri. Dann geschah lange nichts.
Doch nun gibt es einen Lichtblick für jene, die sich an den Baugespannen stören. Die Baubewilligung und der einfache Bebauungsplan sind rechtskräftig, teilt die Einwohnergemeinde Oberägeri mit. An der Morgartenstrasse 4 kann es also bald losgehen.
Wohnungen, Büros, ein Bistro und eine Kunstgalerie
Wie im Kaufvertrag festgehalten wird, plant die Firma, das denkmalgeschützte «Alte Bahnhöfli» zu sanieren. Es entsteht eine Maisonettewohnung mit 4,5 Zimmern und 220 Quadratmetern Wohnfläche. Zudem wird es ein neues Bistro und eine Kunstgalerie geben. Eine Tiefgarage soll Platz für 33 Autoparkplätze bieten (zentralplus berichtete).
Zusätzlich soll eine Überbauung mit zwei Neubauten entstehen. Die beiden Gebäude werden 21 Wohnungen, diverse Büros und öffentliche Nutzflächen beinhalten. Rund zwanzig Arbeitsplätze in den neuen Büros beansprucht die Stahlfirma für sich selbst.
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Mit der nun rechtskräftigen Baubewilligung und mit dem Bebauungsplan kann die weitere Planung beginnen. Ziel ist ein Baustart noch diesen Winter. Ursprünglich war der auf März 2023 angesetzt gewesen. Ob das Projekt also wie geplant im September 2024 fertig wird, scheint zweifelhaft.
Beschwerden verzögerten den Prozess
Dass sich die Bewilligung des Vorhabens in die Länge zog, geht auf zwei Beschwerden bei der Regierung und beim Verwaltungsgericht zurück. Die Einsprachen wurden von Verbänden getätigt. Bisher ist nicht bekannt, worum es dabei ging (zentralplus berichtete).
«Die Gemeinde Oberägeri freut sich auf die gelungene Aufwertung des Areals Bahnhöfli.»
Beat Strebel, Bauvorsteher von Oberägeri
Nur so viel: Die Einsprachen sind missglückt. Anfang Mai hat der Regierungsrat die Beschwerde zum einfachen Bebauungsplan abgewiesen. Daraufhin wurde die Beschwerde beim Verwaltungsgericht zurückgezogen. Mitte Juli haben die Bewilligung und der Plan Rechtskraft erlangt, erklärt der Bauvorsteher von Oberägeri Beat Strebel.
Vor Ort kommt nun Hochstimmung auf. «Die Gemeinde Oberägeri freut sich auf die gelungene Aufwertung des Areals Bahnhöfli mit der Erstellung der geplanten Gebäude sowie der Sanierung des denkmalgeschützten Bahnhöfli», schreibt Strebel auf Nachfrage von zentralplus.
Die Sanierung und die Überbauung werden das Unternehmen rund 22 Millionen Franken kosten. Zusätzlich zu den rund 2,3 Millionen Franken, welche die Stahlfirma bereits für den Kauf der Liegenschaft gezahlt hat (zentralplus berichtete).
Der Verkauf wurde zum Fall für die Staatsanwaltschaft
Die Entscheidung, dem Konzern das «Alte Bahnhöfli» zu verkaufen, wurde auch kritisiert. Und zwischenzeitlich zum Fall für die Zuger Staatsanwaltschaft (zentralplus berichtete). Denn ein Mitbewerber um den Kauf des Gebäudes hatte Korruption gewittert.
Oberägeri könnte die Stahlfirma bevorteilt haben, lautete seine Vermutung. Sein Verdacht liess sich jedoch nicht erhärten und die Staatsanwaltschaft stellte ihre Untersuchungen im Sommer 2019 ein.
- Medienmitteilung der Einwohnergemeinde Oberägeri
- Schriftlicher Austausch mit Beat Strebel, Ressortvorsteher Bau Oberägeri
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